Arztbrief entschlüsseln?
Hallo zusammen,
Meine Mutter ist leider an einer Gehirnblutung überraschend verstorben...mit 61 Jahren. Sie ist einfach zusammengebrochen und musste auf der Fahrt ins Krankenhaus mehrfach wiederbelebt werden. Sie war dann 2 Tage auf der Intensiv im Koma bis sie gestorben ist. Ich konnte mich nicht mal verabschieden :(
Jetzt habe ich den Arztbrief und hätte ein paar Fragen:
Beim Eintreffen des Notarztes bestand eine pulslose elektrische Aktivität?
Nach 15 min. ROSC? (Wieder Puls und Atmung?)
Beim Eintreffen im HK-Labor war die Patientin intubriert und beatmet, inital kein peripherer Puls tastbar.
Was ist Noradrenalin? Normales Adrenalin? Mithilfe dessen wurde eine Kreislaufstabilisierung erreicht.
Was ist eine Coronaangiographie? Da fand sich signifikanter Befund, nur minimal Change. (Soll dass heißen Herz angeschaut - nur schwache Schläge?)
Beim Eintreffen auf der Intensiv.....lichtstarre Pupillen....mittlere Dosis Noradrenalin war die Patientin hämodynamisch Stabil.
Aufgrund der weiterhin lichtstarren Pupillen wurde am nächsten Morgen die begonnene invasive Kühlung pausiert und ein Schädel CT- Durchgeführt.
Massive SAB mit ausgeprägtem Hirnödem.
Von neurochirurgischer Sicht keine operative Intervention möglich und zielführend. Die Angehörigen (Gatte und Sohn) wurden verständigt. Ein best supportive care wurde vereinbart.
Lichtstarre Pupillen....keine oder nur geringe Hirnaktivität?
Und die Abkürzung des Arztes: Assoz.Prof.Dr. xxxxxxxxx
Hab das zwar alles schon selbst gegoogelt aber so ganz verstanden hab ichs nicht. Und das was ich mir selbst zusammengereimt habe, wo ich denke so könnte es sein, reicht mir nicht. Kann mir wer von euch helfen? Es geht um die Fett geschriebenen Sachen...
Sie hinterlässt so ein großes Loch....Die schei*e war echt nicht nötig.
Ein paar Monate vorher wurde sie wegen Darmkrebs operiert...der wurde entfernt und ihr ging es wieder gut. (Mediane Laparotomienarbe bei St.p.Hemikolektomie aufgrund eine Kolonkarzinoms)
Ware super, wenn ihr mir helfen könntet....und tut mir einen Gefallen....sagt eurer Mutter, euren Vätern, Schwestern,Brüdern, Freunden...allen die ihr liebt, dass ihr sie liebt....es gibt kein zu oft. Ich kanns nie wieder. Und streitet euch nicht wegen Kleinigkeiten, Es gibt wichtigeres im Leben als recht zu haben oder euch kurz gut zu fühlen weil ihr einem Menschen den ihr liebt die Meinung gesagt habt...vielleicht seht ihr ihn nie wieder oder was auch nicht schön ist, auf einer Intensivstation an Schläuche angeschlossen, eiskalt und nicht ansprechbar.
Nehmt nicht alles als selbstverständlich hin. Für mich war es selbstverständlich, dass meine Mutter mit ihren 61 Jahren die noch regelmäßig im Garten arbeitet und alles selbst beherrscht auch noch da ist wenn ich das nächste mal vorbeikomme...
Ich höre jetzt weiter ihre Blues Cd´s....die konnte ich vorher nie leiden...
Vielen Dank im Voraus...
Luki
3 Antworten
Ich hoffe, du kannst damit was anfangen.
- Elektromechanische Entkoppelung Synonyme: Pulslose elektrische Aktivität (PEA), Elektromechanische Dissoziation (EMD) Die elektromechanische Entkoppelung, kurz EMD oder PEA, beschreibt ein kardiologischesPhänomen, bei dem die bioelektrischen Funktionen am Herzen zwar vollkommen normal ablaufen, jedoch keine Auswurfleistung erbracht wird, d.h. kein Blut transportiert wird. Diese besondere Form des Kreislaufstillstandes stellt einen akuten Notfall dar, der unbehandelt rasch zum Tode des Patienten führt.
- Als Return of spontaneous circulation, kurz ROSC, wird die Rückkehr eines Spontankreislaufsnach einem Herz-Kreislauf-Stillstand bezeichnet.
