Blutmehl bei Obst-/Gemüseanbau?

8 Antworten

LEIDER wurden in der Debatte hier auch hochqualifizierte Beiträge gelöscht. Daher möchte ich für die vielen Landwirtschaftsfernen kurz nochmal das Fachliche zusammenfassen:

Die Nährstoffe (Stickstoff, Phosphor, Kali u.v.a.) die mit dem Verkauf für immer den Betrieb verlassen, muß der Obst/Gemüsebauer ERSETZEN.

Ansonsten wird jedes Jahr die Ernte schlechter bis gar nichts mehr Verkaufsfähiges wächst.

Deshalb muß der Landwirt DÜNGEN. Selbstverständlich ist "Kompost" eigener Pflanzen keine Lösung, denn damit kommt kein neuer Nährstoff in den Boden. Freilich sind im Kompost auch Nährstoffe, aber im Vergleich zu den verkauften Mengen viel zu wenig. Das "Perpetuum Mobile" funktioniert auch in der Landwirtschaft nicht.

Mineraldünger ist grundsätzlich eine Lösung, aber da Veggies auch ökobio-verhaftet sind, wird das nicht akzeptiert.

Die Zufuhr tierischer organischer Dünger wird von ihnen leider auch aus ideologischen Gründen abgelehnt. Biolandwirtschaft und "tierfrei" paßt extrem schlecht zusammen.

Import pflanzlicher Düngermehle ist unökologisch und sehr teuer. Und es stopft nur bei uns eine Lücke, indem es in ärmeren Ländern eine aufreißt.

Das Einfachste ist daher: Die ideologisch weltfremde Forderung nach "tierfreiem Dünger" einfach zu begraben.

Omnivore13  18.12.2016, 19:48

Endlich mal eine fundierte Antwort eines Fachmanns. Riesengroßes DH!

bigHeartlove888 
Beitragsersteller
 18.12.2016, 10:49

Das heisst indemfalle, dass es gar keine Vegetarier/Veganer gibt, da alle Früchte/Gemüse essen?

Cerberos  18.12.2016, 14:23
@bigHeartlove888

@ bigHeartlove888

Dein Kommentar ist leider fast unverständlich. Selbstverständlich kann man Leute, die von Obst und Gemüse zu leben versuchen, als Vegetarier/Veganer bezeichnen.

Die Veganforderung, daß kein tierischer Dünger an Pflanzenkulturen hin darf ist ziemlich neu. Vor 20 Jahren hat man nie davon gehört. Es ist auch eine richtig extremistische Forderung. Aber anscheinend muß man Kulte immer hochgesteigerter betreiben um zu den "Superguten" zu gehören.

Jedenfalls: Die Vegan/Esoterikforderung nach einen tierfreien Pflanzenbau stößt an die Umsetzungsgrenzen in der realen Welt.

Ein Landwirt, der von seinem Gewinn leben muß (und nicht von Gotteslohn), kann Ökoware, an die kein tierischer Dünger hinkommt, kaum produzieren. Es bliebe nur Verwendung von "Kunstdünger" oder Material aus Kompostierungswerken, das aber deutlich schadstoffbelasteter ist als andere Dünger.

https://www.muellundabfall.de/ce/schadstoffe-im-bioabfall-und-kompost/detail.html

Es gibt keine "tierischen und pflanzlichen Atome".

Alles was an der Erdoberfläche stattfindet, befindet sich in Kreisläufen.

Die Eiweißverbindungen in Deinem Salat waren sicher schon Bestandteil eines Schweinemuskels oder sind als Rindermist auf landwirtschaftliche Flächen geflogen. Das Wasser, das Du trinkst, ist auch schon durch Tiere geflossen.

Die Versuche, jegliches Tier in jeglicher Form zu vermeiden sind lächerlich und fußen auf Uninformiertheit.

der Anbau von Obst und Gemüse mit der Tierhaltung verbunden ist,
denn Mist, Blutmehl und Hornspähne

Dafür muss man nicht den Dünger bemühen. Die Honigbiene, die für die Bestäubung dieser Pflanzen sorgt, ist auch ein Nutztier. Ohne die Biene gehts aber nicht...

