fehlende Zahnanlage (Schneidezahn), Zahndruchbruchstörung bei Tochter (11)
Unserer Tochter fehlt der 2. Schneidezahn im li OK (belegt durch Röntgenaufnahme. Außerdem besteht bei ihr ene Zahndurchbruchstörung.
Der Zahnarzt schickte uns zum KO.
Dessen Empfehlung lautete, 9 Milchzähne möglichst bald zu entfernen, da diese nicht mehr von selbst rausfallen. Hört sich hart an, macht aber Sinn: Seit 10 Moanten beobachten wir z. B. einen Wackelzahn, der einfach nicht rasu will. Der darüberliegende bleibenende Zahn schiebt sich bereits am milchzahn vorbei. Der KO sagt: das führt zu vermeidbaren Fehlstellungen. Die Zähne würden ihren Platz besser finden, wenn der Milchzahn raus wäre.
3 wurden bereits gestern gezogen, die nächsten 3 folgen nächste Woche.....
Bei der fehlenden Zahnanlage rät er, den Eckzahn an dessen Stelle zu rücken und kosmetisch zu bearbeiten, wenn es soweit ist. Lückenhaltung bis zum Abschluß des Kieferwachstums seien langwierig, komplikationsreich und unangenehm. Die vorgesehenen Implantate hätten eine Haltbarkeit von NUR 15 JAhren....auch das sei ein zu beachtender Faktor.
Sorge macht mir vor allem die fehlende Zahnanlage: Angeblich sind solche fehlenden Anlagen erblich bedingt.
Nun sagt mir ein Freund, bei ihm habe man auch von einer fehlenden Zahnanlage gesprochen und mit 16 kam der Zahn dann doch noch. Obwohl er vorher auch nicht auf dem Röntgenbild zu sehen war. Jetzt bin ich total verunsichert....
Hat jemand bereits Erfahrungen mit solchen fehlenden Anlagen und Durchbruchstörungen? Ich bitte um Rat!
3 Antworten
Eine zweite Meinung solltet ihr euch auf jeden Fall noch einholen. Nicht angelegte Schneidezähne kommen schon ab und zu vor, also so wahnsinnig ungewöhnlich ist das nicht. Allerdings gibt es bei Schneidezähnen wirklich sehr selten Durchbruchsverzögerungen (die werden ja normalerweise recht früh ersetzt), entsprechend ist es sehr unwahrscheinlich, dass man den bleibenden Zahn einfach übersehen hat. Bei Eckzähnen hingegen sind solche Retentionen recht häufig.
Milchzähne ziehen, wenn die bleibenden Zähne schon in der Nähe sind, ist sicher eine gute Idee. Sollte auch nicht so schlimm sein, da dann ja nicht wirklich "Löcher" entstehen.
Den Eckzahn nach vorn schieben ist hingegen nicht unbedingt die schlauste Lösung. Optisch ist diese Lösung nicht ganz so überzeugend. Man erkennt zwar einen umgearbeiteten Eckzahn nicht mehr als Schneidezahn, aber dass ein Eckzahn fehlt, sieht man sicher, und ausserdem fehlt hinten ein Zahn für den Gegenbiss, das heisst man muss entweder auf die Weisheitszähne hoffen oder zusätzlich Zähne im UK ziehen (und man hat am Ende einen asymmetrischen Kiefer)
Die Lücke offen halten ist natürlich auch nicht so toll (vor allem ästhetisch, wenn der Milchzahn schon draussen ist), aber unter Umständen ist es am Ende doch die bessere Lösung. Die Implantate halten schon recht lang. Was in 15 Jahren ist, weiss man jetzt ohnehin noch nicht.
Die Weisheitszähne sind schon kurz vor dem Durchbruch? Oh. Also das ist doch eher ungewöhnlich (genau wie die Erklärung des KFOs). Dann müssten doch die zweiten Backenzähne auch schon längst da sein, und dann wäre sie ja keineswegs ein Spätzahner, sondern im Gegenteil schon eher früh dran.
Ja, dass man die Implantate erst nach Abschluss des Wachstums einsetzen kann, ist schon klar. Allerdings fängt man dann mit der gesamten Behandlung nicht schon so früh an, sondern lässt einfach den Milchzahn noch drin und öffnet die Lücke dann relativ kurzfristig.
Zum Lückenschluss lässt sich nur schwer etwas sagen. Manchmal halten einfach die Milchzähne zu fest und die bleibenden Zähne können sich nicht durchsetzen. Wenn man dann die "Blockade" entfernt, kommen die Zähne sehr schnell.
