Wo ist die Menschlichkeit der Krankenschwester hin?
Nach dem Mein Freund einige Zeit im Krnakenhaus verbracht hat, und lange nicht in der Lage war selbst zu trinken, stellte man ihm einfach einen Becher Kaffee auf den Nachtisch. Er wartete verzweifelt darauf den Becher angreicht zu bekommen.
Dazu muß ich sagen: daß durch einen Herzinfarkt, die Sprache weg ist, er konnte sich nicht verständlich machen.
Man ließ ihn im Bett ohne, sich darum zu bemühen, daß er auch mal angereicht haben muß. Das haben erst seine Besucher gemacht.
Warum sind die Krankenhäuser heute so? Vogel friss oder sonst., lass es. Keine schöne Idee.
Bei meiner Großmutter vor ein paar Jahren war es genauso. Sie bekam zwar damals was hingestellt, aber nicht angereicht. Sie sah es nicht mal, weil der Nachttisch auf der anderen Seite stand.
Wo ist die Menschlichkeit?
10 Antworten
Tja, Krankenschwestern sind erstens auch nur Menschen und hast du einen Ahnung, wie viele Patienten die gleichzeitig betreuen müssen. Wenn du da bist, kann du ja da mal mithelfen und ihm wenn nötig, auch etwas zu trinken geben. Die im Krankenhaus verdienen wenig, haben viel Stress und sind meist mit Überstunden sehr zugedeckt. Schau mal auf die Straße, da liegt die Menschlichkeit überall herum.
Leider kann ich nur einen auszeichnen, daher hier stellvertretend für die anderen, es sind alles gute Antworten, die ich auch nachvollziehen kann.
Vielen Dank an alle
Ich kann dir sagen das eine Krankenschwester im Schnitt für 10-15 Patienten zuständig ist, solange es keine Privatstation oder Intensivstation ist. Im Altersheim sind es meist noch mehr Patienten pro Pflegekraft.
Bedenke 7,5h Schicht = 450min / 15 Patienten = 30min/Patient.
Rechne mal 10-15min für das Waschen des Patienten (ggf. Anziehen) & Bett beziehen. Dann hat man noch das Medikamente stellen ca. 5min und 10-15 min Dokumentation, Untersuchungen vorbereiten (OP-Dokumentation, Kontrastmittel für CT-MRT, Abführmittel Endoskopie und Stuhlgang überwachen etc.). Hinzu kommen noch Patienten die beim Klogang begleitet werden müssen, Angehörige die unbedingt wissen möchten wie es um den Patienten steht etc., auch muss z.B. in der Frühschicht Frühstück und Mittag ausgeteilt werden muss. Hinzu kommen Patienten die meinen Sie sind der einzige Patient mit Sonderwünschen wie Kopfteil hoch-runter, Fenster auf-zu, Licht an-aus, Vorhang auf-zu, nicht zu vergessen sind Fragen nach der Uhrzeit trotz Uhr im Zimmer und Zeit des Essen trotz fester und angeschriebener Essenszeiten.
Du merkst die 30min sind bei Bettlägrigen und Pflegebedürftigen Patienten so schon nicht einzuhalten.
Es ist schlicht keine Zeit zweimal 15min (Frühschicht: Frühstück und Mittag) Patienten zu füttern (es sei es sind Privatpatienten mit einer viel geringeren Zahl an Patienten pro Pflegekraft), wenn nur 30min Zeit insgesamt zur Verfügung steht.
Und 400-€ Kräfte haben nicht die Erfahrung und Befungnis zu füttern, da Patienten sich z.B. verschlucken und daran ersticken können. Daher muss das i.d.R. mindestens von Pflegehelfern (z.B. Ex-Zivis/ FSJ-ler) übernommen werden, für 400€ macht das aber keiner. Das wäre auch Ausbeutung für die Arbeit zumal in der Branche durch Zeitarbeit i.d.R. sowieso schon viel ausgebeutet wird.
Was meinst du warum so viele Patienten mit einer Ernährungspumpe bzw. Magensonde ernährt werden. Weil es viel günstiger ist.
Geld ist alles. Rechne mal es würden nur 5 Patienten pro Pflekraft betreut werden: 24h * 31 Tage= 744h Krankenschwster arbeitet 38,5 h/Woche, heißt 154h (Urlaub, Schnitwechsel, Krankheit etc. nicht eingerechnet). Würde bedeuten etwa 5 Pflegekräfte wären nötig, durch Urlaub Schichtwechsel etc, eher 6 P. 6 P * 2000€ = 12000€; 12000€/5 Patienten=2400€ pro Patient. Zu den 2400€ kommen dann noch die ärzlichen Kosten, Materialkosten, Unterhalt für das Gebäude, Medikamente, Essen und Trinken etc.
