Darmspiegelung ohne Sedierung?
Hallo,
bei mir steht nächste Woche eine Darmspiegelung an, am Montag ist das Vorgespräch. Ich habe Herzprobleme und Asthma, nehme zu dem eine Vielzahl an Medikamenten, Propofol kommt für mich also auf keinen Fall in Frage. Nun die Frage, wie unangenehm ist der Vorgang? Wie Schmerzhaft ist er?
Die Koloskopie ist bei mir keine Vorsorge Untersuchung, sondern erfolgt aufgrund von Entzündungen und akuter Schmerzen innerhalb meines Darmtraktes, sowie einer schmerzhaften Verengung von irgendwas die man schon bei einem CT festgestellt hatte.
Das bedeutet die Frage ob es meinen Schmerzpegel wohl noch steigert wenn man da nun mit irgendeinem Gerät drin rumfuhrwerkt und Luft einbläst, ist eher eine rhetorische. Das wird weh tun, fragt sich lediglich wie sehr.
Das eigentliche Grundproblem ist das ich aufgrund einer Panikstörung sehr intensive und ausgesprochen irrationale Panikattacken erleide. Das mag bei einer 40Kg schweren Frau von 1,50 ein simples Ärgernis sein, bei einem 1,85m großen, 110 Kilo schweren Mann wie mir ist es ein echtes Problem. Zumal der Erwachsene dann nicht mehr ansprechbar ist, man wird stattdessen mit einem 5Jährigen verbunden, der rationalen Argumenten nicht im entferntesten zugänglich ist.
Deshalb die Frage: Ist euch bekannt ob es einen Mittelweg zum "Dämmerschlaf" gibt? Ist es Üblich das etwas zur Beruhigung gegeben wird? Also Clonazepam, oder besser Lorazepam? Auch eine Interessante Frage ist: Sträuben sich Ärzte solche Behandlungen ohne Sedierung durchzuführen?
Schon mal vorauseilenden Dank :)
2 Antworten
Die Ärzte sträuben sich ganz sicher nicht, ohne Sedierung solche Untersuchungen durchzuführen !
Es ist zwar schon einige Zeit her, aber früher wurden die meisten Coloskopien ohne Narkose und Sedierung durchgeführt. Dabei konnte der Untersuchte auf einem Monitor die Untersuchung selbst mitverfolgen !!
Du solltest mit dem Arzt vor der Untersuchung über Deine Problematik sprechen. Ich bin sicher, dass diese Untersuchung mit einer leichten Sedierung durchaus durchgeführt werden kann !!
aber früher wurden die meisten Coloskopien ohne Narkose und Sedierung durchgeführt. Dabei konnte der Untersuchte auf einem Monitor die Untersuchung selbst mitverfolgen !!
Wieso "früher"?
Ich wurde vor meiner Colo gefragt, ob ich ne Sedierung möchte, oder nicht.
Habe mich dagegen entschieden, hat neben dem Vorteil, dass man "Darmkino" sehen kann, auch den, dass man nach der Untersuchung ganz normal auch wieder selber nach Hause fahren kann/darf - was nach Sedierung nicht geht (Taxi oder Abholung nötig).
also alle die ich kenne einschl. mir die eine Darmspiegelung hatten, habe eine leichte Narkose bekommen, anders ist das bestimmt nicht durchführbar.
Hast du noch kein Aufklärungsgespräch mit einen Arzt gehabt wo die Probleme besprochen wurden?
....doch, das ist ganz sicher auch ohne Sedierung durchfürbar, es war vor nicht langer Zeit sogar gang und gäbe.
Hallo, ich habe jahrelang diese Untersuchungen ohne jede Sedierung durch geführt : Kein Patient hat sich beschwert !!
das glaube ich sofort, iwi sind die Leute heute verweicheiert.
anders ist das bestimmt nicht durchführbar
Fast alle, die ICH kenne -mich eingeschlossen-, die diese Untersuchung in den letzten Jahren erfuhren, verzichteten auf die Sedierung (die meisten wollten bei der Untersuchung sehen, was da läuft "Darmkino"), u.a. welche, die bereits viele Colos erlebten (u.a. wg. M Crohn und Colitis)
Wie kommst du darauf, dass das "nicht durchführbar" wäre?
Derlei Untersuchungen werden regelmäßig ohne jede Narkose, auch ohne Propovol durchgeführt. Die Frage bezog sich darauf ob mittel zur reinen Beruhigung des Patienten gegeben werden. Der andere Teil der Frage bezog sich auf subjektive Erfahrungen betreffend dessen wie unangenehm eine solche Untersuchung ist. Die Angaben im Vorgespräch sind diesbezüglich, so wie bei jeder anderen Behandlung auch, vollkommen wertlos, da grundsätzlich verharmlosend und beschwichtigend gehalten. Letzteres ist nicht mal wirklich ein Vorwurf, eine solche Darstellung liegt eben im Eigeninteresse des durchführenden Arztes, ist halt für den Patienten nich so schön.
also meine Frau und ich haben im letzten Jahr Darmkrebsvorsorge gemacht und wir wurden beide dafür schlafen gelegt.
Die Angaben im Vorgespräch sind diesbezüglich, so wie bei jeder anderen Behandlung auch, vollkommen wertlos, da grundsätzlich verharmlosend und beschwichtigend gehalten
Ich finde diese Unterstellung völlig unakzeptabel!
Weder bei meiner Colo noch bei anderen med. Eingriffen erhielt ich "verharmlosende" oder "beschwichtigende" Aufklärungsgespräche.
Und wenn ich (wie fast täglich) Patienten über ihre bei mir/uns geplante Therapie aufkläre, wird dort auch nichts dergleichen erfolgen, schon deshalb, weil ich rechtlich zu wahrheitsgetreuer Aufklärung verpflichtet bin.
Und im Rahmen von Therapieabschluss-Gesprächen als auch in der Nachsorge berichten meine Patienten fast unisono darüber, dass sie eher weniger Beschwerden / Nebenwirkungen hatten, als nach den Aufklärungsgesprächen erwartet bzw. befürchtet.
eine solche Darstellung liegt eben im Eigeninteresse des durchführenden Arztes
Quatsch!
Bei juristischen Streitigkeiten sieht sich der Richter die Aufklärungsdokumentation sehr genau an und achtet dabei auf z.B. handschriftliche(!) Ergänzungen / Kommentierungen des Arztes. Und wenn da typische Risiken etc. nicht hinreichend dargestellt werden, hat der Arzt ein - nicht kleines - Problem. Schon aus Eigeninteresse(!) wird daher i.d.R. das Aufklärungsgespräch ("Vorgespräch") so objektiv bzw. angemessen wie möglich erfolgen.
Das klingt beruhigend, das mit dem Wach sein und die Behandlung mitverfolgen können, klingt auch nach erheblich weniger Kontrollverlust für mich als Patienten. Wenn das früher so üblich war, dann bin ich guter Hoffnung das es Heute auch noch funktioniert und dann steh ich das einfach mit ner Beruhigungstablette durch :)