Dass Zweier fehlen ist häufiger als man denkt. Nur würde ich mir bei der Sache mit "Dreier vorrücken" lieber eine zweite Meinung einholen. Das Problem liegt nämlich woanders begraben. Der Eckzahn heißt nicht umsonst so. Er übt an dieser Stelle auch eine statische Funktion aus, welcher er in Regio 2 nicht mehr gerecht werden kann. Auch können später Probleme bzgl. Zahnersatz entstehen. Deshalb 2te Meinung um zu sehen ober der 4er diese Aufgabe übernehmen kann. Übrigens, dass nur ein 2er nicht angelegt ist, ist eher selten.
Teilweise ist es möglich den Milchzweier noch zu ehalten und den 3er erst mal in die richtige Lücke zu "steuern"
Danke.
Ich teile deine Bedenken mit dem Eckzahn durchaus, daher haben wir bereits eine 2te Meinung eingeholt. Der 1. KO sagte uns auch, der Eckzahn sei "mimik- und gesichtsbildend", darum werde er nicht so gern verschoben. Das müsse man aber von Fall zu Fall unterscheiden, so KO 2. Nun zeigt das Röntgenbild aber, dass der 3er schon von selbst anstelle des Schneidezahnes herauskommen will. Aber könnte es sich dabei vielleicht doch um den "er handeln? Allerdings hat er eine schöne Spitze - oder er ist vielleicht ein bißchen verdreht? Würden sich ein Zahnarzt und 2 KO in der Sache übereinstimmend irren können? Ja, das sei seltener, meinte auch der Zahnarzt, dass der Zweier nur einseitig fehle, aber es wäre sehr eindeutig und nicht zu erwarten, dass der noch auftaucht.
Dass beide Weisheitszähne bereits da sind (kurz vor dem Durchbruch), zeige auch, dass die Natur die fehlende Zahnanlage "ersetzen will". Es sei allerdings sehr früh für Weisheitszähne (meine Tochter ist 10, wird im Mai 11). Sind es auch wirklich Weisheitszähne?
Unsere Tochter hat auch noch eine ordentlich Lücke (2-3 mm) zwischen den großen Schneidezähnen.
Beide KO sagten auch, es eile noch nicht mit der Maßnahme, da ja auch die übrigen Zähne noch im Kiefer lägen.
Der Milchzweier, wie du sagst, ist leider schon dermassen wacklig, dass er nicht erhalten werden kann. Aber warum fällt er nicht raus? Und warum lässt die Natur ihn wackeln, wenn der bleibende 2er nicht da ist? Dafür hatte der auf der anderen Seite liegende Milchzahn 3er eine echt lange Wurzel. ich befürchtete schon, da wäre ein kleiner, bleibender Backenzahn gezogen worden..... Aber darüber liegt wirklich der passende, neue Zahn. Es sind tatsächlich 8 bleibende Zähne im OK li und 7 im OK re.
Der vorhandene, bleibende Zweier ist bereits vor über einem Jahr erschienen und sitzt auch gerade und an der richtigen Stelle. Allerdings sagen Zahnarzt und KO, dass dieser schon ein bißchen "kümmerlich" bzw. deutlich schmaler und kleiner ist als normalerweise. Weiteres Indiz: Unser Sohn hat auch sehr schmale 2er, die der Zahnarzt zuerst für Milchzähne hielt und erst auf dem Röntgenbild wurde klar, dass es bleibende Zähne sind. (Abgesehen davon, dass ich miterlebt hatte, wie die Milchzähne ausfielen..).
Der KO meinte hierzu ebenfalls, dass man trotzdem noch mindestens 1 Jahr warten könne, bevor man endgültig darüber entscheiden würde. Ein kieferorthopädischer Eingriff sei jedenfalls noch nicht notwendig, man müsse halt nur etwas tun, bevor das Gebiss "feststeht" und regelmäßig die Entwicklung kontrollieren. Zur Zeit kommen alle Zähne gerade heraus, nur einer ist etwas "verdreht", das könne sich aber durchaus noch selbst richten.
Aber dass der fehlende Zweier noch käme, seie ehe unwazhrscheinlich.
