Ist eine Pigmentstörung die Vorstufe zu weißem Hautkrebs?
Ich bedauere, dass Gesundheitsinformationen nicht detailgenau sind. Beispiel: Es wird überall behauptet, Pigmentstörungen/Weiße Flecken wären die Vorstufe zum Basaliom (Weißer Hautkrebs). Es ist nicht herauszufinden, ob sich wirklich weiße Pigmentstörungen plötzlich und unerwartet in den weißen Hautkrebs umwandeln können, oder ob eher beides nur sehr ähnlich aussieht und selbst Hautärzte sich ohne Histologie mit der Unterscheidung schwer tun. Aber genau diese Unterscheidung wäre doch für den richtigen Umgang damit wichtig. Wenn mir nun jemand sagt, ich soll doch meine weißen Flecken unbedingt einem Hautarzt zeigen, beantwortet das meine Frage nicht. Konkret: Ist das von vornherein zweierlei und nur die ERKENNUNG durch einen Hautarzt unsicher oder kann tatsächlich das eine sich in das Andere umwandeln. Wenn z.B. per Histologie festgestellt ist, dass ein bestimmter Fleck KEIN Krebs ist, macht es dann Sinn, dass man das trotzdem jedes Halbjahr einem Arzt zur erneuten Beurteilung zeigt? Noch schlimmer ist das bei Leberfleck und Melanom. Wenn jemand seit Jahrzehnten einen bestimmten Leberfleck hat, der sich nicht verändert, und wo eine Laboruntersuchung keine Krebszellen nachgewiesen hat, wie groß ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Leberflecke an anderer Stelle in Wahrheit Metastasen des Melanoms sind? Und was kann man gegen ungebildete(!) und meistens boshafte Behauptungen tun, jemand, der ein Muttermal seit Geburt hat, würde bei anderen Menschen schwarzen Hautkrebs verbreiten. Der Punkt auf dem I ist es dann, wenn behauptet wird, wenn jemand im Alter weiße Pigmentstörungen bekommt, würde er andere mit dem aggressiven schwarzen Hautkrebs anstecken.
Sind Seiten, die sich der Gesundheitsinformation verschrieben haben, nicht auch gefordert, vor solchem Woodo-Wahnsinn aufzuklären?
Eigentlich läuft es auf die Frage hinaus: Kann man andere Menschen mit einer Krankheit infizieren, an der man selbst gar nicht erkrankt ist?
1 Antwort
Also weder der weiße noch schwarze Hautkrebs sind ansteckend! Das ist eine Tatsache!
Nicht jeder weiße Fleck ist eine Vorstufe von weißem Hautkrebs. Und nicht jedes Muttermal/Leberfleck wird irgendwann zum schwarzen Hautkrebs.
Natürlich macht es keinen Sinn, solange man keine auffällige Stelle hat, sich jedes halbe Jahr beim Hautarzt vorzustellen. Ist man allerdings extrem unsicher, kann eine regelmäßige Vorstellung beim Hautarzt auch nicht schaden.
Natürlich kann man andere Menschen nicht mit einer Krankheit infizieren, an der man selber nicht erkrankt ist oder die man nicht in sich hat!
Die Wahrscheinlichkeit ist an allen Stellen signifikant höher, die einer starken Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind.
Natürlich kann das ein oder andere Muttermal nach 20-30 Jahren auch mal bösartig werden. Der weiße Hautkrebs entsteht fast immer nur an Hautstellen, die im Laufe vieler, vieler Jahre deutlich zu viel Sonnenstrahlung abbekommen haben.
Alles andere ist Statistk, eventuelle Wahrscheinlichkeit.
Genauso wie die Immer die Gefahr besteht, dass man morgen von einem Auto angefahren wird oder stolpert und sich verletzen könnte .
Danke für die Antwort. Nach der Statistik frage ich ja...
Den ersten Satz verstehe ich so, dass der Auslöser für Hautkrebs immer energiereiche Strahlung ist, vermutlich ab UV-C (ab 200nm abwärts), also Mittags-Sonne im Sommer.
Aber dann der 2. Satz: Natürlich kann .... bösartig werden.
Das ist ja dann mit dem 1. Satz nicht vereinbar, wenn das Muttermal z.B. an einer Stelle wäre, wo es nahezu niemals der Sonne ausgesetzt ist. Oder verstehe ich das falsch. Darauf zielt meine Frage. Wie hoch ist die Häufigkeit (als konkrete Realisierung der Wahrscheinlichkeit) eines bösartig gewordenen Muttermales (nach 20-30 Jahren oder später), das faktisch niemals direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt wird. Anders gefragt: Ist da in dem Muttermal/Leberfleck etwas, was ein "Vorstufe" zu einem bösartigen Melanom ist, oder hat die Entstehung eines Melanoms gar nichts mit einem vorher vorhandenen Muttermal/Leberfleck zu tun, wird aber leider wegen dem ähnlichen Aussehen immer fälschlich in Verbindung gebracht. Ich denke, wenn man durch histologische Untersuchung der Zellen mit dem Mikroskop klar unterscheiden kann, kann es doch nicht das gleiche sein.
