Angst vor medikamentöser Einstellung mit Venlafaxin?
Hallo,
Ich habe heute morgen schonmal eine Frage gestellt, aber bin immer noch nicht beruhigt. Bin wohl ein kleiner Hypochonder.
Kurz zu mir: Ich bin 26, habe einen (fast) 8 Monate alten Sohn und einen Ehemann. Leider habe ich auch folgende psychiatrische Diagnosen - Borderline - selbstunsicher vermeidende Persönlichkeitsstruktur - rezidivierende depressive Episoden .
Die Borderline Persönlichkeitsstörung empfinde ich im Alltag nicht mehr als belastend, da die Symptomatiken sehr moderat sind. Eine leichte depressive Verstimmung hätte ich vor einigen Wochen, habe ich aber ganz gut im Griff. Einzig und allein Zwangsgedanken plagen mich enorm. Mein Psychotherapeut hat mir deshalb geraten nochmal beim Psychiater vorstellig zu werden.
Dieser hat mir nun Venlafaxin verschrieben, welches ich von 75mg ca. wöchentlich bis auf 300mg steigern soll. Ich habe aber allerdings Angst, das es meine Situation eher verschlimmert. Ich mache mir große Sorgen, mich evtl. nicht mehr vernünftig um meinen Sohn kümmern zu können!
Hat jemand von euch ein paar Erfahrungen? Ihr dürft mich gerne aufbauen! 😂
Vielen lieben Dank! :)
2 Antworten
Venlafaxin ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SNRI, also der "selektiven Serotonin und Noradrenalin Wiederaufnahmehemmer". Anders als andere Antidepressiva blockiert es somit nicht nur die Wiederaufnahme des Botenstoffs (Neurotransmitters) Serotonin sondern noch zusätzlich jener des Noradrenalins. Die noradrenerge Komponente kommt jedoch erst ab einer Dosis von ca. 225mg zum tragen (desshalb oft die hohen Dosen).
Antidepressiva machen nicht süchtig und es ergibt sich auch keine Toleranzentwicklung, zumdem verändern sie die Persönlichkeit nicht. Trotzdem kann es vor allem zu Beginn der Behandlung zu starken Nebenwirkungen kommen. Dazu zählen Schwitzen, Mundtrockenheit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen usw.
Eine sehr seltene aber gravierende Nebenwirkung (die allerdings fast nur bei Jugendlichen vorkommt) ist, dass in den ersten 2-3 Wochen Suizidgedanken auftreten können und/oder die Betroffenen ein agressives Verhalten zeigen. Wie gesagt, ist sehr selten und man muss ja nicht vom Schlimmsten ausgehen.
Ich hatte lange Venlafaxin und hatte überhaupt keine Probleme damit (ausg. das stetige Schwitzen und die Libido). Positiv ist, dass es nicht zu einer Gewichtszunahme kommt.
Ich hatte auch Angst vor Psychopharmaka, schliesslich wirken diese Dinger im Gehirn. Das Problem ist, dass die Medikamente die Angst in den ersten 2-3 Wochen steigern können, bis sie nach ca. 3-5 Wochen angstlösend wirken. Am Anfang muss man einfach da durch, wenn man Glück hat ist man davon nicht betroffen.
Alle Fachinformationen zu Venlafaxin hier: http://deprimed.de/venlafaxin/
Ich nehme auch Venlafaxin schon seit Jahren.
Und es nicht wie andere Depressivum dass es dich dick macht oder so. Aber man ist eben wacher^^
Auch nimmt es einem die Ängste wie auch Zwangsgedanken.
Also ich bin sehr zufrieden damit. Hatte schon schlimmeres Zeugs genommen. U musste mich auch um Kinder kümmern.
Du machst nix falsches wenn es nimmst.