Wie viel Zeit hat ein Arzt pro Patient?

4 Antworten

Deshalb die Frage, darf der Arzt die Zeit pro Patient selbst festlegen

Schlicht und einfach: ja. Was gerne übersehen wird, ein Arzt bekommt zwar Geld von den Krankenkassen, ist aber nicht deren Angestellter! Er ist selbstständig und kann seinen "Betrieb" weitgehend so führen, wie er es für richtig hält. Zumindest, was seine Zeiteinteilung für die Patienten angeht. Weder ist er verpflichtet, bestimmte Öffnungszeiten einzuhalten, noch, jedem Patienten eine bestimmte Zeit zur Verfügung zu stellen.

Wenn Du der Meinung bist, Dein Arzt habe nicht genügend Zeit für Dich, kannst Du Dir einen anderen suchen. Pass aber auf, dass Du nicht vom Regen in die Traufe gerätst...

Manchmal reicht es auch schon, etwas weniger ichbezogen zu denken. Klar, dass jeder "seine" Beschwerden für die wichtigsten hält, um die der Arzt sich ausgiebigst zu kümmern hat. Aber wenn das Wartezimmer proppevoll ist, der eigene Termin nur stark verzögert aufgerufen wird - dann kann es zwar sein, dass er "nur" sein Terminsystem nicht im Griff hat. Wahrscheinlicher ist es aber, dass Notfälle, langatmige Patienten oder eine umfänglichere Anamnese ihn zeitlich ins Trudeln gebracht haben.

Hallo! Da hast du offensichtlich den falschen Arzt erwischt! Ich habe da z.B. mit meinem Hausarzt mehr Glück. Er nimmt sich immer viel Zeit (egal ob Kassen- oder Privatpatient) vor allem, wenn es nötig ist. Er untersucht gründlich und nimmt sich Zeit alles zu erklären. Er geht auf den Patienten ein und kümmert sich sehr gut. Letztes, als es mir mal sehr schlecht ging, war ich über 20 Minuten bei ihm im Sprechzimmer. Aber wenn es nur um eine Kleinigkeit geht, dann geht es auch schon mal schneller als 5 Minuten. Er macht allerdings auch nur für spezielle Untersuchungen Termine, die normale Sprechstunde läuft als freie Sprechstunde ohne Termin. Und trotzdem sind die Wartezeiten akzeptabel. Vor allem warte ich ja auch gerne, wenn ich weiß, dass der Arzt sich dann auch Zeit nimmt.

Anders ist es leider oft im Krankenhaus. Da haben die Ärzte bei der Visite in der Regel kaum Zeit. Ich habe mal einen Chirurgen erlebt, der in weniger als 1 Minute ein ganzes Patientenzimmer "erledigt" hat. Andererseits habe ich aber auch bei der Schmerztherapie erlebt, dass eine Visite auch schonmal 30 Minuten gedauert hat. Die Ärzte dort haben sich immer viel Zeit genommen.

Ich denke, das Ganze ist sehr vom jeweiligen Arzt abhängig und wie er seine Arbeit strukturiert.

Wenn es dir nicht passt, dass dein Arzt sich zu wenig Zeit für dich nimmt, dann musst du halt ggf. über legen, den Arzt zu wechseln. Wobei du dann bei dem Neuen auch nicht sicher sein kannst, ob es da besser ist. Ggf. kannst du vorher mal entsprechende Bewertungen z.B. bei www.jameda.de lesen.

Viele Grüße, Lexi

Hey.

Habe die gleichen Erfahrungen gemacht. Es ist sehr unterschiedlich zu welchen Ärzten man geht. Mein Hausarzt oder Orthopäde bspw nehmen sich sehr viel Zeit. Andere Ärzte hingegen max. 3-4 Minuten ohne auf einen richtig einzugehen...auch wenn man bspw sagt, dass man ein Medikament schon mal hatte und dies keinen Erfolg erzielte.

Ich denke nicht, dass es hierbei Vorgaben gibt. Die Ärzte können dies meist selbst bestimmen. In großen Praxen ist oft einfach keine Zeit vorhanden, da sich sonst die Patienten anstauen.