Bewerben bei der Polizei trotz vorderen Kreuzbandriss?
Hallo,
ich würde sehr gerne bei der Polzei anfangen, nur habe ich ein Problem.
Mir ist im Dezember 2015 das vordere Kreuzband gerissen, ich musste nicht operiert werden.
Ich bin dann ca. 3 Monate auf Krücken gegangen und danach war wieder alles gut, die Ärzte meinten das ich keine OP benötige, vielleicht irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt, falls das Knie Probleme machen sollte.
Nun wollte ich mich gerne bei der Polizei bewerben, allerdings frage ich mich ob sich der Aufwand überhaupt lohnt mit so einer Verletzung.
Ich würde frühestens 2022 mit der Ausbildung bei der Polizei beginnen, also es würde auch noch die Möglichkeit bestehen das ich mich operieren lasse bis dahin.
Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand seine Erfahrung mit mir teilen würde. Vielleicht hatte ja jemand mal das gleiche Problem oder kennt jemanden der mal das gleiche Problem hatte.
4 Antworten
Du schreibst "danach war alles wieder gut". Also wo ist das Problem?
Eine Freundin hat sich im Vereinssport mit 12 Jahren ein Band am Sprunggelenk überdehnt. Nach einigen Wochen war auch alles wieder gut. Nach dem Abi hat sie problemlos die Aufnahmeprüfung für das Sportstudium geschafft. Weder die Ärztin, noch die Dozenten haben nach früheren Verletzungen gefragt. Es wurde nur gefragt, ob es aktuell Einschränkungen körperlicher Art gäbe ...
Ich würde dir empfehlen dich gar nicht erst bei der Polizei zu bewerben. Du bist so gesehen der Hund des Gesetzgebers. Machst das was jemand dir sagt. Ist eine Droge heute verboten sperrst du ihn ein, ist sie morgen erlaubt, lässt du ihn laufen. Du hast in diesem Beruf keine eigene Meinung sondern musst deine Arbeit auf Gesetzestext stützen.
Das mit dem Hund war metaphorisch gemeint. Wenn beispielsweise eine Demo gegen ein Problem was die Bürger betrifft stattfindet, bist du als Polizist der, der trotzdem Demonstranten bekämpft, wenn der Auftrag von oben kommt. Auch wenn das Problem dich selbst betrifft bist du der "Hund" an der Leine, der das macht was sein Besitzer ihn vorschreibt.
Da du frühestens im Jahre 2022 mit der Ausbildung Anfang kannst wird das kein Problem sein. Es wäre allerdings dann ein Problem wenn du dich in der kurzen Zeit bewirbst mit dem Hinweis das du vor paar Monaten eine Verletzung hattest. Da sind die Polizeiärzte ganz ganz streng.
zusammengefasst mach dir kein Kopf bis 2020 hast du noch genug Zeit, viel Glück!!!!
Muss er denn erwähnen, dass er mal - vor vielen Jahren (5) - eine Verletzung hatte? V.a. wenn diese nicht mehr relevant ist?
ob es wirklich „relevant“ ist oder nicht entscheiden die Polizeiärzte. Man ist verpflichtet wahrheitsgemäß alles anzugeben, da falls sich etwas rausstellt welches du nicht angegeben hast bist du dann automatisch vom EAV mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen
Und sollte er garnicht gefragt werden?
sollte er nicht gefragt werden dann ist es auch nicht relevant aber er wird mit Sicherheit gefragt, ob er operiert wurde welche Verletzungen er/sie erlitten hat. Kommt nun auf die Person an ob er es angibt oder nicht. Wie gesagt am besten gleich mit der Wahrheit rausrücken und sollte man es nicht tun ist es auch seine Sache
Nein -damit habe ich keine Erfahrung - nur Lebenserfahrung.
Ich weiß nur Eines: Bei den Einstellungstests der Polizei werden nicht nur geistige Vorraussetzungen geprüft, sondern auch körperliche. Und Diese sind nicht so ganz "Ohne". Dein "Vielleicht" zu deiner körperlichen Fitness dürfte wohl ausreichen, erst einmal darauf zu verzichten.
"Vielleicht eine OP zu einem späteren Zeitpunkt" ?
Glaubst du jetzt im ernst, das eine Behörde wie die Polizei deine medizinischen Unterlagen nicht einsehen kann? Und dann werden Sie feststellen: Da gibt es einen Risikofaktor: Eine womögliche Operation - irgendwann in den nächsten Jahren - am vorderen Kreuzband. Das schreckt natürlich "etwas" ab.
Aber laß dich nicht durch meine Meinung beeinflussen:
Versuch macht klug. !
Soweit ich weiß, kann die Polizei nicht einfach die medizinischen Unterlagen einsehen. Ärzte haben Schweigepflicht!
Ja, das haben Sie. Aber es gibt auch Möglichkeiten; diese Pflicht zu umgehen.
Zumal: Wie sieht es aus, wenn man bei einer Anstellung für ein öffentliches Amt, sein gesundheitliches Befinden nicht preisgeben will? Kämen da selbst bei dir nicht irgendwelche irgendwie geartete Bedenken auf? Und da ja selbst der Fragesteller darüber nachdenkt, vermute ich: Er hat vielleicht recht - ich räume Ihm lediglich eine Chance ein - sicher zugesagt habe ich gar nichts.
Wie könnte ich auch?
Also der Hund vom Gesetzgebers bist du schon mal gar nicht. Du bist nunmal bei der Polizei die Executive d.h. Du bist die ausführende Gewalt und wer sich damit nicht auseinander setzt dann würde er/sie auch im späteren Verlauf nicht glücklich sein. Deshalb sollte man sich vorher Gedanken machen was man später werden möchte.
Es gibt halt viele Leute die sich damit identifizieren können und andere wiederum nicht und das sollte jedem klar sein