Bekommen Ärzte Provision oder sowas wenn sie Patienten Medikamente verschreiben?

7 Antworten

Unsinn, das ist ein hartnäckiges Gerücht, was sich schon lange hält.

Das hätte auch - zumindest bei den meisten GKV-Versicherten - keinen Sinn - da die verschriebenen Medikemente in der Apotheke eh fast immer wegen der Rabattverträge ausgetauscht werden.

Dazu ist aber zu sagen, dass die meisten Ärzte und Apotheken den Rabttverträgen nichts abgewinnen können, da es massiv in der Arbeit behindert und man unnötig viel Bürokratie hat, wenn Patient XYZ ein Austauschpräparat bekommt, was er aber nicht verträgt.

Krankenkassen berichten zwar immer, dass Inhaltsstoffe exakt gleich sind, aber dies ist nicht unbedingt der Fall. Das sieht man ja daran, dass L-Thyroxin nicht mehr ausgetauscht werden darf. - Warum eigentlich, wenn doch Wirkung und Inhalt der gleiche sind?

Wenn ich zu viele und zu hohe Medikamente an GKV-Versicherte verschreibe, muss ich jederzeit Regresse der GKV befürchten. Ist mein Budget für das Quartal verbraucht, dann bezahle ich den Rest aus eigener Tasche. Das hat für mich gar nichts mehr mit Therapiehoheit zu tun. Eher ist man der Handlanger von Gesundheitspolitik und GKV.

Das ist ein Grund, warum mir Selbstzahler und Privatversicherte mittlerweile fast am liebsten sind. Da besteht noch richtige Therapiehoheit.

Im Übrigen kenne ich auch viele GKV-Versicherte, die als Selbstzahler kommen. Das hat eben diese Gründe.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Im gegenteil. Verschreibt ein Arzt zu viele medikamente, dann überschreitet er das Budget, dass er von der Krankenkasse bekommt. Das führt zu richtig teuren Regresszahlungen. Kein Arzt verschreibt daher leichtfertig Medikamente.

Bei Privatrezepten sind die Budgezahlen jedoch egal...

Nein. Das Verhältnis von Arzt zu anderen medizinischen Einrichtungen wie Apotheken, Pharmakonzernen, Krankenhäusern etc. ist in Deutschland streng reglementiert.

Dem Arzt ist es beispielsweise auch untersagt, dem Patienten eine Apotheke zuzuweisen oder in Rücksprache mit Apotheken ein spezielles Medikament zu verschreiben. Provision oder so kann da also keine laufen.

Vielleicht hilft dir dieser Artikel vom Spiegel weiter. Einfach auf der Seite nachschauen, trägt den Titel "Vielen Dank für die Millionen". Dort gibt es auch eine Karte von Deutschland, wo man einfach die PLZ eingeben kann und es werden die Ärzte aufgezeigt die Geld von der Pharmaindustrie bekommen haben.

Nein.