Wie stark schadet der Ruß von Kerzen der Gesundheit?
Ich habe neulich gelesen, daß der Ruß von Kerzen aus billigem Wachs gesundheitsgefährlich sei. Ich habe in der Adventszeit immer 5-6 Kerzen im Wohnzimmer brennen. Ist dies schon zu viel?
6 Antworten
Hallo nikischiki,
Bei der Wahl von Kerzen und Christbaumschmuck schauen Umweltbewusste nicht nur auf Form und Farbe.
Denn silberbeschichtete Christbaumkugeln und Lametta aus bleihaltigem Stanniol oder PVC müssen als Sondermüll entsorgt werden; Engelshaar kann durch seine Glasfaserstruktur Augen, Lunge und Haut reizen.
Auch die Kerzen verbreiten bisweilen mehr als stimmungsvolles Licht:
Billige Figurenkerzen, deren Außenschicht nicht verbrennt und mit Acryllack überzogene Kerzen können gesundheitsschädliche Dämpfe abgeben.
Auf Schmuck und Kerzen verzichten muss deshalb niemand. Zwar gibt es kein Gütesiegel für gesundheitlich unbedenkliche Kerzen, aber ein Blick auf die Inhaltsstoffe kann schon helfen.
Die am häufigsten verkaufte Kerze besteht aus Paraffin, einem billigen Erdölprodukt – und meist nicht sehr umweltfreundlich produziert. Besser sind Stearinkerzen, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Als gesundheitlich völlig unbedenklich gelten Bienenwachskerzen, die zudem ganz natürlich ihr einzigartiges Aroma verbreiten.
Wer auf Nummer Sicher gehen will, verzichtet auf Duftkerzen und gefärbte Exemplare.
Manfred Kaiser rät: „Egal, welche Kerze Sie wählen – unnötiges Rußen können Sie vermeiden, wenn Sie das Dochtende kurz halten und die Flamme nicht ausgeblasen, sondern den Docht zum löschen in das flüssige Wachs eintauchen.“
http://www.lahr.de/sixcms/detail.php?id=32137
Alles Gute!
Nach Aussage des Umweltbundesamtes ist nicht mit einem zusätzlichen Gesundheitsrisiko durch Kerzenabbrand zu rechnen. Auch die Entwicklung einer Allergie ist nicht wahrscheinlich. Wenn aber eine Atemwegserkrankung anderer Ursache vorliegt, z.B. Asthma oder Bronchitis, besteht in der Regel auch eine gesteigerte Überempfindlichkeit der Atemwege, so dass Kerzenrauch manchmal nicht vertragen wird.
Duftkerzen können problematisch werden, weil ihre Inhaltsstoffe nicht bekannt sind. Sie enthalten gelegentlich synthetische Moschusverbindungen, die sich im Organismus anreichern. Auch lackierte Kerzen beinhalten möglicherweise bedenkliche Stoffe. Halogenorganische Verbindungen und Schwermetalle können nur bei farbigen Kerzen ein Problem darstellen, nicht hingegen bei ungefärbten weißen.
http://www.bremer-umwelt-beratung.de/umwelttipps-haushalt-und-wohnen-kerzenrauch.html
http://www.lunge-zuerich.ch/umwelt/feinstaub/feinstaubquelle-kerzen/
Feinstaubquelle Kerzen
Feinstaub kommt nicht nur in der Aussen-, sondern auch in der Innenluft vor. Hier stellt unter anderem Kerzenrauch eine unterschätzte Feinstaubquelle dar.
Nicht nur in der Aussenluft, auch in der Innenraumluft kann eine zu hohe Feinstaubbelastung zu gesundheitlichen Problemen führen. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass die Feinstaubbelastung in Innenräumen, beispielsweise in Wohnräumen, oft sogar höher ist als jene in der Aussenluft.