Mir geht es übrigens um die Frage, ob die Angst vor Hautkrebs vielleicht, obwohl sie sehr verbreitet ist, gar keinen Zusammenhang mit einem Muttermal hat, das man ja ohne eigenes Zutun meistens seit der Geburt hat. Dann wäre ja das gesamte Vorgehen falsch. Die einzige Maßnahme Hautkrebs zu vermeiden wäre dann ein effektiver Sonnenschutz, aber nicht die argwöhnische Beobachtung von Muttermalen. Dann wäre ja die Angst vor Leberflecken/Muttermalen eigentlich irrational und nur weil Hautkrebs in der Frühphase ähnlich aussieht würde ein Zusammenhang hergestellt. Oft wird doch unausgesprochen in einem Muttermal einen Makel/eine Gefahr für einen selber oder sogar für andere gesehen. Das wäre dann ja völlig unbegründete unterschwellige Diskriminierung? So ähnlich, wie die "Hexenkinder" in Teilen Afrikas, nur nicht ganz so extrem, also mehr wie eine "Vorstufe" zur Hexenverbrennung...
Ich möchte noch eine Frage daran hängen: Wenn der Auslöser in der Hauptsache das UV-C ist, das wirklich in unseren Breitengraden nur +-2Stunden um die Mittagssonne überhaupt bis zur Erdoberfläche kommt (wenn man vom Hochgebirge mal absieht), hat es ja keinen Sinn, sich nachmittags 16Uhr noch mit einem Sonnenblocker einzureiben. Ich habe aber in meinem Umfeld viele Personen, die das so machen. Die bleiben dann das ganze Jahr bleich und leiten daraus ab, dass sie den "hellen Hauttyp" haben. Nun glaube ich zu wissen, dass natürliche Sonnenbräune vor diesen Schäden durch UV-C schützen kann. Die Bräune bildet sich schon mit UV-A und UV-B. Wenn man also bereits ab dem Frühjehr, wo kaum UV-C im Sonnenlicht ist, braun würde, wäre man doch dann im Hochsommer auch mittags weniger gefährdet. Das wird aber durch intensivsten Einsatz von Sonnenblockern verhindert. Wäre hier nicht eine deutlichere Aufklärung hilfreich, was genau die Risiken sind und wie man Sonnenschutzmittel richtig einsetzt? Dann müsste man auch vor Übertreibungen warnen, die eher die natürlichen Möglichkeiten des Schutzes aushebeln. Wenn die Leute genau wissen, wie es zusammenhängt, wären sie doch im Vorteil.
Entschuldigung , aber Deine Beiträge zu lesen, ist mir zu anstrengend.
Meine Aussage sollte bedeuten, dass die meisten Leberflecke, die bösartig geworden sind, zu viel ungeschützter Sonnenstrahlung ausgesetzt worden sind, was aber nicht heißen muss, dass sie nur dann bösartig werden (können)!
Ob das nun nur am Meer passiert, im Hochgebirge, von 12:00 bis 14:00 Uhr und ab 16:00 Uhr nicht mehr, darüber müsstest du dir bitte alleine Gedanken machen.
Alles andere sind doch Mutmaßungen und Eventualitäten, die im Leben, immer und zu jeder Zeit, und überall passieren können.
100-prozentig wirst du nie alles richtig machen können!
Danke mit der klaren Antwort zur Ansteckung. Der andere Teil der Antwort stellt mich noch nicht zufrieden: "Nicht jeder weiße Fleck ist eine Vorstufe von weißem Hautkrebs. Und nicht jedes Muttermal/Leberfleck wird irgendwann zum schwarzen Hautkrebs."
Das ist ungefähr so, wie die Feststellung, dass man nicht mit Sicherheit ausschließen kann, dass ich nicht beim Einparken in eine Tiefgarage von Außerirdischen entführt werde. Aber es ist der Kern meiner Frage: Ist es zweierlei oder kann das eine sich in das andere verwandeln. Gibt es dazu Erfahrungen. Wie oft hat sich ein Muttermal, das seit Geburt da ist, in ein malignes Melanom verwandelt. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit? Oder entsteht nicht eher das Melanom unabhängig an anderer Stelle bzw. ohne vorher ein "gutartiges" Muttermal gewesen zu sein. Prinzipiell können sich sicher verschiedene Zellen zur Krebszelle "entarten". Aber sind da die Zellen eines Muttermales mit sehr viel größerer Wahrscheinlichkeit betroffen, als andere Hautzellen, die vorher keine Färbung hatten. Analog bei Pigmentflecken und weißem Hautkrebs. Ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Hautkrebs bildet, an solchen Stellen "signifikant" größer, als an anderen Stellen.