Wünsche an das Universum senden! Funktioniert das wirklich?
In der letzten Zeit habe ich viel über die Wünsche an das Universum gelesen bzw. gehört. Viele sind wirklich davon überzeugt, dass das funktionieren soll. Ist das wahr? Ich bin kein Esoteriker und glaube eher nur an die Dinge, die beweisbar sind.
9 Antworten
Hallo Algiz,
das waäre schon toll, oder?
Man braucht nur etwas üben, den Wunsch richtig (positiv) zu formulieren, sich darauf zu fokusieren und fest daran zu glauben. Und schon: Voila!
Viele sind wirklich davon überzeugt, dass das funktionieren soll.
Richtig. Es wird ja auch kommerziell immer wieder recht intensiv vermarktet. In Büchern von Ronda Byrne oder Bärbel Mohr. Außerdem ist der Gedanke, wie gesagt, höchst attraktiv. Im Gegensatz zu einem Lottozettel muss man noch nicht einmal dafür bezahlen, dass einem das Universum verschiedenste Wünsche erfüllt. Und das Universum ist ohnehin geheinmisvoll und ehrfurchterregend. Man traut es ihm sozusagen zu, es zu können....
Ob eine solche Behauptung jedoch tatsächlich richtig ist, wird - wie bei allen naturwissenschaftlichen Fragestellungen - nicht demokratisch entschieden. Das entscheidet die Natur für uns.
Daraus folgt unmittelbar:
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Es ist für die Frage, ob es funktioniert, völlig unerheblich, ob man Leute trifft, die solche Vorstellungen mit sich herum tragen.
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Und es ist für die Frage, ob es funktioniert, ob man in einschlägigen Büchern oder im Web Erfolgsgeschichten liest, wie toll es doch funktioniert hat.
Letzteres ist schon schwerer zu verstehen, denn es sind doch oft gerade die Erfolgsgeschichten, die überzeugend wirken und dazu führen, dass man es dann doch einmal probiert.
Aber sind wir ehrlich: Es ist sogar zwingend logisch, dass solche Erfolgsgeschichten kursieren, selbst wenn es überhaupt nicht funktioniert! 2 Gründe:
1) Jeder von uns trägt Wünsche mit uns herum. Also auch alle, die das mit dem "Wunsch ans Universum" jemals probiert haben. Und es war schon immer so (und wird immer so sein), dass manche unserer Wünsche tatsächlich in Erfüllung gehen. Nicht selten arbeiten wir ja auch mühevoll darauf hin. Jeder, der krank ist, wünscht sich Gesundheit. Vielen Patienten kann aber tatsächlich geholfen werden. Jeder, der auf eine schwere Prüfung lernt, wünscht sich Erfolg. Bei Vielen hilft das Lernen aber auch. Kein Zufall. Es ist also unvermeidbar, dass sich unter den "Wünschern" auch einige finden, deren Wünsche tatsächlich in Erfüllung gingen. Nur wird das in deren Erzählungen dann auf das "Universum" zurückgeführt, nicht mehr auf Therapie, Lernen oder ....
2) Wer monatelang oder gar jahrelang verzweifelt ans Universum gewünscht hat, während ihm Bekannte dauernd sagten, das sei doch Humbug, dem ist es letzten Endes peinlich, wenn er es sich selbst eingestehen muss, auf esoterische, haltlose Behauptungen hereingefallen zu sein. So jemand wird das nicht herumerzählen. Wir machen die Dinge, die uns peinlich sind nicht gerne bekannt. Aus diesem Grund hört man viel mehr Erfolgsgeschichten als Nichterfolgsgeschichten: Während diejenigen, bei denen es nicht geklappt hat, betreten schweigen oder aber ihre Wünsche im Nachhinein relativieren und den Ereignissen anpassen, erzählen nur die erfolgreichen Wünscher ihre Erfahrung weiter.
Stellt sich also die Frage, ob den objektiv etwas dafür spricht, dass da was dran ist?
Nein.
