Antipsychotika Seroquel/Quetiapin reduzieren?

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Hi,

es gibt keine Medikamente, die die Nebenwirkung des Enzugs abfedern.

Einzige Lösung: Neuroleptika müssen AUSGESCHLICHEN werden. Das heißt: ganz langsam.

Du nimmst 850 mg, das ist eine Ansage. Die Regel nach Aderhold heißt: 15 % innerhalb 6 Wochen.

Dein Plan würde dann ungefähr so aussehen:

1- 6 Woche.  ca. 725 mg  ( 1 400er plus 1 300er plus 1 50mg bzw. 1 25 mg unretardiert)

7.- 13. Woche ca. 625 mg ( 1 400er plus 1 200er plus 25mg unretardiert)

14. - 20. Woche ca. 525 mg ( 1 300er plus 1 200er plus 25 mg unretardiert)

21. - 27. Woche ca. 450 mg ( 1 400er plus 1 50er )

28. - 34. Woche ca. 380 mg ( 1 300er plus 1 50er plus 25 mg unretardiert)

35. - 41. Woche ca. 320 mg ( 1 300er plus 25 mg unretardiert)

42. - 48. Woche ca. 270 mg ( 1 200er plus 50er plus 25 mg unretardiert)

49. - 55. Woche ca. 230 mg ( 1 200er plus 50er oder 25mg unretardiert)

56. - 62. Woche ca. 180 mg ( 1 200er)

63. - 69 . Woche ca. 150 mg ( 3 50er)

70. - 76. Woche ca. 130 mg  ( 2 50 er 1 25 mg unretardiert)

77. - 83. Woche  ca. 110 mg ( 2 50 er)

84. - 90. Wocvhe ca. 90 mg ( 1 50er plus 25 mg unretardiert plus eine halbe 25 mg unretardiert)

91.- 97. Woche ca. 75 mg ( 1 50er plus 25mg unretardiert)

98. - 104. Woche  ca. 65 mg ( 1 50 er plus eine halbe  25mg unretardiert)

105. - 111. Woche ca. 50 mg ( 1 50er)

112. - 118. Woche ca. 40 mg ( 2 mal 25 mg unretardiert)

119. - 125. Woche ca. 35 mg ( 1 25 mg plus eine halbe 25 mg unretardiert)

126. - 132. Woche ca. 30 mg (1 25er)

133. - 139. Woche ca. 25 mg ( 2 halbe 25 mg unretardiert)

140. - 146 . Woche ca. 12. 5  mg  ( 1 halbe 25 mg unretardiert)

ab 147. Woche 0

bountyeis  17.04.2017, 17:36

Problem: Du müsstest alle verfügbaren Dosierungen zuhause haben.

Das Absetzen dauert ca. 3 Jahre, du wärst allerdings auf der sicheren Seite.

Am Anfang könntest du evtl. schneller absetzen wegen der neuroleptischen Sättigung, also gleich von 850 auf 450 mg.

Wenn Absetzsymptome zunehmen, war es zu schnell.

Kandermol 
Beitragsersteller
 23.04.2017, 13:39
@bountyeis

Erstmal Danke, mir war die Regel 15%/6 Wochen nicht bekannt.

Ich werde wohl versuchen, alle 3 Wochen 50 mg zu reduzieren und immer wieder schauen, wie ich darauf reagiere und die Reduzierung dementsprechend anpassen. Leider kann ich die 25iger unretardiert nicht einsetzen, da diese anders wirken. Muss mich also auf die kleinst mögliche Dosierung einstellen (=50 mg). Falls es jedoch vermehrt zu Absetzungserscheinungen kommt, kann ich die unretardierten tagsüber verwenden. Da Übelkeit mich am meisten plagt beim Absetzen, werde ich wohl ein leichtes Präparat gegen Übelkeit als Bedarf einsetzen...

Die verschiedenen Darreichungsformen zuhause zu haben ist weniger das problem.

bountyeis  24.04.2017, 15:38
@Kandermol

Hallo, ich würde sogar 4 - 6 Wochen vorschlagen pro Schritt. Und immer auf einem Niveau anbwarten, bis du wieder ganz stabil bist und dich einigermaßen gut fühlst, bis du weitermachst.

Ich selbst habe 800 mg Quetiapin auf diese Weise abgesetzt. Ich habe allerdings irgendwann die 50 mg retard durch 2 mal 25 unbretardiert ersetzt, musste dann eine zeitlang öfter am Tag eine nehmen.

Ich bin auf 600 mg Seroquel und mein Psychologe plant auch das Medikament runterzudosieren. Geplant war erstmal runter auf 400-500 mg täglich, habe aber noch nicht angefangen. Ich habe einmal die Tabletten im Urlaub für eine Woche vergessen und da ging das schon direkt wieder los mit Halluzinationen, Realitätsverlust und philosophischen Zwangsgedanken.
Ich kann mir aufgrund deiner hohen Dosierung nur denken weswegen du die Tabletten nimmst und ich würde dir auf keinen Fall raten auf eiskalten Entzug zu gehen.

Hallo :)
Also sofort absetzen sollte man neurochirurgische Medikamente nicht, da ein gewisser Spiegel aufgebaut ist der auch gehalten werden sollte. Also ich empfehle da nochmal Rücksprache mit einem Neurologe zu halten... würde dazu tendieren , das Medikament langsam zu reduzieren.. eher ausschleichen lassen. Aber da wirklich mit Absprache vom Neurologe , vor allem aufgrund des schon sehr langen Zeitraumes .. und ein Zusatz Präparat.. naja .. im Endeffekt wäre dann ja wieder mehr einzunehmen.. wäre also vielleicht besser doch zu reduzieren aber eben Stück für Stück , der Körper hat sich ja über die Jahre sehr an das Medikament gewöhnt .. und weniger ist oftmals bekanntlicher weise mehr :) arbeite in der Altenpflege und hatte auch schon fest gestellt , dass sich der Allgemeinzustand bei den Menschen, bei denen Medikamente reduziert oder sogar abgesetzt wurden, gebessert hat :) hoffe , ich konnte etwas behilflich sein :)

BaBue90  17.04.2017, 17:29

Oh , nicht gesehen. Ich meinte natürlich ein neurologisches Medikament !

bountyeis  17.04.2017, 17:04

Wsas ist ein neurochirurgisches Medikament?