Verschiedene Feinstaubquellen
Der Feinstaub in Innenräumen hat verschiedene Quellen. Die mit Abstand stärkste Feinstaubbelastung verursacht der Tabakrauch. Doch auch Kochen und Braten sowie die Verwendung von Gasherden oder gasbetriebenen Durchlauferhitzern können die Feinstaubkonzentration erhöhen. Eine weniger bekannte und deshalb oft unterschätzte Feinstaubquelle in Innenräumen sind auch Kerzen: Brennende Kerzen können insbesondere die Anzahl der kleinsten Feinstaubpartikel um das 10- bis 20-fache erhöhen. Zudem bleibt der durch Kerzen verursachte Feinstaub sehr lange in der Luft – die Belastung kann deshalb während mehrerer Stunden vergleichsweise hoch sein. Problematisch ist im Weiteren die Partikelgrösse des durch das Abbrennen von Kerzen verursachten Feinstaubs: Es handelt sich dabei hauptsächlich um kleinste Teilchen im Bereich von PM 0.01; dies entspricht 10 Nanometern im Durchmesser. Diese können tief in die Lungen vordringen und sogar Zellschranken überwinden und ins Blut gelangen.
Kerzenrauch ähnlich schädlich wie Tabakrauch
Fachleute gehen davon aus, dass Kerzenrauch ähnlich schädlich ist wie Tabakrauch. Zwar ist der Rauch, der beim Abbrennen von Kerzen entsteht, mit weniger Schadstoffen belastet. Die Partikel des Kerzenrauches sind jedoch deutlich kleiner als jene des Tabakrauches und auf Grund ihrer geringen Masse in sehr viel grösserer Anzahl vorhanden.
Sendung «Einstein»
Ein Bericht des Schweizer Fernsehens in der Sendung «Einstein» vom 9.12.2010 belegt nun die Problematik der hohen Feinstaubentwicklung von Kerzen: Messungen der EMPA haben gezeigt, dass die Feinstaubkonzentration in der Innenraumluft durch das Abbrennen von Kerzen zwei- bis viermal höher sind als in der Stadtluft. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass die feinsten Partikel sich nicht nur in der Lunge ablagern, sondern in Zellen und Blutgefässe eindringen. Sehen Sie sich den entsprechenden Beitrag an: Sendung Einstein
Feinstaubfreie LED-Wachskerzen
Auf heimeliges Kerzenlicht muss dennoch auch in Zukunft nicht verzichtet werden: Lunge Zürich möchte auf die Problematik der Feinstaubquelle Kerzen aufmerksam machen und bietet Wachskerzen mit einem LED-Leuchtmittel an Stelle eines Dochts an. Im Gegensatz zu den meisten bekannten "elektrischen Kerzen" verströmen die speziell für Lunge Zürich angefertigten Kerzen dank der Wachsstruktur und dem nicht direkt sichtbaren LED-Leuchtmittel ein natürliches, flackerndes Kerzenlicht. Und der Clou dabei: Die Kerzen können mittels Blasen an- und ausgelöscht werden. Betrieben werden die Kerzen mit zwei AA-Batterien.
Die Kerzen mit 10 cm Höhe und 7.5 cm Durchmesser können zum Preis von CHF 10 (Einzelverkauf; inkl. 2 AA-Batterien) direkt in unserem E-Shop bestellt werden. Hier finden Sie auch attraktive Advents- und Öko-Sets zu vorteilhaften Preisen. Die Produkte sind auch in unseren Beratungsstellen in Zürich, Winterthur und Uster erhältlich.
Ich finde diese diskusion um den Kerzenrauch überflüssig, man kann es auch übertreiben. Alles ist irgendwo schädlich, es kommt auf die dosis an.
Früher hatte man keine Glühlampen und nur kerzenlicht gehabt. Auch die Leute wurden alt.
Klar es nimmt den Sauerstoff, aber mit Lüften, kann man Abhilfe schaffen. Das Kerzenlicht gibt eine schöne Atmosphäre und das beklückt auch wieder :-).
Hallo nikischiki,
Kerzenruß besteht fast nur aus Kohlenstoff, der bekanntlich nicht giftig ist. Gesundheitlich bedenklich ist die Aufnahme von kleinsten Rußpartikeln in die Lunge. Und eventuell aus dem Wachs mitgerissene Schadstoffe - wenn dort welche sind. (Insektizide in unreinem Bienenwachs, minderwertige Gelwachs- oder Paraffinöle)
Generell ist aber Bienenwachs am besten und für die Dauer der Weihnachtszeit kann diese Gefahr wohl eher vernachlässigt werden.
Liebe Grüße, Alois