Cerberos  17.12.2016, 16:53

Die Veganer beweisen in diesem thread mal wieder ihre erschreckenden Nullkenntnisse von Landwirtschaft und Biologie überhaupt.

Der 100% Veganer dürfte kein Obst essen, weil er hier ja die Dienste der Biene "mißbraucht". "Bienenfreien Obstbau" gibts zum Glück nirgends und wirds nie geben.

Seit 3 Milliarden Jahren ist das Normalste von der Welt, daß tierisches Leben auf der Erdoberfläche vergeht und über "Destruenden" zerlegt wird. Die Nährstoffe werden den Pflanzen wieder zugeführt und neues Leben entsteht.

Es brauchte die veganerische Weltfremdheit von 2016 um darin "Unrecht, Gewalt und Ekel" zu sehen.

VanyVeggie  17.12.2016, 17:23
@Cerberos

Und du zeigst, dass du vom Veganismus keine Ahnung hast. 

Ich glaube jedem Veganer ist bekannt, dass Bienen für die Bestäubung und Fruchtbarkeit alle Pflanzen zuständig sind. Die Biene tut dies freiwillig und wird nicht ausgebeutet oder gezwungen - darum geht es einem Veganer, der aus Tierschutzgründen vegan lebt. 

kuechentiger  17.12.2016, 17:39
@Cerberos

An "Unrecht, Gewalt und Ekel" ist da durchaus einiges vorhanden. Wer das nicht sehen will, ist genauso weltfremd und eingleisig.

Klar, das Leben ist kein Ponyhof - aber ein Akkord-Schlachthof muss es auch nicht sein.

kuechentiger  17.12.2016, 17:47
@VanyVeggie
Ganz so freiwillig wohl nicht.
Vegan sein und Ethik
über die Ausbeutung von Bienen
http://www.taz.de/!145225/
Omnivore13  18.12.2016, 19:53
@VanyVeggie

Das Problem dabei VenyVeggie: Da der Veganismus keine Ahnung von Landwirtschaft hat können die auch fordern was sie wollen. Weltfremde Theorien muss man einfach ablehnen! Egal wie oft ihr im Veganismus sagt "es geht auch ohne".

Da braucht man auch keine Ahnung von eurer Ideologie haben. Die versteht sowieso kein normaler Mensch.

Hast du gut erkannt. Veganer leben auf unsere Kosten, weil eine vegane Landwirtschaft nicht funktioniert. Erst recht nicht mit derlei hohen Erträgen, wie wir sie derzeit haben (z.B. 450dt/ha Kartfoffeln)

Ganz einfach du isst das womit du dich wohlfühlst.

Es gibt nicht das Richtige davon oder davon. Du musst deine Eigene Richtung finden. Denn es ist dein Leben, es gibt immer Leute die es anders machen als du. Wenn du dich immer nach jedem richten würdest, machst du für irgendjemanden immer was falsch.

bigHeartlove888 
Beitragsersteller
 17.12.2016, 19:15

Ich fühle mich wohl, wenn ich vegan esse aber das Problem ist, Blut ist nicht vegan und dass jetzt sowas im Gemüse ist, damit kann ich mich nicht abfinden.

Jamapasi  17.12.2016, 21:15
@bigHeartlove888

Solange du Sachen bei fremden Leuten kaufst, und das machen wir alle. Kannst du dir nie zu 100% sicher sein, das es auch so ist. Um 100% sicher zu sein müsstest du alles selber hochziehen.

Iss das womit du dich wohl fühlst und wenn du irgendwo irgend welche Bedenken hast iss es halt nicht.

Es ist auch so wie es hier jemand schon geschrieben hatte. Es ist nicht immer so einfach vegan zu produzieren. Bauern verdienen nicht viel müssen aber auf der anderen Seite mega Massen zu produzieren. Das Geld was ein Bauer brauchen würde um perfekt zu produzieren, ist der Kunde nicht bereit zu bezahlen.