- Initial von lateinisch: initialis - anfänglich, ursprünglich
- peripherer Puls: an allen peripheren (herzfernen) Arterien.
- Noradrenalin oder Norepinephrin (INN) ist ein körpereigener Botenstoff, der als Stresshormon und Neurotransmitterwirkt. Die wichtigste Funktion von Noradrenalin ist seine Rolle als Neurotransmitter im Zentralnervensystem und dem sympathischen Nervensystem. Damit unterscheidet sich Noradrenalin vom Adrenalin, welches nur eine untergeordnete Neurotransmitterrolle besitzt.[6]Noradrenalin wird in der Notfallmedizin eingesetzt. Es erhöht den bei einem Schockzustand abgefallenen Blutdruck, wenn sich der Kreislauf nicht stabilisieren.
- Die Koronarangiographie ist eine Angiografie der Herzkranzgefäße und damit eine spezielle Form der Röntgenuntersuchung, bei der die Koronararterien abgebildet werden. Sie wird im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung durchgeführt.
- Hämodynamisch bedeutet "die Strömungsmechanik des Blutes (Hämodynamik) betreffend".
- Induzierte Hypothermie: Sowohl die American Heart Association (AHA) als auch der European Resuscitation Council (ERC) befürworten die Kühlung bewusstloser erwachsener Patienten mit Spontankreislauf nach einem Herzstillstand, der nicht in einer Klinik eingetreten ist. Obwohl dies für Patienten gilt, bei denen Kammerflimmern (VF) diagnostiziert wurde, kann eine Kühlung auch bei anderen Herzrhythmen oder bei in der Klinik eintretenden Herzstillständen von Vorteil sein. Klinische Studien haben gezeigt, dass induzierte Hypothermie bei Patienten, die nach einem Herzstillstand reanimiert wurden, neurologische Schäden vermeiden und den Behandlungserfolg verbessern kann. Invasive Kühlung: Die Kühlung mit speziellen Kühlkathetern mit bis zu 4 Kühlballons bietet gute Steuerbarkeit beim Kühlen und insbesondere beim Erwärmen; ein Fiebermanagement ist möglich.Die Kühlung kann auch extrakorporal, also außerhalb des Körpers, vermittelt werden (z. B. Dialyse, Heater-Cooler-Units HCU, Herz-Lungen-Maschine).Die Kühlung mittels kalter Infusion ist nur initial zu verwenden und mit Oberflächenkühlung zu kombinieren; es besteht die Gefahr des Reperfusionsschadens bei alleiniger Infusion und die der Volumenbelastung und des Lungenödems.[4]
- Subarachnoidalblutung Abkürzung: SAB Eine Subarachnoidalblutung ist eine arterielle Blutung in den Subarachnoidalraum. Der Subarachnoidalraum, auch Subarachnoidealraum (Spatium subarachnoideum,[1] Cavitas subarachnoidea, Cavum subarachnoideale, Cavum hyparachnoidicum[2] oder Cavum leptomeningicum[3]), ist ein spaltförmiger Raum um das Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark) zwischen den beiden Hirnhäuten Arachnoidea und Pia mater.
- Beim Hirnödem, gemäß Reichardt (1904) eine Form der Hirnschwellung (Hirnvolumensvermehrung),[1] kommt es durch Schädigung der Blut-Hirn-Schranke oder der Blut-Liquor-Schranke zum Ödem, also zur Flüssigkeitseinlagerung im Gehirn.[2]
- Als Best Supportive Care (engl. = bestmögliche unterstützende Behandlung) wird eine Behandlung bezeichnet, deren Hauptziel es ist, die Symptome einer schweren Erkrankung zu lindern und eine möglichst gute Lebensqualität zu erreichen. Dabei richtet sich eine BSC nach den Bedürfnissen einer Patientin oder eines Patienten – je nachdem, ob zum Beispiel die Schmerzlinderung bei einer Krebserkrankung, Hilfen im Alltag oder psychologische Unterstützung im Vordergrund stehen. Die Behandlung bekämpft also nicht die Erkrankung, sondern mildert deren Folgen.
