OP-Narbe, Massage?
Vor 3 Wochen wurde ich ein zweites Mal (Die erste OP wegen eines Bandscheibenvorfalls) wegen einer postoperativen Zyste und zu viel Narbengewebe im LWS-Bereich operiert. Die OP war gut, alles weiter verlief bisher ebenso hervorragend. Habe übergangsweise bis zur Reha Physio und KG gemacht. Ich kann wieder gut laufen und war heute morgen sogar erstmals schmerzfrei. Die Wunde sieht gut verheilt aus, es ist aber noch eine sichtbare Verdickung vorhanden.
In der Reha wurde ich dann heute im Narbenbereich so derb und kräftig massiert, dass sich währenddessen meine Haut in alle Richtungen sehr schmerzhaft gedehnt und gezogen hat (ich hatte dazu auch noch sehr trockene Haut, da kurz nach dem heißen duschen), alle Gelenke und die Wirbel geschmerzt haben und ich nun quasi nicht mehr aus dem Bett komme. Die Schmerzen strahlen mal wieder ins Bein aus, ich hab starke Verspannungen.
Erstmal: Ich hätte was sagen sollen, ich weiß, aber irgendwie hab ich mich nicht getraut die (in-)Kompetenz der Masseurin anzuzweifeln. G Aber ganz im Ernst: der gesunde Menschenverstand sollte doch ausreichen, dass man an einer recht frischen OP-Wunde nicht herumdrückt und -zieht wie an einer Bahnhofshallentür? Ich habe jetzt Angst, dass wieder so etwas wie eine Zyste entsteht und alles umsonst war... Kann das passieren? Kann man das mit bloßen Händen wieder alles kaputt machen, was die Chirurgen so schön zusammengeflickt haben? Die Ärzte in der Reha sagen natürlich "Neeeeiiin, Quatsch. Das muss so." Aber ich habe leider schon ein paar blöde Erfahrungen gemacht. Dass sich die Leute gegenseitig decken um kein falsches Bild nach außen abzugeben und so. Traurig!
2 Antworten
Da wurde mMn ordentlich Mist gemacht. Narbengewebe gehört nur in Längsrichtung behandelt und das auch relativ zart, dem momentanen Narbenbild angemessen halt. Das war ganz sicher eine sehr unerfahrene Masseurin.
Zudem macht eine Muskelmassage in einem schmerzfreien Bereich, der rel. frisch operiert wurde, wenig Sinn. Da sind Dehn- und Kräftigungsübungen im Wechsel erheblich sinnstiftender.
Eine erneute Zystenbildung würde ich jetzt zwar nicht erwarten, aber es kann bei einer solch unqualifizierten Massage passieren, dass die Narbe im weiteren Heilungsverlauf unnötig breit wird. Damit dies möglichst nicht passiert, sollten frische Narben, - wenn überhaupt nötig -, nur in Längsrichtung der Narbe bearbeitet werden.
Wenn die Kollegin bei der nächsten Massage wieder an die Narbe geht, hau ihr auf die Finger! VG
Narbenmassagen führen zu einer starken Durchblutung des Narbengebietes und zur Lösung bzw. Lockerung von Verklebungen im Bindegewebe. Das ist zur Heilung sehr wichtig.
Inwieweit die Massage jetzt zu heftig war, kann ich von hier aus nicht beurteilen, trotzdem würde ich etwas sagen, wenn mir die Behandlung nicht zusagt bzw. du Angst hast. Wichtig ist, dass du das Vertrauen in die dich behandelnden Personen hast, damit die Behandlung auch zur Heilung führt.
Gute Besserung.