Arzt anzeigen aufgrund langer Dosierung?
Mir hat ein Arzt ein starkes Medikament (Isotretinoin) 2 Jahre lang verschrieben. Auch nach absetzen habe ich jetzt starke Nebenwirkungen: sehr trockene Haut, welche lebenslang mit Salben behandelt werden muss, trockene Augen, Kopfautprobleme, starke Sonnenempfindlichkeit, chronische Müdigkeit.
Auf dem Beipackzettel habe ich jetzt gelesen, dass man es normalerweise 6-8 Monate nehmen sollte.
Kann ich den Arzt aufgrund fahrlässiger Behandlung mit resultierenden Langzeitschäden verklagen?
Ich konnte schließlich nicht wissen, wie lange ein solches Medikament nich schädlich, das ist doch die Aufgabe eines Arztes??
6 Antworten
Isotretinoin darf u.a. nur von Ärzten eingesetzt werden, die über besondere Erfahrung mit der Anwendung dieses Wirkstoffs verfügen. Trockene Haut ist eine "sehr häufige" Nebenwirkung, d.h. sie tritt bei über 10% der Patienten auf. In der Regel verschwindet diese Nebenwirkung einige Wochen nach Absetzen des Medikaments wieder.
Daher meine Fragen:
1. Welcher Arzt (Dermatologe?) hat dir das Medikament über einen so ungewöhnlich langen Zeitraum verordnet?
2. Wurdest du hinreichend über die Risiken aufgeklärt?
3. Wann wurde das Medikament bei dir abgesetzt?
Schwierige Sache ...
Also: du wurdest schriftlich aufgeklärt und die Folgerscheinungen können nach einem Monat (noch) nicht als dauerhaft angesehen werden, auch wenn ein zweiter Arzt anderer Meinung ist. Nach sechs bis zwölf Monaten könnte man hierzu mehr sagen.
Doch dass der Arzt die Entscheidung über die Weiterverordnung seinen Helferinnen überlassen hat, bzw. dass er die Folgerezepte ohne weitere Untersuchung unterschrieben hat, ist zumindest ein Verstoß gegen die ärztlichen Berufspflichten. Allerdings trifft dich möglicherweise hierbei eine gewisse Mitschuld, da du ja alle drei Monate ein neues Rezept abgeholt hast obwohl die Akne bereits abgeklungen war und du auch nicht auf eine weitere ärztliche Untersuchung gedrängt hast.
Das Relevanteste dürfte aber sein, dass derzeit noch nicht von einer dauerhaften Schädigung gesprochen werden kann, weshalb eine diesbezügliche Klage aktuell mit hoher Wahrscheinlichkeit abgelehnt würde.
Ich würde dir daher empfehen, den Ball zunächst flach zu halten und dich vielleicht erst mal an die Gutachterkommission der Landesärztekammer zu wenden.
Ich wollte mich vorher sowieso noch in einer Universitätsklinik untersuchen lassen, wenn diese an meinen Talgdrüsen irreversible Schäden feststellen, werde ich mich an die Ärztekammer wenden.
Das halte ich für einen guten Weg.
Wenn Du juristisch gegen deinen Arzt vorgehen willst, bräuchtest Du ein medizinisches Gutachten zwecks Nachweis einer Fehlbehandlung. Die Aussage eines Laien (Du) oder der Verweis auf den Beipackzettel reichen nicht.
Ich kann doch medizinisch nachweisen, dass meine Talgdrüsen geschädigt sind. Und Nebenwirkungen hin oder her, alleine für die 2 Jahre die er mir verschrieben hat, müsste er die Lizenz entzogen bekommen
Nein, denn auf dem Beipackzettel steht „in der Regel“ davon gibt es Ausnahmefälle, in denen die starke Akne eine längere Behandlung erfordert - dein Fall. Wenn du vor Gericht gehen möchtest, musst du nachweisen, dass die lange Behandlung zu den neuen Problemen geführt hat. Geh zu einem andern Hausarzt und lass dich begutachten. Wenn der zu derselben Meinung kommt, dann hast du evtl Chancen.
