Hallo. Ich weiß nicht mehr mit wem ich über mein Problem noch reden soll, deswegen wende ich mich jetzt an euch. Zuerst muss ich einiges erklären:
Mein Freund ist 31 Jahre alt, seit 8 Jahren Typ-1 Diabetiker und hat sich bisher nicht unbedingt gewissenhaft um seine Gesundheit gekümmert, d.h. ungesunde, unregelmäßige Ernährung und über lange Zeiträume zu hohe Blutzuckerwerte. Vor 6 Monaten, entschloss er sich mehr auf sich zu achten. Wir stellten gemeinsam unsere komplette Ernährung um auf natürlich, ausgewogen, und glutenfrei, nachdem uns aufgefallen ist, dass sein Zucker nach dem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln völlig aus dem Ruder läuft. Mit diesem Programm gelang es uns den Blutzucker weitgehend zu stabilisieren. Kurze Zeit schien es als würde alles super funktionieren. Auch unsere Stimmung war zum größten Teil glücklich.
Mitte April jedoch verspürte mein Freund zunehmend Schmerzen in den Beinen. Er beschreibt den Schmerz als ziehend, stechend und schwer. Auch die Adern in den Beinen (vor allem in den Füßen) treten immer wieder stark hervor. Auf der Innenseite des rechten Fußes ist die Haut rötlich-blau verfärbt. Nach etwa einem Monat, in dem mein Freund hoffte, dass die Schmerzen von selbst verschwinden, entschloss er sich doch dazu seinen Hausarzt aufzusuchen. Der jedoch tat die Verfärbung und herausstehenden Adern als Besenreißer und Krampadern ab. Die Schmerzen erklärte sich der Arzt als Folge von Unterzuckern. Medikamente oder andere Möglichkeiten zur Schmerzlinderung verschrieb er keine.
Nachdem die Schmerzen aber auf mit der Zeit nicht besser wurden, suchten wir einen Spezialisten auf, der uns aber auch nichts neues erzählte. Besenreißer, Krampfadern, Schmerzen wegen Unterzucker.
Kein Arzt scheint meinen Freund ernstzunehmen. Nun ist es schon so weit das er auch zu gar keinem mehr gehen möchte, bzw auch gar nicht kann. Mein Freund hat seit 2 Monaten die Wohnhung kaum verlassen können. Seine Freunde haben sich alle von ihm abgewandt und zeigten auch kein Verständnis. Aufgrund dieser Situation hat er depressive Phasen, in denen er sagt dass er nicht mehr kann und ihm das ganze zu viel wird. Oft denke ich, seine Schmerzen sind nur Einbildung, aber wenn ich ihn darauf anspreche, reagiert er darauf mit Unverständnis, deutet mir einen Vogel und zeigt als Beweis für seine Schmerzen seine Füße.
Ich halte diese ganze Situation nicht mehr aus. Ich bin 19 Jahre alt und habe noch nie solche Situationen erlebt und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Die letzten Monate haben mich schwer psychisch belastet, die negativen Aussagen und Phasen meines Freundes, die daraus folgende hoffnungslose Stimmung haben auch mich kaputtgemacht. In den letzten Wochen ist es leider sogar soweit gekommen, dass ich mich selbst verletze. Ich kann nicht mehr und weiß auch nicht mehr weiter.
Bitte helft mir weiter. Ich möchte mich und ihn nicht aufgeben. Es muss doch etwas geben, dass uns helfen kann! Danke fürs lesen.