Zu schwer für Reitbeteiligung?
Guten Abend, ich habe nach langem Suchen endlich das Angebot einer Reitbeteiligung bekommen. Da ich leider immer noch sehr übergewichtig bin (mittlerweile 70kg in 2 1/2 Jahren weniger), habe ich ausdrücklich eine Reitbeteiligung auf einem Gewichtsträger gesucht.
Nun habe ich heute meine potentielle RB (ein Friesenmix) probegeritten, bin aber aufgrund seines relativ langen Rückens und einem momentan eher mittelmäßigen Bemusklungszustand nicht unbedingt davon überzeugt das Tier mit meinen, zugegeben immer noch vielen, ** 117kg zu reiten (1x wöchentlich)**. Der Besitzer hat sich zu dem Thema nicht geäußert, aber ich will nicht nachher für eventuelle Rückenprobleme des Pferdes Verantwortlich gemacht werden.
Daher überlege ich ernsthaft die RB abzulehnen, dem Tier zu liebe.
Daher meine Frage an euch als Community: Glaubt ihr, dass ich das Pferd (ich weiß, ein Bild wär hilfreich) durch Muskelaufbau mit Bodenarbeit u.ä. später reiten könnte? Bzw. das mein Gewicht für das Pferd unbedenklich werden könnte?
Ich weiß auch, dass einige von euch direkt aufschreien werden, dass man mit über 80kg nicht reiten soll. Dass so viel Gewicht für ein Pferd nicht gut ist ist mir bewusst, aber ich habe aufgrund schwerer Krankheit damals so massiv viel zugenommen, dass ich desshalb mein Pferd (Hafflinger) verkauft habe. Nun habe ich mir eben das Ziel gesetzt bei unter 120kg wieder mit dem reiten anzufangen. Viele männliche Reiter wiegen auch nicht viel weniger und reiten teils auch kleine Ponys. Ich hoffe noch mehr Gewicht zu verlieren, wenn ich wieder einen neuen Ansporn habe.
Ich hoffe auf ernst gemeinte Antworten. lg Becca1996
10 Antworten
Hallo Becca,
Ein Kumpel von mir ist Basketballer. Bundesliga. Der bringt mit 2,02m etwa 120kg auf die Waage.
Ich würde ihn problemlos auf meine 160cm Vollblutstute setzen (kein "Gewichtsträger"). Der hat seinen Körper top im Griff und ist wendig wie ein Aal. Der kann sich dem Pferd ganz anders anpassen, als ein "normaler 70 kg Sack", den ich nicht drauflassen würde ;)
Ein guter, gefühlvoller Reiter merkt, ob das Pferd ihn tragen kann oder nicht. Entweder der Rücken schwingt locker und ist oben, oder halt nicht.
Vielleicht kann das Pferd den Rücken bei einem schweren Menschen nicht so lange oben lassen, wie bei einem leichten - dann kann man eben nicht so lange reiten.
Ich würde das Pferd probereiten und auf mein Gefühl vertrauen. Friesen sind ja nun nicht gerade bekannt dafür, den Rücken besonders gut herzugeben. Man kann das aber ausprobieren, manchmal wird man überrascht, und wer hindert dich daran nach 5 min wieder abzusteigen, wenn du meinst es geht nicht?
VLG - Feivel
Hallo liebe Becca, ich finde prinzipiell das man mit einem Gewicht von über 100 Kilo nicht regelmäßig reiten sollte. Ist absolut nicht böse gemeint, bitte nicht falsch verstehen. Aber der Pferderücken ist nunmal nicht zum tragen gemacht, da sind eigentlich 50 Kilo sogesehen schon viel.
Gewichtsträger sind vor allem kompakte Pferde mit eher kurzem Rücken.
So wie ich das verstehe ist dein Ziel ja noch weiter abzunehmen. Daher nutze das doch als Ansporn wieder aufs Pferd zu kommen. In der Zwischenzeit kannst du das Pferd ja longieren oder anderweitig vom Boden aus arbeiten.
Man sieht leider oft Männer oder auch Frauen mit gut über 90-100 Kilo zum Beispiel auf Isländern reiten. Natürlich brechen die Pferde nicht gleich zusammen, also sie können das schon aushalten die Frage ist halt ob sie es auch sollten.
