ambulante Pflege und Auto fahren zu vereinbaren?
Wir haben einen älteren Mann in der Nachbarschaft.
Dieser bekommt nach einem Sturz und seit einigen Monaten ambulante Pflege. In letzter Zeit kommt der Pflegedienst nur noch ca 1 x die Woche zum duschen. Der alte Mann fährt seit gut einem Monat auch wieder mit seinem Auto.
Meine Frage: Wie kann jemand der sich nicht mehr selbst duschen/waschen kann Auto fahren? Ich finde die Fahrweise sehr fraglich. Mitbekommen habe ich schon, dass er aus seiner Einfahrt rückwärts auf die Staße ist und im letzten Moment ein Fussgänger zur Seite gesprungen ist.
Die Kinder des älteren Mannes kümmern sich nicht. Der Sohn lebt weiter weg und die Tochter hat keinen Kontakt zu Ihrem Vater.
5 Antworten
Hallo!
Ein Nachbar von mir bekam auch Besuch vom mobilen Pflegedienst und fuhr trotzdem weiterhin mit seinem alten Golf 2 zum Aldi oder zu Veranstaltungen des Altenwerks, bis er 93 Jahre alt war und das Autofahren aus freien Stücken aufhörte. Nur weil jemand diesbezüglich ärztlich verordnete Hilfe bekommt, muss das nicht heißen, dass er nicht mehr Autofahren kann. Außerdem muss so ein Besuch nicht bedeuten, dass jemand ein Pflegefall ist - da geht es oft nur um relativ harmlose Beaufsichtigungsdienste und das "beruhigte Gewissen" sowie das Thema, dass man so lange wie möglich im eigenen Umfeld bleiben soll. Wenn jemand so krank ist, dass er rundherum Hilfe braucht, finden sich andere Lösungen als der Besuch von Sozialstationen.
Meine Großtante von 82 Jahren hat seit Kurzem auch Hausnotruf bekommen, das bedeutet nicht, dass sie eine schlechte Fahrerin ist und ihren Fiesta nicht mehr benutzen dürfte.
Der Senior, der mit seiner alten Karre kleine Distanzen im Ort zurücklegt und sowieso weder bei Glatteis noch bei Nacht fährt und auch nur dort, wo er sich auskennt, ist mir übrigens deutlich lieber als der typische Mittwanziger-GTI- oder Audi-A3-Fahrer, der "cool" sein will und sich selbst dauernd überschätzt, nebenher am Smartphone spielt und am Radio herumfummelt.
Es kann außerdem jedem passieren, dass er mal jemanden übersieht. Da reicht es schon, wenn man in Gedanken mal kurz woanders ist, zu spät schaltet, eine Hecke hoch bzw. nicht alles einsehbar ist oder ein Radler/Spaziergänger schnell und auch nicht mitdenkt. Es wäre böswillig, dem alten Mann das anzukreiden.
Lasst ihn einfach in Frieden und denkt euch: Wir alle werden älter und sind mal in einer solchen oder ähnlichen Lage.
Du hast Recht - gut das es hier ein solches Forum gibt, da denkt man nochmal anders. Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
solange ihm niemand auto und führerschein abnimmt und er das fahren auch nicht selber sein lässt, kannst du da nichts machen. außer mit dem mann reden und deine hilfe anbieten...
nebenbei: ich hab auch in jungen jahren schonmal jemandem übersehen beim rückwärtsfahren. das liegt nicht nur am alter...
Danke für deine Antwort. Mittlerweile nach Euren Antworten denke ich auch anders.
Pflegegrad bedeutet noch lange nicht, dass man nicht mehr Autofahren darf.
Und wer Hilfe bei der Grundpflege ( waschenduschen) benötig ist noch lange nich unfähig einen PKW zu führen.
Und jemanden oder etwas im Strassenvferkehr übersehen zu haben, ist auch dir schon passiert und das passiert jedem.
( tgl. sehe ich Autofahrer, die keinen PG haben und so fahren als würden sie das erstemal einen PKW steuern, furchterregend)
Hat er ärztl. oder amtl. Fahrverbot erhalten?
Nein?
Also warum deine Aufregeung.?
Du schreibst: die Kinder kümmern sich nicht um ihn
Mein Vorschlag: sei du Vorbild und biete ihm deine Nachbarschaftliche Hilfe an. Z. b. in dem du ihn fährst, Haushaltshilfe anbietest und oder mit ihm über deine bedenken redest.
Grüße von einem GuK, PDL und selbst PG 2 und zu deinem großen Erschrecken: ich fahre noch PKW
Du hast Recht - gut, dass man hier Antworten auf Gedanken/Fragen bekommt somit kann man sein Denken nochmals überdenken. Danke
Fahr du ihn halt, oder biete deine Hilfe an.
Verbieten kannst du es ihm nicht, solange nichts passiert.
Danke
Hat er ein Fahrverbot bekommen?
Nein?
Dann darf er fahren..
Danke