Cortisonpsychose

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Ich war vor über 10 Jahren selbst betroffen von einer Kortisonpsychose. Ich bekam für einen Zeitraum von mehreren Wochen oral 50-100mg Ultralan tägl. Folge war, dass jede Idee von mir, für die ich auch nur die geringste Begründung fand, für mich zur Gewissheit wurde. Daraus entwickelten sich manische Zustände (an die ich teilweise heute noch mit Staunen zurückdenke). Bei zu großer mentaler Erschöpfung folgten dann aber auch depressive Zustände.

Aus meiner Sicht war dafür die Beeinträchtigung des natürlichen Schlafrhythmus die Ursache. So schlief ich nur noch ca. 2h pro Nacht, wodurch ich ein Art Tunnelblick auf die Welt bekam. Ich halte Kortison inzwischen für "Teufelzeug", weil nur Symptome bekämpft werden und die Reaktion des körpereigenen Immunsystems auf die Grunderkrankung verhindert wird, was eine Abheilung behindert. Wer meint, trotzdem Kortison nehmen zu müssen, dem rate ich den natürlichen Tageszyklus des Blutkortisons zu beachten und so wenig wie möglich zu beeinträchtigen:

Konkret heißt das: Einnahme nur morgens und erst NACHDEM das körpereigene Kortison ausgeschüttet wurde, d.h. erst ca. 30 min. nach dem Aufwachen nehmen. Hierdurch und durch eine möglichst alternierende Einnahme (jeden 2. Tag) lässt sich auch einer Nebennierenrindenatrophie mit als Folge fehlendem Eigenkortison vorbeugen.

In meinem persönlichen Fall konnte ich durch diese Regeln die psychotrope Wirkung des Kortisons damals gering halten. Wenige Monate später schlich ich das Kortison aus, da ich von der Wirkung nicht überzeugt war.