- Eine Pupillenstarre bedeutet das Fehlen einer Reaktion der Pupille auf einen Lichtreiz, sowie der Konvergenzmiosis. Es werden drei Formen unterschieden: Bei der absoluten Pupillenstarre ist der Nervus oculomotorius, der vom Gehirn aus zu einigen inneren und äußeren Augenmuskelnzieht, in seiner Reizweiterleitung unterbrochen. Bereits eine Schädigung des parasympathischen Anteiles, der vom Ncl. accessorius nervi oculomotorii her kommt, reicht aus, um eine absolute Pupillenstarre auszulösen. In der Regel handelt es sich jedoch um eine Schädigung des gesamten Nervs. Das befallene Auge kann trotz der Nervenschädigung sehen. Ein Lichteinfall führt zur indirekten (konsensuellen) Pupillenverengung am gesunden Auge. Bei der amaurotischen Pupillenstarre liegt eine Störung der Wahrnehmung des Lichtreizes vor. Ein Auge, das vollkommen blind ist, liefert auch keinen Reiz ans Gehirn, der die Verengung der Pupille veranlassen würde. Ursache ist eine Schädigung der pupillosensorischen Fasern im Sehnerv. Die Pupille selbst und alle sie versorgenden Nerven sind dabei intakt. Bei Belichtung des anderen, sehenden Auges verengen sich daher beide Pupillen, wie dies auch beim Gesunden der Fall ist.Bei der reflektorischen Pupillenstarre schließlich fehlt (meist beidseitig) die Reaktion auf Lichtreize, die auf Konvergenz dagegen nicht. Dies beruht auf einer Unterbrechung der Fasern zwischen der prätektalen Region, wo reflektorische Bahnen zum pupillomotorischen Ncl. accessorius nervi oculomotorii hin abbiegen, und letzterem Kern selbst. Die Reaktion auf Konvergenz ist Teil eines neurophysiologischen Reflexkreises, der sog, Naheinstellungstrias. Die reflektorische Pupillenstarre bei Neurolues heißt Argyll-Robertson-Zeichen.
- Assoz.Prof.Dr assoziierter Professor
Hallo Luki!
Erst mal herzliches Beileid, ich kann es nachempfinden, wie es Dir geht, ich stand genauso machtlos am Bett meines Vaters und musste zusehen, wie er starb.
Was erwartest Du Dir von der Auswertung des Befundes, willst Du irgend ein Versäumnis des med. Personals finden?
Soweit ich das als medizinisch interessierter Laie sehe, wurde Deine Mutter als hoffnungsloser Fall eingeliefert und dennoch wurde alles versucht, aber das Gehirn war offenbar bereits großflächig zerstört. Selbst wenn man sie am Leben erhalten hätte können wäre sie ein Pflegefall geworden und langsam vor sich hingesiecht.
Für Dich ist es jetzt hart, wo sie so früh von Dir gegangen ist, aber ich wünsche mir so einen Tod, wie ihn Deine Mutter hatte, umfallen und weg sein, bin allerdings schon etwas älter.
Höre die Platten Deiner Mutter und lass die gemeinsame Vergangenheit an Dir vorüberziehen, der Schmerz wird mit der Zeit weniger übrig bleiben die schönen Erinnerungen.
Alles Gute
Erwin
Wenn Du es genau wissen willst dann rede mit einem Arzt.
Der wesentlichste Teil ist der: ausgeprägtes Hirnödem, das bedeutet, dass die Einblutung ins Gehirn jeglichen Heilungsversuch zum Scheitern verurteilt hat. Drauf bezog sich auch meine Bemerkung mit dem Pflegefall.
Denk mal an Michael Schumacher, den konnten sie am Leben erhalten, aber ob so ein Leben erstrebenswert ist, da wäre ich lieber gleich tot und glaube mir, ich weiß wovon ich rede, mein Vater hatte einen schweren Unfall und starb kleinweis fünf Jahre lang, das war echt nicht schön.
Das tut mir leid.
Ich finde, das solltest Du alles mit Deinem Arzt besprechen. Hier sind bestimmt keine Fachleute.
danke für den Tipp...soweit war ich schon
Antwort war: Sein sie froh, dass ihre Mutter es überstanden hat...bei der Prognose wurde ihr ein langer Leidensweg erspart...
Und ich weiß, dass hier keine Fachleute unterwegs sind aber hin und wieder sind ja doch überraschend kompetente Antworten....
Meine Mutter bekam nach ihrem Herzinfarkt direkt was ins Herz gespritzt, hat aber nichts geholfen.
Manchmal ist es besser, wenn man es nicht genauer weiß. Vlt. hatte Deine Mutter Metasthasen im Gehirrn.
Hallo, Erstmal danke für die einfühlsame Antwort. Nein ich will kein Versäumnis des Med Personals finden....wirklich nicht
Mich hätte es nur interessiert...weiß nicht warum