Zuckerentzug, wie reagiert der Körper?

6 Antworten

Der Körper benötigt Zucker. Wenn er nicht genug bekommt, macht sich dass z:B. durch solche von dir beschriebene Symptome bemerkbar. Wenn jemand zuvor aber wirklich sehr viel Süßes gegessen hat, kann es auch eine Art Entzugserscheining sein.

Ich würde empfehlen, in solchem Fall ruhig ein Stück Schokolade oder einen Apfel zu essen. Wichtig ist nur, dass man nicht gleich eine ganze Tafel frisst.

iAskk 
Beitragsersteller
 14.10.2013, 13:54

Dankeschön :-)

egl2091  14.10.2013, 13:56
@iAskk

Und bitte keine richtigen Mahlzeiten damit ersetzen wolen l:) Aber ich denke, dass ist klar^^

Der Körper benötigt Zucker in einer normalen Menge

iAskk 
Beitragsersteller
 14.10.2013, 13:51

die antwort ist nicht hilfreich, das was du sagst weiß ich auch.

Niemand wird zittrig, wenn er keinen Zucker isst. Das gibt es nicht. Ob man Brot oder Süßigkeiten isst, ist für den Körper gleichgültig. Beides enthält Kohlenhydrate, die zu Blutzucker werden. Es gibt kein Verlangen nach Zucker. Man hat vielleicht einen Appetit darauf - man kann sich beherrschen oder es lassen und zugreifen. Kein Gesunder unterzuckert. Das gibt es nicht. Unterzuckerungen gibt es nur bei insulinpflichtigen Diabetikern, Menschen, die bestimmte Medikamente zur Senkung des Zuckers einnehmen oder Menschen mit einem insulinproduzierenden Tumor. Beste Grüße von Sven-David Müller, Diabetesberater www.svendavidmueller.de

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ja, das sind Unterzuckerungssymptome.

Zunächst einmal: Der Mensch benötigt weder Zucker noch Kohlenhydrate. Beides sind nicht essentielle Nährstoffe, im Gegensatz zu einigen Aminosäuren (Eiweißen) und Fettsäuren, die regelmäßig per Nahrung zugeführt werden müssen. Denn: Der menschliche Organismus kann die Glukose, die er benötigt, in ausreichenden Mengen (aus Proteinen, d.h. Eiweißen) selbst herstellen. Diesen Prozess nennt man Glukoneogenese.

Wenn man sich vorher so ernährt hat, wie es die meisten in unserer Gesellschaft tun, dann lebt das Gehirn nur von Glukose. Das Gehirn ist dann sozusagen Glukose-süchtig.

Dies siehst du in der folgenden Folienpräsentation des Stoffwechselmediziners Prof. Lochs auf den Seiten 17 und 18, bei der von einer normalen Ernährung aus gestartet wird. Wie du siehst, stellen sich alle Körperorgane bei zu wenigen Kohlenhydraten sofort auf Fettverbrennung um (Folie 17), da alle problemlos (und sogar bevorzugt) Fett verbrennen können. Da Problem ist das Gehirn. Normale freie Fettsäuren können die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden. Für das Gehirn müssen Fette deshalb erst in der Leber in sogenannte Ketonkörper umgewandelt werden. Leider verlernt es das Gehirn, bei dauerhafter kohlenhydratreicher Ernährung, Ketonkörper zu verstoffwechseln. Genauer: Es baut die dafür erforderliche Enzymproduktion mit der Zeit ab. Dann kann es die Ketonkörper nicht einmal verwerten, wenn sie von der Leber produziert und reichlich angeboten werden. Auf der Folie 18 siehst du, dass am ersten Fastentag (bzw. dem ersten Tag mit wenigen Kohlenhydraten in der Nahrung) vom Gehirn nur wenige Ketonkörper verstoffwechselt werden. Doch es stellt sich mit der Zeit um. Nach ungefähr einer Woche kann es bis zu 80% der gesamten von ihm benötigten Energie (immerhin pro Tag ca. 500 Kcal !!!) aus Ketonkörpern - und damit aus dem Körperfett - beziehen.

In der Zeit dazwischen (in den ersten Tagen also) muss der Körper stattdessen die vom Gehirn benötigte Glukose aus Proteinen (entweder aus der Nahrung oder aus Muskeln, Bindegewebe usw.) herstellen, denn die Glukosespeicher des Organismus sind im Gegensatz zum riesengroßen Fettspeicher winzig. Für das Gehirn ist ausschließlich der Glykogenspeicher in der Leber (Folie 5: ca. 280 Kcal, das reicht gerade für einen halben Tag) zuständig. Zum Vergleich (ebenfalls Folie 5): Selbst schlanke Personen tragen im Körperfett üblicherweise mehr als 100.000 Kcal mit sich herum (d.h. Energie für einen Monat !). Bei Übergewichtigen sind es oftmals 300.000 Kcal und mehr!

Wie sich die Glykogenspeicher bei einem plötzlichen Kohlenhydratentzug (bzw. beim Fasten) leeren, siehst du auf Folie 14. Während die Glykogenspeicher für die Muskeln stets mindestens halb gefüllt bleiben, weil die Muskeln dann nur noch Fett verbrennen, leeren sich die Glykogenspeicher der Leber in den ersten Tagen fast vollständig. Diese Situation ist für das Gehirn gewissermaßen lebensgefährlich. Da es nicht weiß, was los ist (es wertet die Situation als eine denkbare Verletzung oder Notsituation und kann nicht wissen, dass jemand nur mal eine Diät ausprobieren will), erfolgt die Selbsterzeugung von Glukose aus Körpergewebe zur ausreichenden Versorgung des Gehirns unter massiver Beteiligung der Stresshormone. Und das ist es, was zu zittrigen Händen usw. führt. Es handelt sich um eine Stressreaktion.

Kurz: Viele interpretieren solche Symptome als Mangel, in Wirklichkeit handelt es sich um Entzugserscheinungen. Raucher, die mit dem Rauchen aufhören oder Alkoholiker, die nicht rechtzeitig wieder etwas zu trinken bekommen, bekommen exakt die gleichen Symptome. Wenn man möchte, dass die Symptome möglichst rasch verschwinden, dann helfen je nachdem etwas Zucker, die nächste Zigarette oder das nächste Gläschen Bier. Wenn man aber die Sucht überwinden möchte, dann muss man da durch. Dann sollte man widerstehen, bis es das Gehirn geschafft hat, ausreichend viele Ketonkörper zu verstoffwechseln. Hat man das einmal geschafft, stellt sich meist ein wunderbares Gefühl der Freiheit ein: Man muss nicht mehr ständig essen.

Kannst du dir vorstellen, dass Naturmenschen, die tagelang verfolgt werden und in der Zeit nichts essen können, plötzlich zittrige Hände oder Beine bekommen? Ich nicht.

Nur bei Diabetikern kann eine Unterzuckerung gefährlich werden. Bei normalen Menschen nicht. Die sind einfach nur verfressen, wenn sie Lust auf Süßes haben. Wenn man ein zittriges Gefühl bekommt, dann reicht es schon, ein Glas Wasser zu trinken. Wenn man jedoch richtigen Hunger hat, weil man seit 8 Stunden nichts mehr gegessen hat, dann sollte man eine Mahlzeit zu sich nehmen, egal was, das muss aber kein Zucker sein.

iAskk 
Beitragsersteller
 14.10.2013, 13:53

ne hab ja gesagt, man würde alles andere stehen lassen, man ist satt, aber hat halt lust auf zuckerartiges