Meine Oma säubert sich und die Wohnung nicht mehr

5 Antworten

Diabetes und Rauchen ist keine gute Kombination. Die Durchblutung ist nicht gewährleistet und dadurch kommt es, dass sie nicht gut zu Fuß ist und das wird eher noch schlimmer werden und wirkt sich auch auf ihr Allgemeinbefinden aus. Sie hat sich in ihren 4 Wänden eingerichtet und will keine Veränderungen. Vielleicht solltet ihr mal über eine Haushaltshilfe sprechen, die einmal die Woche kommt und das Gröbste beseitigt. Man kann dafür von der Krankenkasse Zuschüsse erhalten. Auch ihre Körperpflege wird ihr sicherlich immer beschwerlicher werden. Vielleicht bietest du ihr mal an, ihr die Haare zu waschen, legen und evtl. etwas zu verschneiden. Das ist nicht sehr schwer, ich mache das schon seit zig Jahren bei mir und der ganzen Familie. Also sprich mal über Hilfsangebote, vielleicht geht sie darauf ein.

Helfe ihr doch einfach regelmäßig z. B. 2 x die Woche kannst Du bei ihr säubern. Einer für alle. Alt kümmert sich um jung (hat sie bestimmt mal irgendwann getan oder) und nun kümmert sich eben jung um alt. Ist das so schlimm zu helfen???


Rabsi 
Beitragsersteller
 17.11.2013, 12:52

Wer sagt denn, dass ich ihr nicht helfe? Ich habe nur leider wenig Zeit, muss mich um meine Studium und meine Arbeit kümmern. Wir gehen für sie einkaufen und ich putze. Aber nicht 2 mal die Woche. Das schaffe ich nicht. Darum geht es auch gar nicht. Ich wollte hier einfach mal hören, was andere für Erfahrungen haben oder Tipps. Es ist außerdem sehr schwer anzusehen und auszuhalten, wenn ein nahestehender Mensch nichts mehr tut, es aber angeblich alles gut findet und zufrieden ist mit seiner Situation. Sie will nichts ändern und auch nichts unternehmen. Beim Waschen lässt sie sich auch nicht gern helfen. Sie meint ja auch, es reicht, wie sie es tut. Sie riecht sehr unangenehm und ihre Wohnung auch. Das halte ich schwer aus. Sie war immer schon sehr passiv, man muss sie anrufen, sonst kommt gar nichts. Sie hat sich noch aktiv um Dinge gekümmert, lässt alles laufen, bloß keine Anstregungen. Wir haben ihr schon immer Angebote gemacht, Hilfe angeoten, etc. Sie kümmert sich um nichts. Und jetzt wird es halt immer schlimmer. Sie verlässt auch ungern das Haus, aber für Tabak nimmt sie die 50 m laufen auf sich.

Ergänzend zu den anderen Antworten kann ich Dir sagen, daß es eine wesentliche Begleiterscheinung von Depressivität ist, wenn jemand sich persönlich vernachlässigt. Vor vielen Jahren war ich mal mittelmäßig depressiv (berufliche und private Probleme). Ich bin von mir aus zu einem Psychotherapeuten gegangen. Der hat mich ziemlich bald gefragt: Vernachlässigen Sie sich schon selbst? Das habe ich nicht getan; aber seitdem kenne ich die Bedeutung dieses Verhaltens bei Depressiven: Alles Gute!

Liebe Rabsi,

ich kann mich da walesca nur anschließen.

Nimmt Deine Oma ihre Medikamente wirklich regelmäßig?

Wenn sie schon depressiv ist und dann ihre Medis nicht regelmäßig nimmt verstärkt sich die Antriebslosigkeit nur. Klar kann noch eine beginnende Demenz hinzukommen. Demente Leute zeigen auch oft depressive Syntome. Frag sie doch einfach mal am Abend was sie zum Mittag gegessen hat oder frag sie am Mittag was sie sich zum Frühstück gemacht hat. Auch ganz gut ist die Frage nach Wochentag und Datum. Sollte sie das mehrfach nicht beantworten können, können das Anzeichen für eine Demenz sein. Sollte sie dement sein, ist sie tatsächlich der Meinung das sie Dies oder Das gemacht hat. Da Du aber schreibst das sie sich aus rationalen Gründen nur einmal die Woche wäscht, tippe ich eher auf Antriebslosigkeit auf Grund der Depression. Hat Deine Oma in den letzten 4-5 Jahren einen herben Verlußt erlitten? Denn das kann auch so etwas auslösen. Die alten Leutchen sehen dann keinen Sinn mehr in bestimmten Sachen. Hat Deine Oma eventl. sehr wenig Rente? Dann könnte es nämlich auch noch sein, dass Deine Oma aus Sparsamkeit Wasser und Strom sparen will und sich und die Wohnung deshalb vernachlässigt. Versuch doch mal mit dem Hausarzt Deiner Oma zu reden. Vielleicht kann der helfend eingreifen. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und pass auf Dich auf. Denn einen deressiven und dementen Menschen zu betreuen kostet sehr viel Kraft.

Alles Gute wünscht Dir kathy09

Hallo Rabsi!

Ja, das ist wirklich eine ganz verzwickte Situation, die Dich ganz sicher belastet, da es sich ja um Deine Oma handelt. Du schreibst, dass sie schon immer depressiv war und auch Medikamente dagegen nimmt. Nimmt sie diese auch wirklich?? Ich habe eher den Verdacht, dass sie auch damit nachlässig umgeht. Wäre es Euch evtl. möglich, die Medikamentengaben zu kontrollieren - ggf. auch durch einen Pflegedienst?? Dass sich Deine Oma so sehr gehen lässt ist schlimm, aber Du kannst es letztendlich nicht ändern!! Wir hatten so einen Fall schon mal in der Nachbarschaft - total hoffnungslos!! Selbst das Gesundheitsamt war da machtlos, da sie ja nur sich selbst und nicht andere Menschen durch die extreme Unsauberkeit schädigen würde! Auch der liebste Mensch hat das Recht, so zu leben, wie er es will - auch wenn es schwer fällt dies zu akzeptieren!! Dass Du deiner Oma trotzdem hilfst, indem Du bei ihr putzt, ist wirklich sehr lobenswert. Aber viel mehr wirst Du wohl nicht für sie tun können!

Alles Gute wünscht walesca