Ein Leben lang arbeitsuntauglich?
Hallo
ich leide an schwerer sozialer Phobie, schwere Depression und schwere Zwangsstörung. Ich habe bei jeder Tätigkeit Angst. Wahrscheinlich kommt auch noch eine Persönlichkeitsstörung hinzu, mit selbstverletzendem Verhalten (rücksichtsloses Schlucken von vielen Tabletten gleichzeitig, was ich aber momentan im Griff habe). Ich bin in Behandlung mit Antidepressivum Citalopram 30mg jeden Tag und dazu kommt noch ein Neuroleptikum Promethazin. Und noch diverse Benzodiazepine bei Bedarf, wenn ich mal wirklich vollkommen panisch werde und sonst nichts mehr geht (ich kann sie nicht immer nehmen, da sie süchtig machen). Bald bin ich in stationärer Behandlung.
Ich möchte gesund werden und Freude am Leben haben (bin ja erstmal 18!) und ich möchte mich ja auch überwinden, um die Ängste zu besiegen. Aber es klappt einfach nicht. Ich versuche mir selbst zu helfen, indem ich draußen meine Sachen selber bestelle und das nicht meinen Bruder oder sonst einen anderen Freund machen lasse.
Aber es wird nicht besser. Ganz im Gegenteil, ich werde noch nervöser und noch ängstlicher. Das Antidepressivum will nicht helfen :/
Ich befürchte, mein ganzes Leben lang so zu bleiben.
In diesem Zustand ist es einfach unmöglich, dass ich einen Job finden kann. Ich könnte es höchstens mit hochdosierten Benzodiazepinen, welche aber wie erwähnt süchtig machen und mich nur langsam umbringen würden. Deswegen lasse ich es lieber ganz sein.
Also ist ein normales Leben so nicht möglich.
Ich wollte wissen, wenn ich denn so unheilbar bin (was sich in der stationären Therapie zeigen wird), was ich dann mit mir und meinem Leben anfangen soll. Ob ich irgendwie mir einen Krankheitsgewinn zuschreiben lassen kann und irgendwie schon jetzt Rente beantragen kann oder irgendein Vorteil ziehen kann. Ich mache es ja nicht extra, ich bin wirklich ernsthaft krank.
4 Antworten
Es gibt Rehas für Menschen mit einer psychischen Erkrankung, die auch die Arbeitssituation mitberücksichtigen. So wird z.B. wärend der Kur besprochen, welcher Berufszweig dich interessiert und da kannst dann dort ein betreutes Praktikum machen. Eine Arbeitserprobung. Natürlich bekommst du da auch Therapiegespräche und Psychiatrische Begleitung. Also es ist aufeinander abgestimmt.
Wenn du mal bei google schaust, welche Rehakliniken es gibt die auch den Beruf miteinbeziehen, findest du bestimmt welche.
Nach der Kur bist du dann im optimalfall besser auf deine Medikamente eingestellt und hast einen oder zwei Praktika ausprobiert und weißt ein bischen mehr. Zusätzlich kann auch eine Verbesserung deiner Symptome passieren.
Erkundige dich doch mal, bevor du aufgibst. In Saarbrücken ist so eine Klinik.
Du müsstest als erstes in eine geschlossene Klinik zur Entgiftung und dann eine Entzugstherapie durchlaufen. Erst dann ist daran zu denken, an deine "Ängste" heran zu gehen. Du bist medikamentenabhängig, daher kommen deine Ängste und werden weiter verschärft.
JEDES Medikament, das du auf Dauer nimmst macht dich psychisch abhängig.
Es ist viel zu früh, um da jetzt schon irgendwelche Prognosen abzugeben. Warte erst einmal den stationären Aufenthalt ab, und auch danach wirst Du wahrscheinlich noch eine begleitende Therapie brauchen. Es wird wahrscheinlich noch ein paar Jahre dauern, bis da eine Prognose wegen einer dauerhaften Arbeitsunfähigkeit abgegeben werden kann.
Angststörungen und Depressionen sind im allgemeinen mit gutem Erfolg therapierbar, ein großer Teil der Betroffenen kann ein relativ normales Leben führen und in den meisten Fällen auch arbeiten. Nach einer Therapie wirst Du Dich selbst und Dein Leben ganz anders wahrnehmen als jetzt.
Diejenigen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung tatsächlich arbeitsunfähig sind, müssen dann halt die Grundsicherung beantragen. Und auch für die gibt es Möglichkeiten, eine Betätigung zu finden, die den Tag strukturiert. Z.B. Tageskliniken etc.
Mit 18 schon so heftige Probleme? Vielleicht bist du auch nur spätpubertär und solltest mal die ganzen Medikamente weglassen. 99% Der Rentner nehmen weniger als du. Und falls du wirklich so schwer krank sein solltest bekommst du genug hilfe vom Staat mach dir da mal keine Sorgen
Ich bin nicht abhängig. Benzos nehme ich nur bei Bedarf und das ist selten. Und Antidepressiva und Neuroleptika machen nicht abhängig..