Altenpfleger - ein harter, anstrengender Beruf? Wer kann von eigenen Erfahrungen berichten?

22 Antworten

Ich bin zwar kein Altenpfleger, kenne aber Leute, die diesen Beruf ausüben und lieben.

Tenor ist allerdings: Man muss dafür geboren sein. Alten Menschen den Hintern abzuwischen ist halt nicht jedermans Sache ! Außerdem führen die Einsparungen im Gesundheitssytem dazu, dass man die meisten, auch anstrengenden Arbeiten, alleine ausführen muss. Hinzu kommen häufig Schichtarbeit auch am Wochenende, Überstunden und eine relativ schlechte Bezahlung.

Wer den Job macht, hat einen ziemlich sicheren Arbeitsplatz. Aber man muss den Beruf lieben und leben, da man eine hohe Verantwortung trägt.

Muenzenfreund  02.02.2010, 00:38

Nur der Vollständigkeit halber: Der Verdienst liegt je nach Dienstalter, Position und Anzahl der Nacht- und Wochenendschichten bei ca. 2000-2500 € brutto.

Muenzenfreund  02.02.2010, 00:42
@Muenzenfreund

Eine der größten Herausforderungen ist es, eine professionelle Distanz zu den Patienten bzw. Bewohnern aufzubauen. Auf der einen Seite will man den Leuten natürlich helfen, auf der anderen Seite sieht man ständig Leute wegsterben. Daran kann man psychisch kaputtgehen.

Muenzenfreund  02.02.2010, 00:45
@Muenzenfreund

Mein Tip wäre: Mach ein Praktikum und schaue ob das was für dich wäre. Ein Großteil der Mitarbeiter wird über ein soziales Jahr bzw. den Zivildienst rekrutiert.

yokohama 
Beitragsersteller
 02.02.2010, 00:47
@Muenzenfreund

Ja, das klingt abschreckend. Ich kann mir auch vorstellen, dass manche Heimbewohner aggressiv und beleidigend sein können - das dann nicht persönlich zu nehmen ist sicher schierig.

deMadl  04.02.2010, 20:41
@yokohama

2000-2500€ -- wo lebst Du denn???Also ich wohne in den sog. neuen Bundesländern und da träumen wir vo so einem Verdienst!Wenn man bei privaten Trägern angestellt ist,dann kann man froh sein wenn man zwischen 1500-1700€ Brutto bekommt---mit Zuschläge für WE bzw. Spät-Nachtschicht!

hallo, ich arbeite zur Zeit bei einem privaten ambulanten Pflegedienst. Dort ist es leider auch so, dass die aktivierende Pflege gar nicht durchgeführt wird, weil manche Patienten denken, sie haben das ihr Leben lang selbst getan und haben nun einfach keine Lust mehr darauf. Für sie sind wir so eine Art moderne Sklaven, die sie von oben bis unten waschen müssen, auch wenn sie vieles selbst tun könnten. Und leider bekommen wir von unserer Pflegedienstleitung keine Rückendeckung für die aktivierende Pflege, weil die Angst hat , Patienten zu verlieren. Also informiere Dich bitte genau über den Pflegedienst und die Miteinbeziehung der Patienten in die Pflege, bevor Du eine Arbeitsvertrag unterschreibst.

Diesen Beruf!! muss man mit Leib und Seele machen...nur des Geldes halber oder der Meinung "Es ist ein sicherer Berufszweig" ist sinnlos!Ich habe den Beruf erlernt und an manchen Tagen gehe ich mit einem schweren Kopf nach Hause...aber immer glücklich und zufrieden.Klar gibt es,wie in jedem Beruf,Höhen und Tiefen...Rückenschmerzen kommen mehr von nicht fachgrechtem arbeiten!Ich habe nur Rückenschmerzen wenn ich wiedermal zu faul war das Bettgitter runter zu machen bzw. das Bett hoch zu stellen.Im Pflegeheim ist man ja auch nicht immer auf sich alleine gestellt und Hilfsmittel,wie Hebelifte oder Pflegebetten sind dort ein MUSS-in der ambulanten Pflege hat man Bettlägerige Patienten nicht allzu häufig und dort werden auch genügend Hilfsmittel angeboten um Rückenschonend zu arbeiten.Seelisch muss man einfach damit rechnen das man mal unangenehme Dinge mit macht...Sterben und Tod ist Alltag und man muss sich damit auseinandersetzen...Vorallem darüber reden und sich eingestehen damit dieses Thema zum Leben gehört!Und die meisten Menschen,die wir in diesem Berufszweig betreuen,auch dadurch erlöst werden.Ansonsten ist dieser Beruf wunderschön,lehrreich und vorallem DANKBAR!