Es ist für den Normalbürger schlicht unbezahlbar 5000€ oder mehr pro Monat aufzubringen (Altersheimaufenthalt).
Und ein Tag im Krankenhaus kostet die Kassen schon um die 120-150€ (heißt im Krankenhaus wären das 3600-4500€ im Monat pro Patient, ohne Untersuchungen Wohlgemerkt), noch mehr ist da nicht drin. Denn je nach Gehalt bezahlst du locker 300-500€ im Monat an Krankenkassengebühren. Noch mehr Pflege würde bedeuten noch höhere Beiträge. Schon jetzt sind die Abgaben mit 1/3 bis 1/2 des Bruttoeinkommen sehr hoch.
Wer hingegen sich privat versichert mit deutlich höheren Beiträgen darf auch mehr Personal und daher mehr Zeit für jeden Patienten und individuelle Betreuung erwarten. Es ist also eine Zweiklassengessellschaft vorhanden.
Danke für die Antwort, es geht hier um die Erlebnisse auf einer Station, wo zwei Krankenschwestern zu sehen waren, die sich mit ihren Notizen am Schreibtisch abmühten. Die kaum aufgesehen haben, als ich mitteilte, daß ich Sachen für meinen Freund brachte.
Die Kosten eines Altenheims kenne ich aus früheren Jahren, als mein damaliger Mann Pflegekraft war. Doch war da die Pflegekräftesituation besser aufgeteilt.
Es gab da Personal für die Medizinischen Sachen und Hilfen, zum Betten machen und Essen geben etc. Außerdem die Putzkolonne. Ich schätze, daß da insgesamt 8-10 Leute in einer Schicht da waren und alle hatten Arbeit.
Das ist heute alles durch Sparmaßnahmen weg und damit die Zeit für die Menschlichkeit.
Stelle diese Frage doch bitte nicht hier, sondern in dem Krankenhaus, in dem dein Freund behandelt wurde? Wenn jemand helfen kann, dann nur die Verantwortlichen dort, bzw. die Organisation, die für die Finanzierung der Klinik zuständig ist.
Aus eigener Beobachtung weiß ich, dass es nicht am Pflegepersonal selbst liegt, sondern vielmehr an den ständig wachsenden Anforderungen. In der heutigen Zeit ist es auch im Pflegebereich leider so, dass immer weniger Personal mit immer mehr Arbeit fertig werden muss. Es ist vielfach leider einfach keine Zeit, sich so um Patienten zu kümmern, wie das eigentlich wünschenswert und erforderlich wäre. Dass darunter auch die Qualität und die Zuwendung für den Einzelnen zu leiden hat, dürfte klar sein.
Deshalb jedoch von "fehlender Menschlichkeit" beim Pflegepersonal zu reden, ist zu kurz geschossen. Die Verantwortlichen dafür sitzen in den Verwaltungen! Unser Gesundheitssystem verkommt eh schon seit vielen Jahren zu einer 2-Klassen-Gesellschaft. Privatpatienten auf der einen, Kassenpatienten auf der anderen Seite. Hier ist die Politik gefragt! Mal ehrlich: Wer würde als Arzt einen Kassenpatienten bevorzugen, wenn er zugleich bei einem Privatpatienten das 2,5-Fache liquidieren/abrechnen kann??? - Hier liegt der wahre Hund begraben und da sollten unsere "Vertreter" in Berlin endlich mal den Hebel ansetzen!
Ja, bei den Patienten Klassen haben Sie recht, denn das habe ich selbst miterlebt.
Eine Bekannte, Privatpatient, bekam vom selbem Hausarzt, den auch meine Familie hatte, jede Woche eine Stunde Besuch mit Kaffee trinken, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen
Meine Großmutter, Kassenpatientin, wenn es hochkam zehn Minuten, es ist alles in Ordnung Frau x., und weg...
Ich möchte auch nicht alle Krankenschwestern über einen Kamm scheren, denn ich habe auch wirklich nette darunter kennengelernt.
Aber wo Personal fehlt, kann man doch Stationshilfen einsetzen. Denn Essen geben ist doch keine Kunst. Höchstens Berufung.
Mich machen diese ständigen Diskussionen so wütend. ich kann dieses Gejammer nicht mehr hören! Ich bin selbst Krankenschwester auf einer Intensivstation und erlebe dieses Problem jeden Tag hautnah.