Lieber friesennarr, mal eine Stunde reiten finde ich nicht schlimm. Allerdings finde ich regelmäßiges reiten mit über 100 kilo nicht gut.
Oh, dann darf ich ab jetzt nicht mehr reiten, oder wie? Ich reite sogar Passage, Piaffe und all solchen Quatsch mit meiner Stute und die ist noch nie zusammengebrochen - ich reite auch oft 2 und 3 Stunden lang aus - wieder nichts. Schwitzen tut sie gar nie und außer Atem war sie auch noch nicht.
So ein Quatsch - ein Pferd mit 1.68 und normalen Muskeln trägt das locker - ich weis das die schlanken Reiterinnen das nicht gerne sehen, das auch dickere reiten, aber es macht den Pferden entgegen der Meinung vieler gar nichts aus.
Zu Kriegszeiten mußten Pferde nicht nur ihre Soldaten, sondern auch deren Ausrüstung herumschleppen - mein Opa hat mir erzählt, das die Pferde zwischen 120 und 150 kg für mehrere Stunden am Tag getragen haben. Und das waren garantiert nicht nur 1 Stunde in der Woche.
Ich glaube auch nicht das Pferde dann sofort zusammen brechen wenn ein schwererer Reiter aufsteigt. Die Frage ist ja auch nicht ob die Pferde es könnten sondern ob sie es sollten.
So oder so muss es jeder für sich selbst entscheiden. Mein Kommentar stellt einfach meine Meinung zu diesem Thema da.
Meinst du echt, das man einem Pferd mit 100 kg schaden könnte in einer lausigen Stunde reiten?
Ich habe ganz andere Erfahrungen gemacht, nämlich die das sich die meisten Pferde keinen deut drum schereren, was sie herumtragen.
So pauschal lässt sich deine Frage leider nicht beantworten. Wie viel Gewicht man einem Pferd zumuten kann/sollte, hängt von dessem Exterieur ab.
Friesen sind generell erst mal keine Gewischtsträger. Der Körperbau trügt. Die meisten Friesen wirken durch ihre starken Beine, die breite Brust, ihre Größe und den oft Massiv anmutenden Körper sehr stabil. Allerdings ist der Rücken eher schwach aufgebaut, dieses wird durch die sehr hohe natürliche Aufrichtung noch begünstigt (viele Friesen werden leider nicht korrekt über den Rücken geritten, ergo baut sich auch keine vernünftige Bauch und Rückenmuskulatur auf.).
Da ich das Pferd und dessen körperlichen Zustand nicht kenne, kann ich dir weder zu der RB raten, noch kann ich dir abraten.
Suche doch einfach noch mal das Gespräch mit der Besitzerin.
Die moderneren Friesen entsprechen diesem klischee in keiner Weise mehr - sie sind viel mehr auf Reitpferd gezüchtet als je zuvor.
Bei normalem Muskelaufbau sind die Friesen durchaus für höhere Gewichte ausgelegt.
Man muß sich aber auch immer die Zeiten ansehen in denen das Pferd belastet wird. Die normalzeit für die meisten Reitpferde ist 1 Stunde geritten werden pro Tag - setzt man das in Relation zu 23 Stunden nichts auf dem Rücken, dann finde ich die ganze Gewichtsträgerdiskusion fast lächerlich.
Wie ich bereits geschrieben haben, hängt das Gewicht man einem Pferd zumuten kann/sollte, von dem Exterieur des Tieres ab. Da wir das Pferd und dessen körperlichen Zustand nicht kennen, kann hier keiner weder zu der RB raten, noch abraten.
Nicht jeder Friese ist ein Gewichtsträger.... genau so bei Sportpferden. Ein Tier ist eher schmaler gebaut, das nächste kräftiger.
Ich habe die Erfahrung gemacht dass die meisten Friesen keine Gewichtsträger sind. (und in den meisten Fällen nicht korrekt geritten werden.)
