Wer hat die Klammern von einer Operationswunde zu ziehen?
Guten Tag!
Mir wurde stationär ein neues Hüftgelenk eingesetzt und die Wunde mit Klammern verschlossen. Diese sollten nach 14 Tagen ambulant entfernt werden.
Als ich mich dafür an meinen Hausarzt wandte, teilte der mir mit, dass dafür das Krankenhaus zuständig sei, das die Operation durchgeführt hatte. Wenn er das machen müsste, hätte ich dafür 35 Euro zu zahlen.
Also ging ich in die Anmeldung der Klinik, mit der Bitte meine Klammern entfernen zu lassen. Da kam die Antwort, das müsse ambulant gemacht werden. Nachdem ich die Information meines Hausarztes kommuniziert hatte, wurde ich auf die Station geschickt, wo ich behandelt worden war.
Dort bekam ich zunächst die gleiche ablehnende Antwort, bis ich die Aussage meines Arztes als Brief vorlegt. Darin hatte er geschrieben, dass das Entfernen der Klammern, bereits durch die Fallpauschale abgegolten sei.
Nach einiger Wartezeit, kam ein Pfleger, der mich in einen Behandlungsraum bat und mir dort die Klammern entfernte.
Da bei mir der Verdacht entstand, dass die Klinik versucht hatte sich so einen Vorteil auf Kosten der Patient:innen zu verschaffen, richtete ich die Frage der Zuständigkeit an meine Krankenkasse, die aber nicht antwortete.
Nun hoffe ich, dass hier jemand so freundlich ist mir die Frage der Zuständigkeit zu beantworten.
Mit herzlichem Dank im Voraus
Frank
6 Antworten
Meine Erfahrungen sind folgende:
Ich habe in diesem Jahr ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt bekommen. Zum Entfernen der Klammern war ich bei meinem Orthopäden in der Praxis.
Als die Platten und Drähte aus meinem Fußgelenk entfernt worden sind, stand im Entlassungsbrief, dass meine Hausärztin bitte die Fäden ziehen soll. Diese lehnte es aber auch ab und schickte mich zum Chirurgen. Dort wurde ich die Fäden dann los.
Ich hatte in der Vergangenheit schon viele OPs. Nur, wenn ich zum Zeitpunkt des Fädenziehens oder des Klammerentfernens noch in stationärer Behandlung war, wurde das in der Klinik gemacht - sonst immer ambulant.
Wenn der Hausarzt nicht dazu in der Lage ist, hätte das jeder niedergelassene Chirurg oder Orthopäde erledigen können.
Die Krankenhäuser sind angehalten, möglichst viel auf ambulant zu verlegen, weil Klinikbehandlung teurer ist.
Ob das in der Fallpauschale mit drin steht, weiß ich nicht. Das Abkassieren durch manche Ärzte finde ich sowieso eine Unverschämtheit. Vor allem 35 Euro für paar Klammern entfernen, was normal keine 5 Minuten dauert. Ich gehöre noch der Generation von Ärzten an, die sich durch einen Eid verpflichtet haben, sich bis zum letzten Atemzug für die Patienten aufzuopfern. Und dafür habe ich über Jahrzehnte wöchentlich 60 bis 100 Stunden in einer Klinik gearbeitet. Der Eid ist inzwischen leider abgeschafft.
Medizin ist öffentliche Daseinsfürsorge, verkommt aber immer mehr zu einem Selbstbedienungsladen für Pharmakonzerne, Klinikketten, Krankenkassen, Apotheken, auch einigen Ärzten, die mit Wünschelrutenmedizin und sogenannten IGEL-Leistungen die Patienten abzocken.
Hallo Frank,
ich kenne das von meinem Mann, er hatte vor 4 Jahren ein neues Kniegelenk erhalten und dort haben sie die Klammern vor der Entlassung zur abschließenden Reha entfernt.
Operation, Aufenthalt etc. ist in der Fallpauschale enthalten, aber die Entfernung der Klammern nicht??? Das soll einer verstehen.....und kann deinen Unmut nachvollziehen, wenn sich niemand zuständig fühlt, es sei denn du legst den fälligen Betrag "x" bar auf den Tisch. Da du von deiner KK keine Antwort erhalten hast, wäre vielleicht ein Kontakt zur unabhängigen Patientenberatung hilfreich. Entsprechende Informationen und Kontakt findest du im Internet. Ansonsten wüßte ich auch nicht, an wen du dich noch wenden könntest.
Liebe Grüße
nach meiner OP war ich nach der Genesung in der Ambulanz mit einem Termin und die Schwester hatte sich um die Fäden gekümmert.
bei meiner guten Freundin wurde das im Krankenhaus erledigt. weil sie nach Hüftbruch Gymnastik da bekam. von da aus kurz nach Hause und dann ging es ab in die Reha.
Das ist gesetzlich nicht geregelt :
Du kannst Deinen Hausarzt bitten dies zu tun, oder mit einer Überweisung von diesem Dir telefonisch in der Ambulanz der Klinik einen Termin geben lassen.
Wenn Kosten anfallen, müssen diese die Krankenkasse übernehmen
Wenn das Entfernen der Klammern aber bereits mit der Fallpauschale abgegolten ist, ist die Abweisung eine Art Betrug zu Lasten der Krankenkassen und zu Gunsten der Klinik.