Was mich aufregt: 1. Das Gejammer der Pflegenden. Wenn ich weiß, wir sind mal wieder nur zu dritt im Frühdienst (gnadenlose an Kriminalität grenzende Unterbesetzung), dann fange ich gar nicht an, mich abzuhetzten, ich passe lediglich auf, das meinen Patienten nichts passiert, das sie ihre Medikamente bekommen, sie regelmäßig gelagert werden und sie kardiopulmonal stabil bleiben. Ich wasche nur, wenn es die Zeit zulässt und zwar nur Hände, Gesicht, Achseln und den Intimbereich. Ich beziehe keine Betten, auch wenn sie etwas verschmutzt sind und ich sag den Ärzten das sie ihre Arbeit selber machen müssen und diese heute nicht auf mich abwälzen können. Viele meiner Kollegen machen das nicht so. Sie sind nicht in der Lage Prioritäten zu setzen. Ich hab schon oft Kollegen weinen sehen, nach so einer Schicht. Ich finde: WENN DIE POLITIK DAS SO HABEN WILL, DANN KRIEGEN SIE ES AUCH SO! Solange ständig Neubauten/Umbauten etc./ völlig überteuerte Betriebsfeste (unser Letztes hat sage und schreibe 150 000€ gekostet) gemacht werden auf Kosten von Personaleinsparungen, dann müssen auch die Verantwortlichen damit leben, das die bei ihnen im Haus versorgten Patienten eben nur noch minimal versorgt werden. Dadurch, das ich mich so organisiere, bin ich nicht so überlastet und kann mich liebevoll und gut um meine Patienten und deren Angehörige kümmern. Das sollten diese unfreundlichen Krankenschwestern mal bedenken. Der Patient kann nämlich nichts für die viel zu hohe Arbeitsbelastung. Und es kann nicht sein, das alle darunter unnötig leiden müssen, weil die für sie zuständige Krankensschwester die Prioritäten nicht richtig setzen kann. Nur mal so nebenbei: Mein Chef steht voll und ganz hinter mir. Sowas gibt es ja leider nicht überall. Wäre das nicht so, würde ich dort auch nicht arbeiten. Angst vor Arbeitslosigkeit muss heute niemand in der Krnakenpflege haben, der unter 50 ist.
2. Das Gejammer der Angehörigen. Ach hört mir doch auf, ihr verlogenen Angehörigen! Könnt ihr eigentlich noch in den Spiegel gucken???? Wieso kümmert ihr Euch nicht mal gefälligst selbst um Eure Mütter, Väter, Großväter und Großmütter, um Eure Tanten und Onkel, Ehemänner und Ehefrauen? Ich glaub es hackt! Wo seid Ihr denn, wenn Eure Verwandten ins Krankenhaus oder ins Altenpflegeheim müssen? Wo seid Ihr? Auch wenn man Vollzeit berufstätig ist, kann man sich um seine Angehörigen kümmern. Mit welchem Recht glaubt ihr eigentlich einfordern zu können, das sich eine Pflegekraft, 24h lang rührend um Eure Familienmitglieder zu kümmern hat. Ich bin für Eure Verwandten eine Fremde. Ich kenne sie nicht persönlich, weiß nicht was sie gerne mögen und was nicht, wo sie kitzelig sind und wo nicht, wovor sie Angst haben, oder worüber sie sich freuen, ich kenne ihre Vergangenheit nicht und kenne die Eigenheiten nicht. Wisst Ihr denn nicht, wie wichtig Ihr für sie seid in so einer Situation?? Ich habe auch immer wieder Patienten aus islamisch geprägten Ländern, und habe oft Tränen in den Augen, wenn ich sehe, wie sehr sie sich umeinander kümmern. Ich muss Moslems nur selten waschen, weil das meistens die Familienmitglieder tun! Sie bringen Essen von Zuhause mit! Sie füttern und lagern. Sie wechseln sich ab, so dass fast imemr jemand da ist. Sie schotten den Patienten nicht ab von uns, die Kommunikation und Zusammenarbeit ist jedes Mal trotz aller Vorurteile mancher Kollegen jedesmal hervorragend. Für sie ist das eine Selbstverständlichkeit, das vermisse ich bei uns Deutschen sehr. Wir sollten uns verantwortlich für den anderen fühlen und diese Verantwortung auch tragen. HÖRT AUF MIT DEN VORWÜRFEN! 90% VON EUCH HABEN KEIN RECHT DAZU!