Die weltanschauliche Basis dieser Wünscherei ist rein esoterisch. Es steckt hier sehr viel vom in der Antike verbreiteten "senkrechten Weltbild" des Hermes Trismegistos drin. "Oben wie unten" fasst man diese Vorstellung zusammen. Postuliert wird eine Verbundenheit der Gestirne mit dem irdischen Geschehen, wie sie z.B. auch in die Astrologie einfließt. Allerdings hat man diesen Gestirnen in der Antike auch noch göttliche Eigenschaften zugewiesen... Heute wissen wir über naturwissenschaftliche Erkenntnisse, dass das "senkrechte Weltbild" falsch ist.
Wir wissen heute, dass der Kosmos, also etwas sehr Großes, einer anderen Physik gehorcht, als der Mikrokosmos. Ein Atom braucht halt eine andere physikalische Beschreibung als ein Sonnensystem. Und wir wissen heute, dass es keinen rationalen Grund gibt, anzunehmen, warum sich Milliarden von Lichtjahren entfernte Galaxien für die privaten Wünsche von Hinz und Kunz interessieren sollten. Wir haben auch nicht den geringsten naturwissenschaftlichen Hinweis auf die Korrektheit solcher Vorstellungen. Im Gegenteil, wie gesagt.
Nun ist die naturwissenschaftliche Erkenntnis, dass wir eine recht unbedeutende Spezies sind, die auf einem durchschnittlichen Planeten lebt, der um eine funzelige Sonne rotiert, die irgendwo am Rande einer durchschnittlichen Galaxie durch die unvorstellbaren Dimensionen des Universums flitzt, nicht besonders attraktiv.
Der Mensch nimmt sich gerne etwas wichtig. In den meisten religösen Vorstellungen sind wir zumindest das Ebenbild Gottes oder doch irgendwie auserwählt. Nicht Wenige betrachten da die naturwissenschaftliche Erkenntnis schlicht als Kränkung.
---- Fortsetzung folgt ---
Sehr gut geschrieben (wie immer bei Dir).
Einen Aspekt möchte ich dennoch hinzufügen: Wir unterliegen alle mehr oder weniger der Illusion der Getrenntheit, woraus auch die seltsame Denkweise "ich und die Natur", bzw. "die Menschheit und die Natur" resultiert (statt der Denkweise "ich als Teil der Natur", bzw. "die Menschheit als Teil der Natur").
Irgend jemand hat mal den Ausdruck das "hautverkapselte Ich" kreiert. Damit soll auch diese Illusion der Getrenntheit beschrieben werden. Wir meinen, dass unser Ich getrennt vom Rest der Welt sei, und genau bei der eigenen Haut endet. Und dem ist eben nicht wirklich so. Wir sind Teil der Natur, und mit Natur meine ich immer alles Existierende, also das Universum als Ganzes. Als Teil des Ganzen sind wir nur teil-weise vom Ganzen getrennt.
Insofern ist der Wunsch ans Universum immer auch zum Teil ein Wunsch an sich selbst und somit auch eine Aufforderung zur Aktivität an sich selbst, auch wenn es aus Sicht der Illusion der Getrenntheit erst mal so aussieht, dass ein Wunsch ans Universum zur Passivität verführen könnte, weil das Universum vermeintlich ja nur außerhalb des eigenen Ichs vorhanden ist.
Ich übersetze den "Wunsch ans Universum" für mich daher so, dass damit meine Konzentration auf die Verbundenheit von Allem gemeint ist, und ich in diesem Gefühl der Verbundenheit wesentlich besser intuitiv entscheiden und agieren kann, um meine Wünsche wahr werden zu lassen.
Grüße, Martin
Großartig! Ihr habt mir eine Menge Arbeit abgenommen ;-)
Wenn das nicht per copy and paste hier gelandet ist, dann verdient es mindestens 10 DH.
P.S.: Am besten, man nimmt es mit Humor
http://www.sheng-fui.de/aktuell/umfrage-wie-zufrieden-waren-sie-mit-ihrer-bestellung-beim-universum/
Um es mal vorweg zu sagen: Ich glaube auch nicht daran dass man auf diesem Weg Bestellungen im Universum abgeben kann. Aber deine Antwort, die dem Anschein nach Wissenschaftlich begründet ist, ist in Wahrheit unwissenschaftlich. Ansonsten müsstest du Experimente machen oder auf Experimente verweisen können die deine Aussagen unterstützen. So ist es auch nur eine Antwort die auf einem wissenschaftlichen Weltbild basiert und von vorne herein Dinge ausschliesst, die nicht in dieses Weltbild passen, also quasi-religiös.