Der Job des Altenpflegers, sowohl examiniert als auch als Hilfskraft ist ein absoluter Knochenjob!! Viel körperliche Arbeit, wenig Geld, oft zusätzliche Arbeitseinsätze (krankheitsbedingt durch Kollegen), viel Verantwortung für alte Menschen, oft Arbeitsvertag auf 2 Jahre begrenzt, dann wird man für weitere 2 Jahre genommen oder kann gehen, unbefristete Arbeitsverträge sind eine Rarität. Immer Arbeiten unter Zeitdruck und wenig Personal auf die zu Pflegenden gesehen. Hat man Frei ist man total ausgelaucht und die Zeit reicht oft nicht, um sich zu regenerieren. Du arbeitest im Heim im 3-Schichtsystem.

Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen ist gefragt, gleichzeitig hat es eher mit einer Fliessbandarbeit zu tun. Es ist ein ewiger Kreislauf, den haben wir, wir nehmen auf, wir kommen dem Bewohner näher, wir begleiten, er geht von dannen, wir bleiben zurück und ein neuer Kreislauf beginnt.

Liebevolles Miteinander, dies ist möglich, Ehrlichkeit und Abgrenzung, Verständnis und Problemlösung bezüglich der Bewohner. Man muss gewillt dafür sein und wach sein, dann funktioniert es.

Gewaltfreies Handeln, dies muss unser Bestreben sein, wir kommandieren nicht, wir fordern nicht ein, wir geben Hilfestellung und wir lassen dem Bewohner seine freie Entscheidung.

Jeder der ein examen hat, der kennt das Wort, samt bedeutung Kinaesthetic.

JAJA jetzt schreien ALLE wieder. kann ich nicht, unrealistisch, dauert zu lange... usw..

DEFINITIV NEIN. dauert nicht zu lange, wer sich ein bissl INTENSIVER damit beschäftigt. der kennt tipps und kniffe und tricks mit denen es eben doch rückenschonend geht.. Anstrengen ist der Beruf auf jeden Fall.. Für leute die faul sind ist der job mit sicherheit nichts. und auch nicht für leute die unter stress nicht mehr lächeln können.

sicherlich gibt es menschen die man alleine nicht rückenschonend versorgen kann. aber deswegen gibt es fachkräfte. solche menschen müssen sorgfältig und vernünftig geplant werden. zum beispiel mit 2 leuten versorgen etc.

Wenn du dich dazu entscheidest.. die ausbildung ist kein zuckerschlecken und die meisten arbeitgeber ärsche.

SETZ DICH AUF DEN HINTERN. werde eine gute altenpflegerin, denn schlechte gibt es genug, noch mehr schlechte brauchen wir nicht.

der job ist toll. Aber du darfst nie aufgeben.. - er ist nur was für kämpfer mit rückrad. und lass dir gesagt sein für die zukunft als altenpflegerin. bewahre haltung. mach dich gerade, stehe zu deiner meinung. BILDE DICH WEITER! nimm kritik an, setze sie konstruktiv um. und das wichtigste.. GIB NIEMALS AUF. aus dieser antwort kannst du ggf. schon erkennen was für ein mensch du sein musst um altenpflegerin (GUTE!) zu werden..

viel spaß und glück für eventuelle ausbildung und zukunft.. und vegiss nich. Altenpflegerin wird man nicht um reich zu werden..

liebe grüße Ron - Krankenpflegelehrer

Ronys  11.02.2010, 00:16

und um dem noch etwas hinzuzufügen altenpfleger UND krankenschwestern haben definitiv kein problem einen job zu finden. die arbeitgeber liegen dir zur zeit zu füßen. ABER NUR MIT DREIJÄHRIGEM EXAMEN!