Braucht man als Kassenpatient für den Hautarzt zwingend eine Überweisung?
Ich habe Fachärzte, da brauch ich keine und welche, da brauch ich eine. Das liegt nicht an der Praxis, sondern ja was weiß ich an der Fachrichtung.
Weiß jemand, wie das beim Hautarzt ist?
6 Antworten
Nein. Ich gehe mehr oder weniger regelmäßig zum Hautarzt und brauchte noch nie eine Überweisung.
Mein Kardiologe verlangt allerdings eine.
Naja, beim Kardiologen ist es so, dass er meine Hausärztin über die Untersuchung informieren will. Dazu braucht er sicher eine Überweisung, um das bei der Krankenkasse abrechnen zu können.
Hautarzt und auch Chirurgie, wo ich letztens ambulant operiert wurde, haben die Hausärztin dagegen nicht darüber informiert. Sicher weil sie keine Überweisung hatten.
Hallo,
Es kommt drauf an WO du hingehst, zu welchen Hautarzt. In einigen Ambulanzen z.B. braucht man eine Überweisung zur Abrechnung, da diese eine eingeschränkte Zulassung haben. Am besten du fragst einfach bei der Terminvergabe nach, ob sie eine brauchen. In den Praxen braucht man oft keine.
Nein.
Patienten ohne hausarztzentrierte Versorgung können sämtliche Fachärzte ohne Überweisungsschein aufsuchen. Es sei denn, es handelt sich um Ärzte für Mikrobiologie, Infektionsepidemiologie, Laboratoriums-, Transfusions-, Nuklearmedizin, Pathologie und Radiologie/Strahlentherapie.
M. E. sollte jedoch der Hausarzt (abgesehen von Frauen- und Zahnärzten) der erste Anlaufpartner für Beschwerden sein. Das erspart nicht nur jede Menge Kosten, es verstopft zudem nicht unnötigerweise die Terminpläne von Fachärzten mit Patienten, denen bereits der Hausarzt hätte helfen können.
Also beim Internist wurde eine Überweisung verlangt, für ne Sonographie. Fällt wohl auch irgendwie unter Radiologe..?
Oft war man ja damit beim Hausarzt, kriegt beim Facharzt aber erst Äonen später einen Termin! So lang ist keine Überweisung gültig. Und dann ist das nur noch eine Patienten-belastende Bürokratie ohne Sinn.
Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung.
Das ist vollkommen richtig. Ich glaube nicht, dass es ein Verfahren gibt, das allen und jedem gerecht wird.
Dass der Hausarzt als zentrale Anlaufstelle so wichtig ist, hat den Grund, dass bei ihm alle Befunde von sämtlichen Fachärzten zusammenlaufen und er dadurch den Überblick hat, welche Therapie und Medikamente durchgeführt bzw. verordnet wurden und ob diese sich miteinander vertragen. Fehlt diese "zentrale Überwachung", kann es zu körperlichen Schäden kommen, die wiederum hohe Kosten verursachen können. Dass dies nicht passiert, liegt denke ich auch im Interesse des Patienten.
Es gibt z.B. Erkrankungen/Verletzungen, deren Symptome in verschiedene Fachrichtungen passen. Der Patient als Laie ist aber nicht in der Lage zu wissen ob er nun z.B. besser bei einem Kardiologen oder Orthopäden aufgehoben ist. Dies übernimmt dann eben der Hausarzt.
Das mag bürokratisch zwar ein hoher Aufwand sein aber am Ende rechnet es sich und bedeutet eher eine Kostenersparnis.
Ich bin schon ein Leben lang chronisch krank und habe wirklich Probleme, all diesen Aufwand zu betreiben und noch nebenbei Vollzeit zu arbeiten. Ich beziehe keine Sozialleistungen.
Ich finde es zynisch, gerade den Schwachen und Kranken solche Lasten aufzuerlegen.
