Ausdauersport schlecht für Schnelligkeit?
Stimmt es, dass wenn man ein sehr guter Sprinter sein möchte, regelmäßiger Ausdauersport (3- 4 Mal die Woche) nicht geeignet ist. Weil dabei die schnellen Typ 2- Muskelfasern zu langsamen Typ 1- Fasern umgewandelt werden. Oder ist das Schwachsinn?
Danke im Voraus!
3 Antworten
Stimmt es, dass wenn man ein sehr guter Sprinter sein möchte, regelmäßiger Ausdauersport (3- 4 Mal die Woche) nicht geeignet ist.
Das stimmt nicht. Leistungssprinter absolvieren in ihrem Training auch einen großen Anteil an Ausdauertraining; im aeroben, aber überwiegend im anaeroben Bereich und machen im Krafttraining auch Kraftausdauerphasen. Das ist sehr wichtig, weil: Bei Strecken ab 100m, aber besonders bei 200m und 400m braucht man eine gewissen Kraftausdauer/Schnelligkeitsausdauer, um lange schnell laufen zu können. Außerdem hilft eine gute Kraftausdauer, im Wettkampf nicht müde zu werden, wenn man morgens seinen ersten Lauf hat, dann noch Zwischen- und Endlauf und am Abend vielleicht noch die Staffel mitläuft. Auch wird die Regenerationsfähigkeit der Muskeln verbessert: (Kraft)ausdauertraining lässt die Blutgefäße in den betroffenen Muskeln sich feiner verwzeigen für eine bessere Sauerstoffzufuhr, vor allem aber für einen besseren Milchsäureabtransport. Dadurch erholt man sich in späteren Trainingseinheiten besser, was wichtig ist, denn bei unvollständigen Erholungspausen im Schnelligkeitstraining ist es weniger effektiv. Aber auch von Trainingseinheit zu TE regeneriert man schneller durch die bessere Durchblutung und kann darum mehr und intensiver trainieren. Ein Sprinttraining ohne diese Ausdaueranteile stelle ich mir nur schwerlich effektiv vor.
Übrigens machen die Sprinter im Herbst, wenn das Trainingsjahr anfängt, mehr Ausdauer- und weniger Schnelligkeitstraining und eine Kraftausdauerphase beim Krafttraining. Später nimmt das Ausdauertraining ab, auch wenn es bis in die Wettkampfphase beibehalten wird. Das Krafttraining macht dann eine Hypertrophiephase und schließlich eine Maximalkraftphase durch, weil alle Trainingsformen spezielle Nutzen haben.
Wenn du willst, kann ich dir eine Seite verlinken, wo du Rahmentrainingspläne hast, dort kannst du mal nachschauen, wie sich die Quantität in etwa beläuft.
Weil dabei die schnellen Typ 2- Muskelfasern zu langsamen Typ 1- Fasern umgewandelt werden.
Es gibt Typ-1-Fasern (aerobe Oxidation, aber keine Milchsäuregärung), Typ-2a-Fasern (nur Milchsäuregärung) und Typ-2b-Fasern (Intermediärtyp, kann beides und macht den größten Anteil in den Muskeln des Menschen aus). Es ist nicht erwiesen, dass sich Muskelfasern nach der Embryonalentwicklung noch umwandeln können. Stattdessen wird angenommen, dass sich der Intermediärtyp anpassen kann, indem er bei Ausdauertraining aerober wird (Vergrößerung Mitochondrienzahl und Myoglobingehalt und entsprechende Enzyme) und weniger anaerob (weniger Enzyme zur Milchsäuregärung). Da das Ausdauertraining des Sprinters jedoch zu einem Großteil anaerob ist, werden gibt es dort keinen Anlass, die intermediären Fasern aerober und weniger anaerob zu machen. Das würde bei einem überwiegend aeroben Ausdauertraining wie ausschließlich Dauerläufen passieren bei hohen Trainingsumfängen. Sogar 800m-Läufer machen mehr Tempoläufe als alles andere und Weltklasseathleten haben mehr schnellzuckende Fasern, obwohl man sie nach Laienart eher als Ausdauersportler betrachten würde. Die besten 800m-Läufer der Welt laufen auch auf 100m Zeiten um die 11 Sekunden und ihr Training besteht zum Teil auch aus Schnelligkeit/Sprungkraft. Du brauchst also in der Hinsicht keine Angst zu haben.
Hallo:)
Es ist normal, wenn man auf Ausdauer trainiert, sich der Körper mit der Zeit an lange Laufstrecken gewöhnt. Dementsprechend werden auch nur bestimmte Muskeln besonders mit trainiert. Damit meine ich, dass sich deine Musklen bzw dein Körper sich daran gewöhnt Energie sich auf lange Zeit mäßig aufzuteilen. Beim Sprint brauchst du aber die Energie sofort und konzentriert.
Also rate ich dir, wenn du ein guter Sprinter sein möchtest, kurze Strecken zu laufen, aber dafür öfter. (Intervalltraining)
Liebe Grüße hanihasf
Hallo! Du hast die H A vergeben aber dass ist mir egal. Es fehlt noch was. Du liegst schon auf der richtigen Schiene - schnell und ausdauernd laufen konträr. Man unterscheidet zwei Arten von Muskelfasern: Die weißen und die roten Muskelfasern. Beide Typen sind für verschieden Aktivitäten tragend und optimal. Ein Weltklasse - Sprinter hat ca 90% weiße Muskelfasern, Marathoni ähnliches in rot. Grob gesagt : Weiß = Schnellkraft, rot = Ausdauer.
Alles Gute.