MoneyKing,
vorsicht vor der bei vielen Esoterikern so beliebten Beweislastumkehrung... Nein, Ockhams Rasiermesser darf man ansetzen, auch als Naturwissenschaftler. Wir müssen nicht nach der unwahrscheinlichsten aller Möglichkeiten greifen, wenn jemand endlich eine Prüfung besteht oder sein Haus finanziert bekommt...
Nein, ich muss nicht glauben, dass es auf Sylt unsichtbare Einhörner gibt, bis mir gelungen ist (was nicht möglich ist), zu widerlegen, dass es sie nicht gibt. Es ist die Aufgabe der Behaupter, ihre Behauptungen zu belegen und seriöse Testmöglichkeiten vorzulegen.
Die Existenz von Erfolgsgeschichten belegt nichts, auch wenn das nicht so intuitiv klar ist. Dagegen gibt es eine Reihe sehr guter Gründe, die gegen das "Wünschen" sprechen.
Ich sehe das so:
Beide Seiten haben Recht.
Solange ich daran glaube, werde ich Anzeichen dafür finden, dass es funktioniert. Und Dinge zu mir kommen.
Es ist wie, wenn ich eine Art Brief abschicke, den das Universum bekommt.
Solange ich es ablehne,
wird es nicht funktionieren und ich werde allen Hinweisen darauf den Fokus geben, dass es eben nicht funktioniert.
Denke ich negativ, sage ich dem Briefträger schon im voraus, ach der Brief ist nicht so wichtig.
Wir werden nie wirklich herausfinden, ob es in dieser Art funktioniert oder nicht.
Ich wähle für mich positiv zu fokussieren und daran zu glauben.
Ich bin lieber in einem "Engels-Zirkel" als einem Teufelskreis.
Ausserdem sollte jeder Zweifel aus den Gedanken verbannt werden, um das Ganze auszuprobieren.
Das Schönste daran ist, man kann es ausprobieren ohne dass es etwas kostet.
Kein Problem.
Einen schönen Tag euch allen noch. :-)
P.S.: Gibt es eigentlich jemanden der nach diesem Text (von Ute) beschlossen hat es einmal auszuprobieren und positiv überrascht wurde?
Es gibt eben Wunder die man sich nicht erklären kann. Lies mal warum am Sonntag die Heiligsprechung des Papstes erfolgt. Da werden solche Wunder geschildert.
Sorry platt Fuß ausversehen auf falsche Pfeil dran gekommen
Also ich bin davon fest überzeugt wenn man eine Sache mehr Mals wiederholt das einem das Innere unterstützt
Tu mich grade schwer zu erklären aber mach ein bespiel dazu wir Ist unglaublich passiert
Ich habe mich Lottozahlen beschäftigt ich könnte irgendwie vermuten welche Zahlen kommen könnten.. Dann waren nur 2 sicher Nur f. Bekommen man kein Gewinn
Dann hab ich damit 3 Wochen nicht mehr beschäftigt und dann bekomm ich beim vorbei gehen lottoladen ich bekomm eine Erinnerung plötzlich in meinen Gedanken Kombination 2-4-6-8 und dann hab ich das bei Keno gespielt und die Zahlen kam nicht chaotisch sondern sortiert bei der Ziehung .. Es Kamen viel zahlen in mein Erinnerung nur konnte mir nur 4 merken seit heute weiß ich unterbewusst ist mit Zukunft verbunden
Manche Leute glauben auch, dass bestimmte Steine gegen Krankheiten helfen. Ich glaube auch nur an Dinge, die beweisbar sind. Für mich sind Wünsche an das Universum Quatsch. Das Universum ist doch nur eine Anhäufung von Materie und Energie. An wen willst du da deine Wünsche senden. An ein paar Wasserstoffatome in Proxima Centauri oder an das Superschwere Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxis? Wenn du wirklich nur an beweisbare Dinge glaubst, hättest du diese Frage gar nicht gestellt. Im Grunde zweifelst du und suchst nach Dingen, die jenseits der Wissenschaft liegen. Fahre bloss nicht auf die Esoterikschiene, sonst wirst du erstens viel Geld für nichts los und wirst zweitens zum belächelten Spinner.
