10.000€ Schulden bei der AOK Krankenkasse weil der Arbeitgeber ihn nicht versichert hat. Was tun?
Mein Freund hat zwei 450 Euro Jobs und er dachte das sie ihn versichert haben er wusste nicht das es bei einem 400 Euro Job nicht so üblich ist unbedingt versichert zu werden was ich ehrlich gesagt auch nicht wusste wo bei ich auch nicht auf 450 Euro irgendwo gearbeitet habe. Jetzt hat er ein Brief von der AOK bekommen wo drin steht das er 10.000euro bezahlen soll. Jetzt sagt er das er Insolvenz anmelden muss aber kann man denn da Garnichts machen? Wozu geht er arbeiten wenn er jetzt so grosse Schulden hat und niemand hat ihm darüber aufgeklärt das die Krankenversicherung nicht mit bezahlt wird. Das belastet mich auch ich bin jetzt schwanger und wir leben zusammen und wollten bald heiraten :(
7 Antworten
wieviel verdient er monatlich brutto pro Minijob?
ein Minijob kann ja alles sein. 100 Euro brutto oder 450 Euro brutto. bitte genauere Angaben machen, sonst lässt sich eure Frage nur schwer beantworten.
außerdem sind folgenden Angaben über den Freund notwendig:
wie alt?
Student oder Schüler?
10.000 Euro. das klingt sehr danach, dass die AOK bereits mehrfach deinen Freund angeschrieben hat, um seinen Versicherungsstatus zu klären. er aber schlichtweg die Schreiben ignoriert hat. denn diese Höhe riecht sehr nach Höchstbeitrag. der wird angesetzt, wenn der Versicherte nicht auf die Anschreiben der Kasse reagiert.
Achja und das er vorher mehrere Briefe bekommen hat ist durchaus möglich er war vorher in einer anderen Wohnung angemeldet und wahrscheinlich hat er der AOK sein neuen Wohnsitz nicht mitgeteilt
okay, das hilft uns schonmal weiter.
wenn man mehrere Minijobs hat und diese zusammenaddiert mehr als 450 Euro brutto monatlich einbringen, werden beide Beschäftigungen versicherungspflichtig.
versicherungspflichtig bedeutet, dass er für beide Beschäftigung nicht mehr versicherungsfrei ist. also nicht mehr den Lohn brutto für netto ausgezahlt bekommen würde. unterm Strich bleibt vom Lohn also weniger übrig.
nun ist es aber so, dass beide Arbeitgeber scheinbar nichts voneinander wissen. beiden Arbeitgeber muss mitgeteilt werden, dass es noch einen anderen Arbeitgeber gibt, und deshalb der Minijob versicherungspflichtig wird.
die Arbeitgeber müssen dann rückwirkend Beiträge für die Beschäftigungen abführen.
das klingt jetzt erstmal gut, da dein Freund dann auch rückwirkend krankenversichert ist, aber er muss auch nachträglich Beiträge aus seinen Minijobs entrichten, die seine Arbeitgeber rückwirkend von seinem Lohn nachträglich abziehen werden und direkt an die Krankenversicherung abführen müssen.
wenn das alles durch ist, entfällt auch die Forderung von der AOK.
Super vielen Dank für die Mühe die sie sich genommen haben meine Frage zu beantworten.
Das war eine hilfreiche Antwort, jetzt weiß ich mehr.
Danke !
gerne. falls noch weitere Fragen aufkommen, einfach hier weiter kommentieren.
Noja, das klärt man aber doch bevor man etwas einfach nur annimmt, oder? Bei 2 450€ Jobs ist er übrigens dann auch steuerpflichtig, ich hoffe er hat Einkommenssteuer gezahlt und seine Steuererklärung gemacht. Sonst kommt das Finanzamt auch noch mit Forderungen auf ihn zu.
Ja da kann eine Strafzahlung fällig werden wenn man die Pflichtversicherungen versäumt. Das bedeutet, dass der versäumte Betrag inklusive eines Säumniszuschlages nachgezahlt werden muss. Wenn dein Freund das längere Zeit verschlampt hat, dann sind 10 000 Euro durchaus denkbar.
Lies mal hier nach: https://anwaltauskunft.de/magazin/leben/soziales/1074/nicht-krankenversichert-nachzahlung-andere-folgen/
Es gibt ein Sprichwort: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!
Er soll nochmal mit der KV reden, vielleicht lassen die sich auf eine Ratenzahlung ein.
1. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
2. Die haben sicher den höchsten Betrag angenommen. Einfach mal anrufen und fragen, woraus sich die 10.000 EUR errechnen und über welchen Zeitraum.
Dann hin schreiben, wieviel er in diesem Zeitraum verdient hat. Dann wird das sicher neu berechnet und wir weniger.
Bei einem Job mit einem mtl. Brutto-Einkommen von bis zu 450 € muss man sich selbst bei der gesetzlichen Krankenversicherung als freiwillig Versicherter anmelden.
Hat mit dem Arbeitgeber nicht das geringste zu tun.
Also klarer Fehler von deinem Freund.
Er sollte schnellsten seine Krankenkasse kontaktieren und abklären welcher mtl. Beitrag mit diesem Einkommen zu zahlen ist.
So wie es aussieht hat die gesetzliche Krankenkasse ihn nach dem Höchstbetrag (Einkommen von mtl. 4350 €) eingestuft.
Also ich weiß das er ingesamt 900 Euro verdient je nach dem manchmal auch weniger wenn er nicht oft eingeteilt wird.
Er ist 20 Jahre alt und Ausbildungssuchend über legt aber auch seine schulische Laufbahn zu erweitern.
Danke für das Interesse hoffe auf eine hilfreiche Antwort :)