Ist das Gefühl zu ersticken bei einer Kehlkopfentzündung normal?

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Diese Frage ist 4 Tage alt, aber die Antworten hier sind nicht brauchbar und das Thema ernster, daher etwas verspätet noch dies:

Ja, exakt diesen Effekt gibt es bei einer Kehlkopfentzündung. Du scheinst hier sehr sensibel zu reagieren und (womöglich auch bei der momentanen Hitze?) schnell in Panik zu fallen. Solange Du nicht tatsächlich Angst hast, nun gar keine Luft mehr zu bekommen, gibt es keinen Grund, hiermit ins Krankenhaus zu fahren.

Damit Du verstehst, warum es bei einer Entzündung des Kehlkopfes immer auch dieses Gefühl gibt, dass da etwas im Hals festsitzt, dass man es heraushusten muss und dass es das Atmen erschwert, sieh Dir bitte mal per Google die Umgebung des Kehlkopfes an: Der Kehlkopf sitzt praktisch um die Luftröhre herum, sie geht dort mitten hindurch. Darum sind die Stimmlippen (im Volksmund auch Stimmbänder genannt, es sind aber keine "Bänder") auch mit angegriffen und man ist heiser und verschleimt, das Sprechen fühlt sich "sperrig" an und verursacht oft einen Druck im Hals.

Der entzündete Kehlkopf verursacht nicht wirklich eine gefährliche Enge in der Luftröhre, aber er macht sich bei allem, was mit Atmen, Sprechen und auch Schlucken zu tun hat, nun natürlich als ein gefühltes Hindernis, als eine Enge, ein Druck bemerkbar, den Du vorher nicht kanntest. Auch wenn man etwas herunterschluckt, geht das in der Speiseröhre immerhin nahe an Kehlkopf und Luftröhre vorbei und bewegt dort die umgebende Muskulatur. Darum löst auch dies schnell Angst aus, die Luft könnte nicht reichen.

Da das Atmen nun einmal lebensnotwenig ist und jede auch nur subjektiv empfundene Enge an Bronchien, Kelhkopf und Luftrühre reflexartig Panik verursacht, kommt hier schnell ein negativer Kreislauf in Gang: Die Angst keine Luft mehr zu bekommen bewirkt eine Fokussierung auf die angenommene "Engstelle" und den Gedanken "Da geht nichts mehr durch" - und diese Fokussierung lässt die Muskulatur auch im Kehlkopf verkrampfen und das Ganze fühlt sich noch enger und bedenklicher an. Was wiederum die Angst vor dem nächsten Schlucken steigert. In diesem Kreislauf steckst Du nun bereits.
Du musst wissen, dass der Kehlkopf ein fester Knorpel ist. Der hält die Luftröhre offen, damit Du atmen kannst. Es ist Deine Angst (und auch die fehlende Information, was da gerade bei Dir passiert und wie es sich auswirkt), die Dir das Gefühl geben, dass da etwas im Hals sitzt, das Dich am Atmen hindert. Dieses Gefühl kann wirklich fies sein, aber es täuscht: Da ist nichts zu eng zum Atmen, Du spürst lediglich den entzündeten Kehlkopf beim Atmen - und ausserdem bei allem, was sonst noch durch den Hals muss.

Du kannst essen und Du kannst Deine Medikamente nehmen und Du bekommst genug Luft. Was schwierig, aber nun unbedingt notwendig ist: Du solltest ruhiger und entspannter werden und Dein Unbehagen nicht zu einer ausgewachsenen Angst werden lassen.

Was hilft, wenn das Atmen schwer wirkt: Stelle Dich einen Moment in die offene Kühlschranktür, stelle Dir vor, Du hättest ganz hinten im Mund eine sehr heiße Kartoffel (Gesangstrick, macht den Rachen weit für besseren Klang, hilft aber auch bei Luftknappheit und Panik) - und atme durch den Mund tief ein. Mund auf, lass hinten alles sehr weit werden! Wenn Du dabei auch Husten musst, ist das zwar mühsam, aber der Kehlkopf produziert wegen der Entzündung eine Menge Schleim - und wenn der ab und zu gelöst werden kann, geht danach das Atmen auch wieder leichter.

Im Liegen hilft ein tiefgefrorenes Kühlpack: Mit dem Mund da ganz nahe ran und die kalte Luft einatmen! Auch ein Becher oder eine Schüssel mit Wasser und Eiswürfeln hilft: Ganz dicht über die Wasseroberfläche gehen und atmen. Sicher, Du kannst da nicht dauernd drüberhängen. ;-) Aber dies dient nicht nur als akute Notfall-Hilfe bei Atemnot-Gefühlen, sondern es hilft Deiner ängstlichen Psyche zu LERNEN, wie gut Du Luft durch diesen Kehlkopf bekommst - und dass dies genug ist, um auf keinen Fall zu ersticken.

Wenn Du essen möchtest oder Deine Medikamente nehmen musst, dann kühle den Kehlkopf durch Atmen von Kälte vorher ein wenig und hole Dir vorher ordentlich Sauerstoff, damit Du Vertrauen hast, dass die Luft reichen wird, wenn Du dann mal kurz schlucken musst. Panik verstärkt sich selbst und macht alles wesentlich schlimmer als es ist. Dagegen musst Du mit Selbstkontrolle angehen. Dass Angst da ist, ist KEIN Indikator dafür, dass etwas tatsächlich gefährlich ist. Es ist das Thema, das Angst macht: Allein die Vorstellung zu wenig Luft zu bekommen löst nun einmal Beklemmung und Panik aus, das ist eine ganz normale Reaktion. Bleib ruhig, trinke viel, atme ruhig (Rachen weit machen, auch mal die Arme hochnehmen!) und immer wieder auch vor dem Kühlpack oder über kaltem Wasser.

Gut Besserung, das wird! :-)

Auch beim Pfeifferschen Drüsenfieber kommt es teilweise zu einer Halsschwellung. Oftmals wird diese Erkrankung aber nicht erkannt und falsch diagnostiziert. Über eine Blutuntersuchung kann man bei Krankheitszeichen feststellen, ob es das Pfeiffersche Drüsenfieber (Epstein-Barr-Virus / EBV) ist.

In dem Fall ist viel Ruhe und eine ausreichende Genesungszeit anzuraten, sowie Antibiotika möglichst zu vermeiden.

Ich bin zwar kein Arzt und hatte noch nie eine kehlkopfentzündung habe nur erstehilfeschein und schon mehrere erstehilfekurse hinter mir würde sagen dass du auf jeden Fall einmal ins Krankenhaus fahren solltest hoffe ich konnte helfen und gute Besserung 

Mehr als Dein Arzt kann ich Dir bestimmt aus der Ferne nicht sagen. Wenn Du wirklich Luftnot hast, wäre das ein Grund den Notdienst einzuschalten. Ansonsten könnte es mit dem Antibiotikum besser werden.