Der Glaube versetzt Berge :) Probier es einfach aus :)
--- Fortsetzung ---
Esoterik fängt diese Kränkung gerne auf. Über das zitierte "senkrechte Weltbild" wird eine mystische Verbundenheit mit dem Kosmos postuliert, die uns irgendwie, wie im Mittelalter gedacht, wieder zum Zentrum der Welt macht: Der Kosmos soll sich sich um unsere Wünsche kümmern.
Gleichzeitig bedient diese Vorstellung die Sehnsüchte des modernen Menschen nach einer innigen Verbundenheit mit der Natur, von der er sich im technischen, modernen Alltag oft entfremdet fühlt.
Und nicht zuletzt bieten solche Behauptungen oft einen Strohhalm für Frustrierte, wird hier doch propagiert, dass man es in der Hand hätte, mit einfachen Mitteln nahezu alles zu erreichen.
Zusätzlich zu diesem psychologisch attraktiven Mix wird das Ganze dann noch werbewirksam aufbereitet. Je nach Zielgruppe werden die mystischen Elemente des senkrechten Weltbildes dann mit religiösen Elementen verbunden, egal ob nun die Engel aus der christlichen Mythologie herhalten müssen oder fernöstliche "Weisheit". Andere Autoren bedienen sich eher verschwurbelten naturwissenschaftlichen Begriffen. Bei diesen folgt die mytisch postulierte Einheit mit dem Kosmos dann angeblich aus den Gesetzen der Quantenphysik oder der "Nullpunktenergie" oder was auch immer. In jedem Falle schwingt dann in diesen Büchern nahezu alles und es gibt eine Menge Resonanz... Ein Physiker, der Solches lesen muss, der leidet körperlich - und weiß gar nciht, wo er anfangen soll, die Behauptungen und falschen Analogien richtig zu stellen.
Bleibt noch die Frage, ob der "Wunsch ans Universum" wenigstens harmlos ist, wenn schon nutzlos.
Nein. Leider auch das nicht.
Zunächst könnte man den Eindruck haben, dass die Vorstellung, man brauche sich nur auf seine Wünsche und Ziele zu konzentrieren und diese in positiver Weise zu denken, gar nicht mal so schlecht sein kann.
Manch einem mag es auch die nötige Motivation geben, in seinen Bemühungen um ein Ziel durchzuhalten, wenn die Vorstellung, dass das ganze Universum mithilft, optimistischer macht.
Manch einem mag es auch tatsächlich erst einmal dabei helfen, sich seiner Wünsche und Ziele bewusst zu werden und diese auch überhaupt einmal positiv zu formulieren.
Kurz: Es mag tatsächlich - wie bei jedem Placebo - Einzelpersonen geben, die aus dieser Vorstellung einen Nutzen ziehen können.
Aber allgemein zu empfehlen sind diese Vorstellungen nicht, denn sie stellen ein moralisch höchst bedenkliches Konzept in den Raum: Wer keinen Erfolg hat, der ist offenbar selber schuld, denn er hat sich beim Wunsch ans Universum ja nicht genug Mühe gegeben.
Wie bei nicht gerade wenigen esoterischen Vorstellungen ist die Kehrseite der Medaille, dass dem, der ein Problem hat, dem, der einen Schicksalsschlag erleidet, eine Schuld an diesem zugewiesen wird.
Der Wunsch ans Universum gibt dem Kranken eine Schuld an seiner Krankheit, denn er hat sich weder Gesundheit noch Genesung ausreichend innig gewünscht. Es gibt dem Arbeitslosen, dem Sozialhilfeempfänger, dem Alleingelassenen, ... eine Schuld, denn sie haben sich nicht ausreichend intensiv aus ihrer Situation herausgewünscht. Sie haben sich nicht die Mühe gemacht, ihr Karma positiv zu beeinflussen und haben ihr Schicksal deshalb vom Universum so zugewiesen bekommen.
Und es ist diese absolut amoralische Kehrseite solcher Vorstellungen - in Verbindung mit der naturwissenschaftlichen Absurdität - die eigentlich jeden kritisch denkenden Menschen davon abhalten sollte, solche Vorstellungen an die nächste Generation weiterzugeben.
Grüße