Als Kassenpatient werde ich eh nicht umfassend behandelt. Mein Hausarzt liest diese Briefe sowieso nicht, da muss ich schon auftauchen und davon erzählen, dann guckt er mal kurz rein.
Ob sich Therapien und Medikamente vertragen, da haben die Ärzte m.E. überhaupt keinen Überblick, das habe ich am eigenen Leib erfahren. Die haben was Wechselwirkungen angeht doch schon lange aufgegeben. Da gibts doch auch Untersuchungen, von denen ich las, grade Senioren sind oft betroffen.
Mir gings wegen Wechselwirkung schlechter und ich hab gezielt nach der Wechselwirkung gefragt - hat der Arzt abgestritten. Ich habs selbst recherchiert und herausgefunden und durch zeitlichen Versatz der Medikamente verschwanden die Symptome.
Wenn man mit drei Arztbesuchen im Jahr auskommt, mag das kein Thema sein, aber für uns chronisch Kranke geht da die halbe Freizeit drauf. :-(
Ich kann deinen Unmut gut nachvollziehen.
Ich würde trotzdem nicht alle Ärzte über einen Kamm scheren. Wie in jedem anderen Beruf unterscheiden sich auch hier die Kompetenzen.
Was ich schilderte ist ein "Soll"-Zustand! Denn nur so macht dieses System wirklich Sinn.
Patienten mit chronischen Krankheiten, die regelmäßiger Therapie, Kontrolle oder Medikation bedürfen, kommt es ja entgegen, dass sie Fachärzte ohne Überweisungen konsultieren können. Trotz allem ist es sicher ein hoher Zeitaufwand, der mit einer Vollzeitbeschäftigung nur schwer zu vereinbaren ist.
Ich mache in meinem Berufsalltag die Erfahrung, dass für viele Patienten der Arztbesuch eine Art Hobby ist. Überängstlichkeit hat zugenommen seit man seine Symptome im Internet googeln kann. Es geht sogar soweit, dass die Patienten den Arzt mit ihrer eigens über das Internet gestellten Diagnose konfrontieren.
Dabei bleiben dann eben Menschen auf der Strecke, die wirklich krank sind, so wie du leider.
Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung!
Ärgere dich nicht und glaub mir....trotz all dieser Bürokratie haben wir in Deutschland noch immer ein hervorragendes Gesundheitssystem.
Hallo, wir können vernünftig miteinander reden, ich denke, wir verstehen uns.
Was machst du denn von Beruf, wenn ich fragen darf?
Die Aussage "hervorragendes Gesundheitssystem" kann ich leider auf keinen Fall übernehmen. Was ich in den letzten Jahren in diesem System erlebt habe, würdest du kaum glauben. Das fängt bei organisatorisch überforderten Praxen an, geht über falsch durchgeführte Untersuchungen und endet bei Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen. Für Privatpatienten mag die Sache anders aussehen. Hier wo ich lebe fehlen Ärzte, mein Hausarzt hört bald auf, dann hab ich keinen mehr. Auf Facharzttermine warte ich min. 9 Monate oder ich werde ganz abgewiesen.
Ich kann verstehen, dass die Ärzte von der Internet-Selbstdiagnose vieler Patienten genervt sind. Aber ich kann das Internet besser nutzen als der Durchschnitt. Nach Jahren der Krankheit habe ich mit Hilfe der Informationen (war aber wochenlange Recherche) meine Diagnose selbst herausbekommen. War noch ein Kampf das ärztlich abgesichert zu bekommen. Aber ohne diese Recherche, wer weiß, ob ich heute hier säße.
Alles Gute auch für dich.
nein, einfach so hingehen zum Hautarzt mit Kärtchen
Dankeschön
Hautarzt kann man mit oder ohne Überweisung hingehen. Bei einer Überweisung bekommt der hausarzt aber einen Bericht.
Viele hauterkrankungen kommen von den inneren Organen, besonders dem Darm.
Danke. Ja, das ist komisch, nicht wahr? Niemand erklärt einem die Regel, die dahinter steht. :-)