Wieso bekommen sterbenskranke Morphium?
An der Euphorie vor den Tod?
11 Antworten
Weil Morphium und sehr gutes Mittel gegen starke Schmerzen ist. Es wird übrigens nicht nur sterbenden Menschen gegeben, sondern auch sonst Patienten mit starken Schmerzen (z. B. nach OPs oder während einer Krebstherapie).
Jep fühlt sich so an als würde man schweben
Es ist eines der stärksten bekannten Schmerzmittel. Da es einige Nebenwirkungen hat (manchmal Atemprobleme, und natürlich Suchtgefahr) ist man in Deutschland extrem zurückhaltend mit Morphium, man gibt es deshalb nur sterbenskranken Personen - was allerdings so manchem Patienten, der nicht sterbenskrank ist unnötiges Leid bereitet.
In anderen Ländern gibt man Morpium auch nicht-sterbenskranken bei unaushaltbaren Schmerzen, wenn andere Mittel nicht mehr wirken.
Dann gab es in den letzten Jahren eine bedeutende Änderung - oder aber es wird in verschiedenen Kliniken verschieden gehandhabt.
Die Palliativmedizin umfasst die Behandlung und Betreuung von Menschen, die an einer unheilbaren Krankheit leiden. Da geht es nicht um die Euphorie, sondern nur noch darum, dem sterbenden das Leiden zu nehmen, so dass die letze Zeit noch erträglich ist.
Mophin (Morphium) ist ein Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide. Im Vergleich zu gewissen anderen starken Opioiden (wie z.B. Oxycodon) wirkt es etwas weniger rauscherzeugend. Dennoch macht natürlich auch Morphin früher oder später schwer abhängig. In der Palliativmedizin ist Abhängigkeit jedoch kein Thema mehr, da die Patienten oftmals nur noch wenige Tage/Wochen zu leben haben. Es geht darum den Betroffenen ein würdevoller und schmerzfreier Tod zu ermöglichen.
Auch wenn die sterbenden dem Tod nicht ausweichen können, möchte man ihnen die letzte Zeit (auf einer Palliativstation) so einfach wie möglich gestalten. Oft leiden diese Menschen unter starken Schmerzen und deshalb bekommen sie Morphium oder andere Schmerzmittel verabreicht.
Absolut falsch ist, das Morphium nur sterbenskranke Menschen gegeben wird.
Es wird bei starken Schmerzen, z. B. nach OPs oder bei Krebspatienten oft gegeben.