Kann sein muss aber nicht, kann auch sein das die Therapie lege artis war
Auf dem Beipackzettel habe ich jetzt gelesen, dass man es normalerweise 6-8 Monate nehmen sollte.
JETZT hast Du den Beipackzettel gelesen? Das fiel Dir ja früh ein.
Mehr ist dazu nicht zu sagen.
Achso also Ärzte müssen die Medikamente nich kennen, der Patien muss es? Wofür gibt es Ärzte dann?
Statt hier die Welle zu machen, solltest Du lieber mit dem Arzt ein Gespräch führen.
Ich könnte Dich ja auch fragen, wie doof muss man sein, Beipackzettel nicht zu lesen, damit man evtl. Fragen, die man haben könnte, mit dem Arzt bespricht. Mir würde das nicht passieren.
Ich habe schon mit dem Arzt gesprochen. Der wurde direkt panisch und meinte, das kann nicht vom Medikament kommen und dass im Internet nur Müll stehen würde. Wie dem auch sei, ich klär alles mit meinem Anwalt ab.
das ist ein Mittel wie aknenormin oder roaccutan gegen starke Akne/ wenn du jetzt nur trockene Haut hast ist das doch eine Verbesserung . Müdigkeit etc kann andere Gründe haben. Kopfhaut ist oft ein Pilz. Da hilft ketoconazol z.B Terzolin. Meine Haut ist besser geworden seit ich meinen Reizdarm mit Gelsectan behandel . War deswegen auch immer schlapp .
natuerlich kannst du die Ärztekammer informieren . Aber ob’s was bringt. ? Die Beipackzettel sind ja zum lesen da/ viel Erfolg .
Ich habe krankhaft trockene Haut, also ist es ganz sicher keine Verbesserung. Und es ist die Aufgabe des Arztes Beipackzettel zu kennen und nicht des Patienten
Stimmt nicht/ auch der Patient muss den lesen / warum bekommst du so ein Mittel bei trockener Haut . Anders . Du hast trockene Haut. Bekommst das Mittel. Hast als Nebenwirkung trockene Haut...das Mittel ist gegen starke Akne !
Ich hatte voher ölige Haut. Dadurch dass er mir das Medikament zu lange verschrieben hat, bekam ich krankhaft trockene Haut. Es ist nicht die Aufgabe des Patienten, die richtige Behandlungsdauer auszuwählen.
Du hast das Mittel gegen ölige Haut bekommen? Aber das kann nicht sein.
Nein gegen Akne. Aber ich hatte ölige Haut und durch diese Fehlbehandlung hab ich irreversible Schäden davongetragen
Trotzdem muss man den selber lesen . Ist halt so.
https://de.wikipedia.org/wiki/Packungsbeilage
da steht es schwarz auf weiß . Und wenn er es gegen ölige Haut verschrieben hat und nicht gegen Akne musst was machen/ das ist wie als wenn du zum Zahnarzt gehst und bleachen willst und er zieht alle Zähne.
ok les grade: doch Akne. Dann ist trockene Haut doch eine Verbesserung .
1.Die Arzthelferinnen meines Hautarztes haben es mir solange verordnet. Ich hab mit dem richtigen Arzt nur ganz am Anfang und am Ende der Behandlung gesprochen.
Meine Akne war nach einem Jahr komplett weg aber Helferinnen wollten die Rückfallwahrscheinlichkeit gering halten.
2. Ich habe eine Broschüre bekommen, aber der Arzt hat nichts dazu gesagt und er hat am Ende der Behandlung gesagt, dass es keine Langzeitschäden geben würde.
3. Vor einem Monat. Bis jetzt ist meine Haut kein Stück besser geworden und mein neuer Hautarzt hat gemeint das mein Zustand irreversibel ist