Darf nur der Frauenarzt Visanne verordnen?
Medikament gegen Endometriose. Habe nämlich mein Hausarzt heute gefragt und der sagte ich solle das erst einmal mit meinem Frauenarzt abklären. Er hatte jedoch gesagt, er würde das Medikament nicht kennen.
5 Antworten
Ich nehme an, du bist über 20? Dann kann dir dein Hausarzt natürlich die Pille als Wiederholungsrezept verschreiben, weil es auf Privatrezept geht.
Aber Visanne ist als Therapie gegen Endometriose zugelassen und damit natürlich eine Kassenleistung. Das darf dir aber der Hausarzt nicht auf Kassenrezept verschreiben, weil die Endometriose nicht in sein Fachgebiet fällt.
Probleme mit der Kasse gibt es bei Visanne meist deswegen, weil das Präparat selbstverständlich verhütend wirkt, auch wenn das nie geprüft wurde und nicht zugelassen ist. Aber 2 mg Dienogest pro Tag wirken wie eine Minipille, dafür muss man keine Studien machen. Es ergibt sich aus der Wirkungsweise.
Manche Frauen sind nun auf die Idee gekommen, sich auf diese Weise ihre Verhütung von der Solidargemeinschaft finanzieren zu lassen - und deswegen gucken die Kassen jetzt ganz genau hin. Immerhin kostet eine Packung Visanne für drei Monate 161 Euro - eine gleichwertige Pille, ebenfalls mit Dienogest, kostet für sechs Monate knapp 27 Euro.
Deswegen wird Visanne nur von Gynäkologen bei nachgewiesener Endometriose verordnet.
Davon gehe ich aus.
Na super Danke! Hatte aus Geldnot die Pille Maxim 3 Wochen nicht genommen und höllische Schmerzen bekommen.
Die Sache ist etwas anders gelagert. Jeder Arzt, ob nun Gynni oder Allgemeinmediziner, kennt Visanne. Die Sache ist nur die - niemand will das zur Endometriosetherapie verordnen, außer auf Privatrezept. Denn einige Kassen reden sich mit der Ausrede "das ist ein Empfängnisverhütungsmittel und damit prinzipiell nicht erstattungsfähig" raus. Das man es natürlich auch durchnehmen kann und somit ein effektives Medikament bei Endometriose hat, ist denen recht egal.
Daher schieben sich Ärzte gern den schwarzen Peter gegenseitig zu.
Mir wurde versichert dass das Medikament, welches keineswegs als Verhütungsmittel zählt wie die Maxim z.B., auf Kassenrezept verordnet wird.
Grund die Visanne ist für die Behandlung der Endometriose kassenärztlich zugelassen.
Visanne ist Dienogest - Erstzulassung als orales Kontrazeptivum. Es zählt also definitiv als Verhütungsmittel.
Stimmt aber lies dir das mal durch: Da steht eindeutig: KEIN VERHÜTUNGSMITTEL
Das hab ich dir in dem anderen Kommentar unter wilees Antwort bereits geschrieben. Es ist tatsächlcih sogar in den neueren Beipackzetteln explizit nicht als Kontrazeptivum beschrieben - die ursprüngliche Zulassung erfolgte aber als Kontrazeptivum - und daher gibt es immer noch Kassen, die sich da schwer tun.
Also meinst du das es Kassenabhängig ist ob es bezahlt wird? Bei der AOK wird es bezahlt das weiß ich.
Japp, ist es.
Ein Hausarzt würde höchstens ein Wiederholungsrezept ausstellen, wenn z.B. der Gyn in Urlaub ist. Eine Erstverordnung nur auf deine Ansage hin, macht er ganz bestimmt nicht.
Habe ich auch nie behauptet
der sagte ich solle das erst einmal mit meinem Frauenarzt abklären.
Dem widerspricht aber dieser Satz von dir.
Weil er nur nach dem Medikament geschaut hatte, da er es selber nicht kannte. Ich war nicht wegen dem Medikament dort. Wenn ich in die Praxis komme, fragt er immer nach meinem Bauch und da kamen wir eben darauf. Er sagte nur, dass soll der Gyn entscheiden ob es sinnvoller ist als die Hormonbombe Maxim
Dein Arzt hat Dich mit Fug und Recht an einen Gynäkologen verwiesen, in dessen FachBereich üblicherweise die Behandlung von Endometriose fällt.
Schön und gut aber wie gesagt mein Frauenarzt hatte mir vor längerer Zeit gesagt, dass er das Medikament nicht kennt.
Ein Gynni der Visanne nicht kennt? Halte ich für unglaubwürdig. Siehe bereits genannte Begründung.
Er sagt er kennt es nicht, darum verschreibt er immer zu diesem Zwecke die Antibabypille Maxim
Klar, kann er ja auch machen - denn Maxim enthält auch Dienogest plus Ethinylestradiol.
Bei der Visanne ist es wirklich schwierig, da die Erstzulassung eben als Verhütungsmittel erfolgte. Mittlerweile steht sogar in den neueren Packungsbeilagen von Visanne, dass die nicht mehr als Verhütungsmittel genutzt werden soll - aber die Kassen (einige zumindest) weigern sich da vehement weiter.
Und wenn er Maxim nimmt, ist er fein raus. Denn das ist defintiv ein Kontrazeptivum und ist von Dir selbst zu bezahlen. Da stellt sich gar nicht die Frage ob erstattungsfähig oder sein Budget belastend. Perfekt für ihn.
Nur nicht für den Geldbeutel der leidtragenden Patienten.
Ja, ist unschön. Andererseits ist das auch nicht soooo teuer.
Naja für jemanden der die ganze Zeit Hartz4 bezog leider schon. Habe deswegen drei Wochen diese Pille "Maxim" nicht genommen und tierische Schmwerzen bekommen.
Zum Thema - Leistungen nach SGB II - siehe Sonderbedarf - Arzneimittel :
ein arzt muss kein medikament verschreiben, dass er nicht kennt, weil es in seinem fachbereich nicht vorkommt.
so wird 1 schuh draus.
Das kommt aber aus seinem Fachbereich. Jedenfalls beim Frauenarzt. Mein Hausarzt verschreibt mir auch die Pille.
Heißt das er dürfte auch keine Widerholungsrezepte ausstellen? Müsste also immer in die 30km entfernte Stadt fahren Wird auch ganz schön teuer und stressig.