Ab wann ist ein Kiefer Überbiss gefährlch?
Liebe Gutefrage.net User,
Ich gräme mich ein bisschen davor diese Frage zu stellen, aber sie quält mich ein wenig und niemand konnte mir bis jetzt so richtig weiterhelfen. Ich trage seit einem knappen Jahr eine feste Zahnspange. Ich habe in meinem Leben bis jetzt zwei kieferorthopädische Behandlungen hinter mir, beide Male sind die Behandlungen nicht angeschlagen. Das ist jetzt meine Dritte und bis jetzt kann ich deutlich eine Verbesserung erkennen. Meine Zähne sind inzwischen komplett gerade und die Stufe von Unter- Und Überbiss meines Kiefers die am Anfang 7 mm betrug, beträgt jetzt nur noch 4,5. Mir wurde damals dringend nochmal zu einer Behandlung geraten, da ich sonst im Alter Paradontose bekommen hätte. Ich war zwar nicht so begeistert, weil ich eigentlich jemand bin, der nicht so ganz einsieht, warum man immer alles an seinem Körper optimieren muss und inzwischen auch schon siebzehn bin und in meinem Alter das Zahnspangen-Thema bei den meisten einfach schon durch ist. Der Gesundheit halber habe ich diese dritte Therapie auch angefangen und bereue das auch keineswegs. Inzwischen sind meine Zähne komplett gerade, ich kämpfe nur noch mit der Stufe zwischen Über- und Unterkiefer. Weil ich aber eben schon recht alt bin, ist mein Wachstum nur noch eingeschränkt vorhanden, deswegen wollten sie mir beim nächsten Mal eine Feder anbauen, die dass mit mehr Druck beschleunigen soll. Die kriegt man aber nicht über die Krankenkasse und selbst bezahlen möchte und kann meine Familie das im Moment auch eben nicht oder eher ungern.
Jetzt meine Frage: Bei einem Unterscheid von 4,5 mm besteht da weiterhin die Chance auf Paradontose im Alter? Kann ich diese Behandlungsmethode überhaupt als Patient ablehnen, oder bin ich angewiesen darauf einzugehen?
Ich würde mich sehr über einige Antworten freuen,
2 Antworten
Ein Überbiss kann allerhand Folgen haben. Durch Einbisse in dei Schleimhaut können Entzündungen und sogar Krankheiten und bösartige Veränderungen entstehen - im Alter erst versteht sich. Patienten mit Überbiss sind häufig Mundatmer, was Karies und Parodontitis begünstigt. Durch zu schnelle Kieferorthopädie kann es zu Wurzelresorptionen und Zahnfleischrückgang kommen. Der Überbiss kann später, wenn man mal nicht mehr so viele Beißerchen im Mund hat, prothetisch schwierig auszugleichen sein. Und vor allem kommt es bei Überbisspatienten fast immer früher oder später zu Kiefergelenksproblemen, Diskusverlagerung und Arthritis ist möglich.
Aber ein Überbiss ist nicht "gefährlich", eine inzisale Stufe von 4,5mm hält sich durchaus im Rahmen, ist aber eben nicht das Optimum.
Du kannst als Patient jede Behandlung ablehnen. Besprich das mit deinem Kieferorthopäden. Bei manchen ist in solchen Fällen eine chirurgische Kieferverlagerung indiziert.
Paradontose hat nichts mit dem Überbiss zu tun, sondern vielmehr mit mangelnder Mundhygiene. Sie bedeutet Zahnfleischentzündung und -rückgang. Den zu stoppen gilt die jährliche Zahnarztprophylaxe - der Zahnarztbesuch. Also dein Überbiss hat nichts - aber auch gar nichts - damit zu tun. Wer hat dir das eingeredet? Pflegst du deine Zähne richtig, brauchst du Paradontose nicht zu fürchten. Im übrigen tragen heute auch noch sehr alte Erwachsene eine Spange. Also: Pflege deine Zähne, gehe regelmäßig zum Zahnarzt, und du wirst deine Zähne lange haben.
mangelnde mundhygiene muss nicht bei paradontose sein, ist sogar vererbbar!
quelle: mutti (zahnarzt)
Dankeschön, erst mal. Die Kieferorthopädin meinte meine unteren Zähne würden oben auf das Zahnfleisch beißen und dann würde ich Paradontose kriegen und mir das Zahnfleisch quasi "wegbeißen"... Damals hatte ich aber wie gesagt noch 7 mm Unterschied. Und das war auch der Hauptgrund warum ich die Behandlung (noch mal) angefangen habe.