Deiner Argumentation bezüglich Gewicht und Dauer kann ich mich ganz und gar nicht anschließen. Das Pferd funktioniert vom Muskel und Knochenapperat ähnlich wie ein Mensch. (Müsstest du einmal die Woche einen 60 Kilo Rucksack für ne Stunde mit dir rum schleppen, dann würdest du nach spätestens 4 oder lass es auch 6 Wochen oder etwas länger sein, unter Rückenschmerzen leiden. Dein Muskel und Knochenapperat ist genau so wenig wie der eines Pferdes dafür geschaffen auf Dauer/regelmäßig große Lasten rum zu schleppen. Guck dir die ganzen Profisportler an, die regelmäßig mit schweren Gewichten zu tun haben....die haben mit steigendem Alter alle irgendwann massive Knie und Rückenprobleme. Pferde sind rein körperlich gesehen, einfach nicht dazu gebaut große Lasten auf ihrem Rücken durch die Gegend zu tragen. Sicher geht das ne ganze Zeit lang gut, aber irgendwann treten unweigerlich Probleme auf.)
Becca1996 ich möchte dich jetzt auf keinen Fall angreifen...... wie gesagt, das Pferd um das es geht, kann ich als außendstehende Person nicht beurteilen und einschätzen.
(Müsstest du einmal die Woche einen 60 Kilo Rucksack für ne Stunde mit dir rum schleppen, dann würdest du nach spätestens 4 oder lass es auch 6 Wochen oder etwas länger sein, unter Rückenschmerzen leiden.
Wenn ich mit 100 kg Gewicht 60 kg herumtragen muß, dann hättest du sogar recht.
Wenn ich aber mit 700 kg Gewicht - 100 kg herumtragen muß (und das auf 4 Beinen) ist das was vollkommen anderes.
Dein Gewicht - Last Ratio stimmt hier überhaupt nicht überein.
Guck dir die ganzen Profisportler an, die regelmäßig mit schweren Gewichten zu tun haben....die haben mit steigendem Alter alle irgendwann massive Knie und Rückenprobleme.
Noch so ein Beispiel: ein Gewichtsheber hebt sogar mehr als sein eigenes Gewicht, und das auf Dauer im Kampfsport. Auch hier absolut kein Vergleich. Wenn ein Mann mit 140 kg 120 kg Gewichte hebt ist das als würde das 700 kg Pferd 600 kg lupfen.
Dann stimme ich dir zu, das wäre viel zu viel.
Ich habe die Erfahrung gemacht dass die meisten Friesen keine
Gewichtsträger sind. (und in den meisten Fällen nicht korrekt geritten werden.)
O.k. dann sind meine Friesen die einzigen Friesen, die das locker tragen können - ich reite meine Pferde aber durchaus korrekt.
P.S. Ich hatte auch geschrieben bei normalem Muskelaufbau.
Das war nur ein überzogenes Bsp.
gut anders....
Ein eher rechteckig gebautes Pferd (darunter fallen unter anderem viele Großpferderassen - unter anderem auch viele Friesen.) sollte auf Grund seiner Körperform nicht so viel Gewicht tragen wie ein Pferd in quadratischer Form (darunter fallen häufig eher kleine stämmige Pferde mit sehr kurzem Rücken).
Je länger der Rücken des Pferdes, desto weniger Gewicht hält der Rücken des Tieres aus - also um so weniger Tragkraft hat der Rücken.
Nun nehmen wir mal einen etwas schwereren Reiter und das rechteckig gebaute Pferd. kommt dazu die natürliche Schiefe die jedes Lebewesen hat (der Reiter natürlich auch). Das Pferd muss nun seine eigene und die Schiefe des Reiters ausgleichen. Dadurch werden bestimmte Muskelbereich stärker Belastet als andere, bzw. überlastet (je schwerer der Reiter, desto mehr muss die Muskulatur des Pferdes ausgleichen.) Kommt diese Belastung regelmäßig vor beginnen bemi Pferd muskuläre Veränderungen. Das Muskelsystem eines jeden Lebewesens ist wie ein Spinnennetz aufgebaut. Wird ein Muskel auf dauer überbelastet, kann er seinen Dienst nur noch bedingt verrichten und die umliegenden Muskeln müssen einen Teil der Arbeit des überlasteten Muskels mit übernehmen. das funktioniert bis zu einem gewissen Grad problemlos. Aber irgendwann ist ein Teil des Muskelsystems so überlastet, dass erste prbleme Auftreten. Angefangen bei Verspannungen, Rückenschmerzen und irgendwann kommen dann leichte Fehlhaltungen (z.B. durch Schonungshaltung dazu). Je schlechter das Pferd dann noch trainiert ist, desto schneller und intensiver treten erste Probleme auf.
Ich will mich hier jetzt auch nicht länger darüber streiten. fakt ist, Pferde sind nicht dafür gebaut andere Lebewesen auf ihrem Rücken durch die Gegend zu tragen.