Die hohe Anspruchshaltung an das deutsche Gesundheitswesen. In Deutschland muss niemand lange auf einen Besuch bei einem Spezialisten (Kardiologe, Orthopäde, etc.) warten. Das kommt vielen anders vor, aber wenn man den Blick zum Ausland macht, kann man sehr schnell feststellen, das 3 Wochen Wartezeit für einen Termin zum Spazialisten, nicht wirklich lang sind. Und ich rede hier nicht von 3.Welt-Ländern, sondern von skandinavischen Ländern, den Benelux-Staaten oder Frankreich und Italien. Das muss man sich mal bewusst machen. Man hat hier eine wirklich herausragend Gute medizinische Versorgung, das wird bei den ganzen Negativschlagseiten oft vergessen. Ich habe zurzeit z.B. einen lybischen Freiheitskämpfer auf Station, dem in keinem anderen Land in dem er war geholfen werden konnte. Hier ist er jetzt auf dem Weg der Besserung. Wisst Ihr eigentlich, das die Behandlung eines Krebskranken unglaublich schnell in die Hunderttausende geht? In vielen anderen Ländern wird für sie nur das Nötigste gemacht, weil das Geld nicht da ist.
Überlegt doch erst, was ihr selbst dafür tun könnt, damit es besser wird, und hört auf, so schnell zu schimpfen.
Ja, eine wirklich gute Antwort: Mein Großvater blieb bei uns bis zuletzt Zu Hause 1980, wir respektierten, daß er nicht ins Krankenhaus wollte.
Meine Großmutter ist in den Armen meiner Mutter gestorben,Januar 2005, zu Hause. Sie war dankbar und eine geduldige Patientin. Sie war kurz im Krankenhaus und wurde von meiner Mutter wieder nach Haus genommen, weil eben die besagte Zeit für ein Brot anreichen nicht da war. Sie sollte noch im Alter von 93 eine Magensonde bekommen. Meine Mutter hat gesagt, Sterben kann sie auch zu Haus.
Jetzt habe ich das Problem. Mein Freund ist im Krankenhaus, seit Anfang September, nicht auf meine Veranlassung, er hatte einen Herinfarkt während seiner Arbeit. Mitlerweile ist er durch drei Kliniken hin und hergeschoben. Ich bekam zunächst keine Auskunft und sein 100 km entfernter Sohn soll seine Angelegenheiten betreuen. Wie soll der ihm das Frühstück anreichen, vor der Arbeit vielleicht, das habe ich mal einen Arzt gefragt. Darum würde es doch gar nicht gehen. sagte der mir. Essen kann mein Freund immer noch nicht. Er wird bis auf weiteres mittels Sonde und Astronautenkost ernährt.
Jetzt kümmert sich der Sohn um die Arztgespräche und ich um den Paierkram. Weil ich das Nächstliegende bin und über seine Angelegenheiten besser was weiß, als der Sohn, der den Vater nur mal sporadisch besucht hat. Ich beklage nicht die Krankenschwester als solche, sondern das System, daß die Schwestern eben nicht mehr dazu kommen, den Menschen näher als nur allgemein zu sein.
Und die Termine bei Ärtzen habe ich auf zwei Versionen kennnengelernt, mein früherer Mann bestellte mir seitens seines Berufes als Altenpfleger mal beim Arzt einen Termin, den ich sogar kurzfristig bekam. Als Frau X muß ich heute, wie alle anderen auch, warten.
Ich will damit insgessamt sagen, Bürokratie statt Menschlichkeit.
Das iss aber bei Gott nich überall so.Meine Frau ist Krankenschwester,da kann ich für ihre gesammte Station die Hand ins Feuer legen. Unterbesetzung und daraus resultierender erhöhter Krankenstand lassen allerdings in vielen Häusern gerade das Zwischenmenschliche oft vermissen.
Mein ehemaliger Gatte war Pfleger in einem Altenheim, wo auch von chronischer Unterbesetzung gesprochen wurde, doch fanden diese Personalleute immer noch Zeit um den einen oder anderen Patienten und Heimbewohner fünf Minuten Zeit für Gespräche zu gönnen. Da wurde das Essen angereicht. Und die höheren Pflegestufen bekamen sogar eine bevorzugte Behandlung, was eben nötig war.
Das war in den 80er Jahren.
Hier, wo ich jetzt wohne, ist das Krankenhaus seit seinem Neubau immer unpersönlicher geworden. Es kann nicht nur das Personalproblem daran schuld sein. Es liegt auch an der Leitung. Früher war es unter Professoren gut geführt, heute gehört es einem großen Klinikum an, und der Zar ist weit.
Ja und denen versuche ich auch nach Möglichkeit zu helfen, mit dem einen oder anderen Euro, denn die haben noch weniger als ich. Gar nicht so übel Ihre Antwort.
Ich kann SIe verstehen, doch könnte man Stationshilfen auf 400 € Basis einstellen, Arbeislose wären untergebracht, kranken Menschen wird geholfen, Schmerzen werden gelindert, nur weil ein paar Menschen sich die Zeit dazu nehmen können.
Alles nur weil die Obrigkeit Geld sparen will.