Hat jemand eine gute Ausrede für eine stationäre Therapie?
Hallo zusammen,
ich suche eine gute Ausrede für eine 6wöchige stationäre psychosomatische Behandlung, von der meine Kollegen bzw. nicht so enge Freunde u. Bekannte nichts wissen sollen. Da ich eine zeitlang weg wäre, würden diese trotzdem fragen warum ich so lange krank war ... Da ich zudem seit langer Zeit an Kopfschmerzen bzw. Tinnitus leide, könnte doch das reichen oder würde hier eine Behandlung kürzer oder länger sein???
Vielen Dank.
Vg
André
3 Antworten
also ich kann das sehr gut nachvollziehen, dass du die sache nicht an die große glocke hängen willst! leider ist es in unserer gesellschaft immer noch ein makel!!!!!!!!!! da ist es egal, wie gut man selbst damit klarkommt. ich würde mir auch nicht unnötig selbst steine in den weg legen und das passiert leider immer wieder, wenn jemand spitz kriegt, dass du ein psychisches bzw. psychosomatisches problem hast. zum glück mußt du ja auch niemandem sagen, warum du krank bist! deshalb würde ich schon sagen, dass du wg. deiner kopfschmerzen und dem tinnitus behandelt wirst und das eben länger dauert! ist ja noch nicht einmal gelogen ;) ich denke nämlich schon, dass die behandlung sich auch darauf auswirkt. von der zeitspanne her passt das auch. klar, es gibt immer leute, die damit kürzer od. länger behandelt werden, aber 6 wochen sind nicht unüblich! in deinem fall befürworte ich die notlüge auf jeden fall. ich hab leider selbst die erfahrung gemacht, was passiert, wenn man offen damit umgeht!
ich bin ganz schön erschüttert, dass du dich für deine krankheit schämst.
ich selbst war letztes jahr für 3 monate in einer klinik und habe mit meinem chef und meinen kollegen offen über meine problematik gesprochen. ich habe nur positive rückmeldungen bekommen. du brauchst ja nur mit auserwählten personen sprechen
wie stuetzestrumpf schon schrieb, nur durch erkennen und akzeptieren deiner krankheit, kann langfristig eine besserung, oder heilung eintreten.
kein mensch schämt sich, wenn er einen beinbruch, oder andere krankheiten hat, warum dann, wenn ein ungleichgewicht im gehirn vorliegt?
wichtig ist zu wissen, dass es eine ernst zu nehmende erkrankung ist, die nicht selten mit selbstverletzungen, oder gar mit dem tod endet!!!
betroffene haben es sich doch nicht ausgesucht und sollten versuchen, es anderen auch zu vermitteln. ich weiß, wie schwer es ist, darüber zu reden und vor allen dingen, es zu akzeptieren...aber durch eigene erfahrung bin ich mir sicher, dass es der einzig richtige weg ist.
wie soll sich unsere gesellschaft ändern, wenn immer alles verschwiegen wird. depressionen nehmen rapide zu...es fängt schon im kindesalter an und zieht sich durch alle altersstufen. das wirst du in der klinik erkennen
es bedeutet übrigens auch nicht, dass du nach den 6 wochen klinik wieder am arbeitsleben teilnehmen kannst. ich habe nach der klinik zwei wiedereingliederungsversuche gehabt, die kläglich gescheitert sind. von anfang januar, bis jetzt, war ich nicht in der lage, wieder richtig am leben teilzunehmen, geschweige denn zu arbeiten. mitte diesen monats versuche ich mich an den dritten wiedereinstieg. durch eine gute medikamentöse einstellung und eine wöchentliche traumatherapie kann ich endlich wieder sagen, dass ich lebe.
ich wünsche dir die kraft und stärke, zu dir und deiner krankeit zu stehen und schnell wieder gesund zu werden.
was andere von dir halten, ist absolut unwichtig!!!
alles gute für dich
Wieso ist dir deine stationäre Behandlung aufgrund einer psychosomatischen Erkrankung so peinlich? Der erste Schritt zu einer Besserung, ist, dass du die Krankheit erkennst, sie einsiehst, akzeptierst, daran erkrankt zu sein, und sie nicht als peinlich empfindest. Du musst deinen Kollegen ja nicht den genauen Grund des Krankenhausaufenthaltes sagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass viele nach dem genauen Grund fragen werden.