Was man daraus macht ist jedem selbst überlassen. Jeder hat seine eigene Meinung und das ist auch gut so.
Wie bereits mehrfach erwähnt...... wir wissen alle nicht wie das Pferd um das es geht gebaut ist und wie es trainiert ist. Von daher kann sich hier niemand ein Urteil bilden.
Nur noch soviel - dann sag ich nichts mehr - ein Friese ist kein Rechteckiges Pferd - es ist im Quatradrahmen, sonst wär er ja kein Barockpferd.
Hi,
Erstmal finde ich es sehr vernünftig von dir das du mit deinem Gewicht nicht auf unbemuskelten Pferden reiten möchtest und auch weiterhin an Gewicht verlieren möchtest. (Meine Frage wäre noch wie groß du bist, um es ein wenig beurteilen zu können?)
Ich finde es wäre auf jedenfall eine gute Sache dem Pferd erstmal vom Boden aus beim Muskelaufbau zu helfen. 1x die Woche wird da natürlich nicht grade effektiv sein, weshalb es evtl. sinnvoll wäre mit dem Besitzer in der Sache an einem Strang zu ziehen.
Aber zum Thema "Gewichtsträger" muss ich was klarstellen.
Es gibt kein Pferd was "Gewichtsträger" ist. Leider glauben dies viele Leute fälschlicherweise. Es kommt immer (!) darauf an wie gut das Pferd bemuskelt ist, und wie gut der Reiter reitet. Wenn ein Kaltblüter schlecht bemuskelt ist, macht es keinen Sinn als übergewichtiger Reiter darauf zu reiten, als auf einem Hannoverander dessen Muskulatur sich in einem viel besseren Zustand befindet.
Ist das Pferd gut bemuskelt, kann der Reiter das Pferd über den Rücken reiten und hat der Reiter einen ruhigen und guten Sitz?, dann ist das aufjeden fall schonmal besser als wenn jemand mit 50 kg einem Pferd andauernd in den Rücken knallt.
Zum Thema Männer und Reiten. Männer wiegen ja oft auch etwas mehr, jedoch macht es ein Unterschied ob es sich z.B um 90kg Muskeln oder um 90kg Fett handeln. Aber wie gesagt, wenn der Reiter gut reiten kann und wenn das Pferd gut bemuskelt ist, macht es auch keinen Unterschied.
Um auf das eigentliche Thema zurück zukommen- ich würde die RB erstmal nicht ablehnen, denn wie gesagt, Muskeln sind das A und O :)
Lg
Hi, danke für die Antwort. Ich bin 176cm groß. Dass es "den Gewichtsträger" nicht gibt ist mir bewusst, aber ich schreibe immer, dass ich ausdrücklich einen Gewichtsträger suche, da ich sonst auch die kleinen schmalen Araber (nur als Beispiel) als RB geboten bekomme, die MICH definitiv nicht tragen sollten.
Hallo Becca1996!
Ob das Gewicht für den Friesen schädlich ist kann ich nicht genau sagen weil ich nicht weiß wie er gebaut,bemuskelt ist.Aber es wäre auf jedenfall Klug mit ihm mit Bodenarbeit zu beginnen,und wenn du denkst,dass du das optimale Gewicht für das Tier erreicht hast,würde ich sicher mit ihm gemütliche Ausritte genießen.
Hoffe ich konnte dir helfen,Lg Lomyl
Ich wollte es nett ausdrücken..
Was ist den das optimale Gewicht für den Gaul? Tragen kann er ohne zu murren locker 150 kg bei normaler Bemuskelung und das wiegt die Gute noch lange nicht.
Ich schließe mich Leolynn14 an. Zuerst würde ich vom Boden aus arbeiten, um die Muskeln zu stärken. Außerdem kannst du so auch erstmal viel Vertrauen aufbauen. Wenn dann das Pferd Vertrauen zu dir gewonnen hat und die Muskeln aufgebaut sind, kannst du anfangen zu reiten. Bis dahin hast du ja auch nochmal ein bisschen abgenommen. Dann sehe ich kein Problem mehr. Außerdem schadet ein leichter Reiter, der dem Pferd oft in den Rücken fällt, viel mehr dem Rücken, als ein etwas schwererer Reiter.
Viel Glück noch weiterhin:)