Woher weis ein Herzschrittmacher, wie schnell er schlagen soll?

3 Antworten

Es gibt da verschiedene Herzschrittmacherarten.

Der "klassiche" misst die Herztätigkeit wie ein EKG. Wenn das Herz aussetzt, also der Impuls der das Herz anregt nicht rechtzeitig kommt, dann generiert der Herzschrittmacher den Impuls selber. Damit behebt der nur aussetzer! Im normalfall steuert sich das Herz komplett selber, nur bei den AUssetzern greift der ein. Dazu misst der die Herzfrequenz, genauer die Zeit zwischen zwei Herzschlägen und "zündet" wenn die Zeit der letzten Herzzschläge deutlich überschritten wird. Beispiel, das Herz schlägt mit Abständen von 800 Millisekunden. Dauert es plötzlich z.B. 900ms, dann greift der Herzschrittmacher ein und erzeugt den Fehlenden Impuls. Da die Herztätigkeit niemals Sprunghaft abfällt ist das ein sehr guter Weg zu entscheiden ob ein Impuls fehlt oder nicht und kann rechtzeitig nachgeliefert werden.

Das Herz hat drei Sinusknoten die den Takt erzeugen und untereinander synchronisiert sind. Alle drei funktionieren so ähnlich wie der sogenannte "Sperrschwinger" in einem Röhrenfernseher der für ein stabiles Bild sorgt, auch wenn das empfangene Signal schlecht ist und die Synchronimpulse "verwackeln". Der SPerrschwinger hat eine niedrige Eigenfrequenz die durch die reinkommenden Signale hoch getrieben wird. Damit rastet der Sperrschwinger genau auf die Zeilenfrequenz des Fernsehsenders ein.

So ähnlich funktionieren die "Taktgeber" im Herzen auch. Hier sind es drei. Zündet einer, werden die anderen mit gezündet da die miteinander verbunden sind. Dabei passen die sich genau wie ein Sperrschwinger an die Frequenz an. Immer der, der es "eiliger" hat gibt den Takt an, zündet den Impuls der das Herz zum schlagen bringt. Die zwei anderen synchronisieren sihc drauf. Fällt der Knoten mal kurz aus der vorher die Frequenz bestimmte - und das passiert immer wieder - greifen die anderen beiden ein und lösen den Herzschlag zum alten Takt aus. Deswegen kann der Herzschlag zügig schneller werden aber nur bregrenzt langsammer werden, es dauert also viel länger sich zu beruhigen als das Herz braucht um auf Touren zu kommen.

Im Alter werden die drei Knoten immer unzuverlässiger und auch die Verbindungen der drei untereinander werden schlechter und versagen. Der klassiche Herzschrittmacher ersetzt also die versagenden Knoten in dem er deren Funktion nachahmt. Aber im Gegensatz zu den echten Knoten kann der nicht chemisch wie die natürlichen Knoten "verstellt" werden, der ist immer drauf angewiesen das mindestens ein Knoten Hinweise auf die notwendige Herzfrequenz gibt.

Es gibt aber auch andere Probleme. Zum Beispiel funktionieren die Knoten alle aber können sich nicht mehr synchronisieren. Das Chaos der drei durcheinander zündenden Knoten führt zu Herzkammerflimmern da der Takt ja plötzlich schwebend verdreifacht wird. Das Herz kann nicht mehr richtig pumpen und die Knoten werden noch schneller was das Herz dann völlig versagen lässt. Hier kommt ein Defibrilator zum Einsatz, der löst einen heftigen Impuls aus der die Knoten alle vorrübergehend lahm legt um das Herz zu beruhigen so dass es wieder anfangen kann zu arbeiten.

Viele moderne Herzschrittmacher können beides.

Und dann gibt es noch den Fall, dass die Sinusknoten im herzen einfach viel zu schnell arbeiten, das Herz ständig rast. Hier wird dann durch Medikamente die Herztätigkeit stark gesenkt und der Herzschrittmacher greift zwischendurch ein und beschleunigt das Herz wieder.. Da es hier kaum ANhaltspunkte gibt wie schnell das Herz schlagen muß, muss der Herzschrittmacher über Messungen ausrechnen wie schnell das Herz sein soll. Das ist ein sehr langwieriger Prozess das hin zu kriegen. Das Herz des PAtienten kommt hier kaum richtig auf Touren so dass diese Patienten nach plötzlich schwerer Körperlicher Belastung bewusstlos werden weil das Herz einfach nicht auf Touren kommen kann. Die müssen also sehr vorsichtig sein was die tun, müssen ihre Körperloiche Arbeit sehr sachte anfangen und wieder aufhören. Die können nicht mehr einfach eine Treppe hoich steigen ohne Probleme, müssen sich richtig drauf vorbereiten.

ein SM schlägt nicht sondern setzt nur dann einen Strommstoss ab wenn das Herz aufhört zu schlagen

Peppie85  24.01.2014, 17:45

nicht ganz, wenn es zu langsam schlägt kriegt es einen kleinen schubs...

lg, Anna

godzilla401  24.01.2014, 17:47
@Peppie85

oder so ähnlich :-)

Commodore64  24.01.2014, 18:38
@Peppie85

Aufpassen, es git mehrere verschiedene Anwendungen und Systeme wie die eingreifen.

Der klassische entdeckt aussetzer, also "verpasste Impulse" und liefert den fehlenden Impuls künstlich nach.

Dann gibt es welche die Defibrilieren.

Und wieder ein anderes System beschleunigt das Herz tatsächlich weil es von sich aus oder durch Medikamente zu langsam wird.

Mein Vater hat letztere Art. Sein Puls fällt auf etwa 30 wenn der Herzschrittmacher versagt oder zu Wartungszwecken ausgeschaltet wird. Es hat drei Jahre gedauert das Ding so zu programmieren, dass der weder plötzlich starke Schmerzen hat noch plötzlich "umfällt" noch anfängt zu zittern weil das Herz einfach viel zu langsam oder zu schnell wird. Und selbst jetzt noch kann der nicht mal eben eine Treppe hochrennen oder was schweres aufheben, der muß sich erst mal mindestens eine Minute drauf vorbereiten. Das kann der mittlerweise recht gut. AUch weiß er lange im Vorraus wann er stehen bleiben muß bzw. sich hinsezen muß wenn das System evrsagt und er gleich umkippen wird. Dadurch kann er auch wieder sicher Auto fahren, denn nur sitzend funktiniert alles gut und wenn nicht, merkt der das viele Minuten im Vorraus.