Die Lückenhaltung durch eine Einzahnprothese sei natürlich auch möglich, jedoch müsste die Lücke viele Jahre offen gehalten werden und je länger dies dauert, desto schwieriger würde dies, da das Gebiss dazu neige, die Lücke möglichst zu schließen. Ein späteres Implantat ist ja erst nach agbeschlossenem Kieferwachstum möglich.
Wie gesagt, ich bin völlig verunsichert. Soll ich noch einen 3ten KO fragen? was ist mit einer möglichen Panoramaaufnahme, um die 3dimensionale Lage der Zähne besser beurteilen zu können?
Wie sieht das eigentlich in solch "seltenen Fällen" mit Bezahlung der kieferorthopädischen Behandlung aus? Fällt das bereits in eine der erstattbaren Indikationsgruppen durch die KK?
http://www.schiefe-zaehne-kiel.de/therapie/therapiebeispiele.html da steht nicht viel aber immerhin etwas. so wie ich das kenne, ist es wirklich kieferorthopädisch gut zu regulieren. Die Info Deines KFO ist meiner Meinung nach korrekt. Außerdem kommt das öfters vor, als man glaubt. Er wird auch seine Erfahrungswerte haben.
Und was hältst du vom entfernen aller verbliebenen Milchzähne?
Ich meine, dass die, die sowieso dolle wackeln raus könen is klar, aber z. B. die wo noch kein Zahn druchbricht sondern nur im Kiefer zu sehen ist?
Also, die 3 gestern entfernten Milchzähne (OK re, 2 Backenzähne, UK re, 1 Backenzahn) sassen alle noch fest und jetzt hat sie echt ne Riesenlücke. Worauf soll sie denn beissen? V. a. auf der anderen Seite auch noch 6 gezogen werden sollen?
Ich finde das jetzt im Nachhinein ganz schön hart, 9 Milchzähne so schnell hintereinander zu entfernen!
es ist besser die Milchzähne zu entfernen, wenn sie nicht von selbst wollen, sonst kommen die neuen Zähne u.U. schief. Außerdem fangen die dann auch irgendwann zu schmerzen an
Vielen Dank für deine Antwort.
Eine zweite Meinung haben wir bereits. Auch der zweite KO hatte unabhängig und ohne Kenntnis von der ersten Beratung zur "Eckzahnvariante" geraten.
Angeblich "rutscht" der Eckzahn auf dem Rö-Bild schon von selbst in die zu erwartende Schneidezahnlücke. Er ist ebenfalls noch nicht durchgebrochen, also noch im Kiefer, aber scheint durch seine jetzige Lage bereits dorthin zu "wollen". Außerdem ist der Schneidezahn auf der anderen Seite wohl schon etwas "klein" geraten, so dass beide KO glauben, dass sie das kosmetisch gut hinbekommen werden. Auch mit dem "Gegenbiss":
Die Weisheitszähne im OK sind bereits da, sie stehen kurz vor dem Durchbruch. Das sei sehr früh und daher ein klares Zeichen dafür, dass die "Natur" hier versucht, die Lücken trotz fehlendem Zahn früh zu schließen - so der KO.
Die Lücke würde durch eine "Ein-Zahn-Prothese" indestens bis zum 18. Lebensjahr, auf jeden Fall aber bis zum Abschluss des Kieferwachstums offengehalten. Erst danach würde die Möglicheit auf ein Implantat bestehen.
Prinzipiell halte ich die Empfehlung die Milchzähne zu entfernen für eine gute. Aber 9 sind eine Menge und viele Zähne noch nicht durchgebrochen. Und wenn sie nun alle von "Zahndruchbruchsstörung" sprechen - wie lange dauert es wohl, bis die Lücken sich wieder einigermassen schließen?
An einigen Stellen -also wo die Milchzähne eh schon doll wackeln und der bleibende Zahn bereits im Zahnfleisch zu sehen ist, kann ich das verstehen. Allerdings saß z. B. gestern der obere kleine Backenzahn noch so fest (und der hatte auch eine echt lange Wurzel!), dass ich mich gefragt hatte, ob das nicht ein bleibender war. Aber darüber war noch ein Zahn auf dem Rö-Bild! Und auch zahlenmäßig passte es dann wieder.
Bei unserem Sohn hielt man die seitlichen Schneidezähne übrigens zuerst für Milchzähne, bis das RöBild zeigte, dass es schon bleibende sind (naja, ich als Mama wusste das soweiso schon...), aber der ZA sagte, die seien auch schon recht klein und fast als Zapfenzähne zu bezeichnen. Also schon erblich bedingt das alles....