Kann der Pflegekräftemangel durch ukrainische Pflegekräfte abgefedert werden?

4 Antworten

Ukrainische Pflegekräfte könnten sicherlich helfen, den akuten Mangel etwas zu lindern, aber das allein wird das Problem nicht lösen. Es braucht langfristig bessere Arbeitsbedingungen, faire Bezahlung und mehr Unterstützung für alle Pflegekräfte – egal woher sie kommen. Was denkst du, welche Maßnahmen noch notwendig wären?

Nein, kann er nicht. Einmal müssen in Kranken- und Altenpflege ausgebildete Kräfte kommen, mindesten aber als Helferinnen in der Pflege ausgebildet. Dann würde es bei Interesse mindestens 3 Jahre dauern, bis jemand mindestens ausgebildet ist. Der zweite Grund sind Deutschkenntnisse. Das heißt auch, dass eine Pflegekraft auch verstehen, dass es einem Patienten schlecht geht oder beim Erkennen sofort Hilfe holen kann. Als drittes kannst du keinen zwingen, in der Pflege zu arbeiten. Bei mir arbeitet eine Ukrainerin indirekt in der Kranken- und Altenpflege in meiner Wäscherei die für Alten- und Pflegeheimen, Kursanatorien und Krankenhäuser die Wäsche wäscht. Aber das war ihr Wille und mit einem Farbzettel erkennt sie die Waschtemperaturen. Fehler machte sie bisher ungelernt nicht und verdient gleich eines deutschen Arbeiters.

Aber in der Pflege selbst, glaube ich nicht, dass die Situation sich bessert.


KlausR373 
Beitragsersteller
 20.04.2022, 07:48

Das fürchte ich auch dass sich die Situation in der Pflege dadurch bessern wird. Da müssten sich vermutlich erst mal die Bedingungen deutlich ändern. Vor allem in der Hinsicht dass die Pflegekräfte endlich mal anständig bezahlt werden. Sonst wird sich wohl kaum jemand melden der den Job machen wollen würde.

kllaura  20.04.2022, 10:40
@KlausR373

Das wäre den Leuten mit der Bezahlung egal. Sie sind nicht ausgebildet. Mit einer weiterführenden schule zusammen lernt eine examinierte Krankenschwester 5 Jahre. Als Helferin 3 Jahre. In BW ist das Gehalt am höchsten mit 3984. 2€ mehr als in Hessen. Ganzschlecht ist es in Meck Vop, da sind es nur 2837€.

KlausR373 
Beitragsersteller
 21.04.2022, 07:53
@kllaura

@kllaura Wusste gar nicht dass es bei der Bezahlung der Krankenschwestern solche Unterschiede gibt. Vielleicht sollte man dort ansetzen und die Bedingungen für alle gleich machen?

kllaura  21.04.2022, 10:32
@KlausR373

Das Problem ist die Sache der Bundesländer. Das Gesundheitssystem wird sinnvoll von den Bundesländern gesteuert. Das Schlimme sind Unternehmen aus Italien, die ausgebildete Kräfte mit Hilfskräfte billig ausnehmen wollen bei uns.

Die meisten müssen auch erst einmal Deutsch lernen


KlausR373 
Beitragsersteller
 22.04.2022, 07:48

Da Stimme ich dir zu, dass die zumindest so weit Deutsch lernen sollten dass sie sich halbwegs verständigen können. Die Politik regiert da wieder mal viel zu voreilig wenn sie jetzt den Flüchtlingen den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert noch bevor diese überhaupt halbwegs deutsch können bzw. wo noch nicht wirklich feststeht ob die Leute überhaupt bleiben wollen.
Ich bin darauf auch erst vor Kurzem auf der Homepage (prosenior-betreuung.de/rechtslage) eines Anbieters für Pflegekräfte aufmerksam geworden.

Nein. Die werden unter den bestehenden Situation hier nicht arbeiten, weil sie in anderen europäischen Ländern bessere Personalschlüssel haben und mehr Geld (und Anerkennung) bekommen.


KlausR373 
Beitragsersteller
 20.04.2022, 07:48

Das ist denke ich das größte Problem das es am Pflegesektor gibt, dass die Fachkräfte miserabel bezahlt werden.

KlausRichter447  16.12.2024, 08:21

Meinst du nicht auch dass sie vielleicht unter diesen Bedingungen hier:
1. Rechtliche Modelle im Überblick

  • Direkte Anstellung:
  • Du bist als Arbeitgeber verantwortlich für die Anmeldung der Pflegekraft bei den Sozialversicherungen in Deutschland. Hier gelten alle deutschen Arbeitsgesetze, einschließlich Mindestlohn, Arbeitszeitregelungen und Kündigungsschutz.
  • Entsendung:
  • Hier arbeitet die Pflegekraft offiziell bei einem polnischen Unternehmen, das sie nach Deutschland entsendet. Die A1-Bescheinigung ist Pflicht, um nachzuweisen, dass die Sozialabgaben weiterhin in Polen gezahlt werden. Wichtig ist, dass das polnische Unternehmen seriös ist und sich an die Entsenderichtlinien hält.
  • Selbstständigkeit:
  • Die Pflegekraft arbeitet auf eigene Rechnung, benötigt dazu jedoch eine gültige Gewerbeanmeldung und muss nachweisen können, dass keine Scheinselbstständigkeit vorliegt. Das kann in der Praxis schwierig werden, wenn sie nur für einen Haushalt tätig ist.

2. Wichtige Punkte in der Praxis

  • Arbeitszeit:
  • Es gelten die deutschen Arbeitszeitgesetze, also in der Regel 8 Stunden pro Tag und maximal 48 Stunden pro Woche. Alles, was darüber hinausgeht, müsste gut dokumentiert und bezahlt werden.
  • Mindestlohn:
  • Für angestellte polnische Pflegekräfte gilt in Deutschland der gesetzliche Mindestlohn. Für entsendete Kräfte kommt der Mindestlohn des Entsendelandes zur Anwendung, sofern dieser nicht niedriger als der deutsche Mindestlohn ist.
  • Krankenversicherung:
  • Bei einer Entsendung ist die Pflegekraft in Polen versichert (Nachweis durch die EHIC oder S1-Bescheinigung). Bei direkter Anstellung in Deutschland muss sie hier versichert werden.
  • Sozialabgaben:
  • Bei Entsendung übernimmt das polnische Unternehmen die Abführung. Bei direkter Anstellung bist du als Arbeitgeber verantwortlich.

3. Worauf du unbedingt achten solltest

  • Prüfe bei Entsendungen genau die Seriosität des Vermittlers oder Unternehmens. Es gibt leider auch schwarze Schafe.
  • Stelle sicher, dass die A1-Bescheinigung vorliegt und regelmäßig aktualisiert wird.
  • Bei Selbstständigkeit: Achte darauf, dass die Pflegekraft mehrere Auftraggeber hat, um den Verdacht auf Scheinselbstständigkeit zu vermeiden.

4. Seriöse Quellen

Falls du tiefer in ein bestimmtes Modell einsteigen möchtest, sag gerne Bescheid! 😊

Do bei uns arbeiten würden?

Viele Grüße

Klaus