Geht es anderen Kaninchenbesitzern auch so?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

Dein Verlust tut mir sehr leid und ich kann es nachvollziehen.

Bei mir persönlich ist es so, dass ich gelernt habe, mit Tod und Verlust umzugehen. Als jemand, der auch beruflich Tiere pflegen will und auch vor allem kranke Tiere versorgen muss und wird, und es aktuell tut, musste ich das lernen. Man kann kein Tier aufnehmen, ohne darauf vorbereitet zu sein, dass es irgendwann stirbt. Natürlich kann man eine Weile trauern und fix und fertig sein, das ist normal und gut für die Seele. Aber irgendwann muss man auch wieder nach vorne sehen. Einfach, weil man nichts mehr ändern kann oder nachholen und sich sonst sein eigenes Leben mies macht. Ich habe das Glück, dass ich immer noch andere Tiere habe, die mich brauchen. Da kann ich es mir nicht leisten, lange zu trauern oder so, weil ich so die Zeit, die ich mit den anderen habe, vergeuden würde. Als ich starke Depressionen und Psychische Probleme wegen Misshandlung und Morddrohungen und Schlimmeren hatte, da hat es mir geholfen, meine ganze Kraft für die Tiere einzusetzen. Da waren sie für mich da und ich für sie.

Da viele der Tiere, die ich hole, krank oder belastet sind, muss ich immer damit rechnen, dass etwas passiert. Aber ein Fall von "lag plötzlich Tot im Gehege" kam bei mir nur einmal vor und das war, als ein Weibchen aus Trauer kurz nach ihrem Pertner gestorben ist. Ansonsten merke ich immer die Kleinste Verhaltensänderung bei einem meiner Tiere. Ich kenne jedes einzelne der 21 Kaninchen, kenne von jedem die Eigenheiten, welche Ticks und Vorlieben es hat und wie es mit den anderen Interagiert. Bei fast allen habe ich das Gewicht in etwa im Kopf und da ich regelmäßig Wiege und Geschlechtskontrolle mache sowie normalen Geaundheits-check und Medical Training, fällt mir sofort auf, wenn etwas nicht stimmt. Und dann geht's natürlich zum Tierarzt. Wir haben zwei Tierärzte. Einen, den ich bei eher grobmotorischen Dingen besuche. Er ist sehr Kaninchenerfahren, aber aus alter Schule und mit neueren Methoden und Mitteln nicht sehr bewandert. Dafür wohnt er nur 4 Minuten entfernt. Für medizinische Dinge, die Medikamente benötigen, gehe ich zur Tierärztin weiter weg, da dauert die Fahrt dann schon eine Stunde, Aber ich weiß, daß sie Fortbildungen besucht und sich gut informiert über Kaninchen.

Und da ist mir das Geld egal... Ich habe über zwei Jahre fast 5000 Euro in ein Kaninchen gesteckt, das einfach quasi alles an Erbkrankheiten abbekommen hat, die man sich denken kann. Und am Ende ist er dann doch in meinen Armen gestorben. Aber er hat es mir gedankt, hat selbst entschieden, bei mir sterben zu wollen, anstatt bei seiner Gruppe oder irgendwo versteckt. Und da bricht es mir das Herz aus Trauer und Glück gleichzeitig, weil ich weiß, dass ich ihm doch etwas bedeutet habe.

Also kurz gesagt: ich glaube, wenn man viel Zeit damit verbringt, sein geliebtes Tier zu beobachten und sich mit seiner Verhaltensweise beschäftigt, sich gut um es kümmert, dann sollten in vielen Fällen die Warnzeichen früh bemerkt werden. Ausnahme wäre beispielsweise Myxomatose.

Egal wie es ist, zu einem Tier gehört Verantwortung. Und leider auch das Wissen, dass es sterben wird irgendwann :/

Du wirst das schon schaffen jeder hat mal Höhen und Tiefen und das muss man akzeptieren lernen. Jeder muss irgendwann einmal sterben am Ende endet das Leben immer tödlich. Versuche dich abzulenken und auf andere Gedanken zu kommen. Später kannst du ja wieder Kaninchen halten. Ich selber hatte insgesamt 12 Kaninchen von denen ich heute nur noch 2 besitze. Vielewurden gestohlen oder sind gestorben ach ich musste lernen damit umzugehen daas war ich erst ungefähr 8 Heute binn ich 13 ( bald 14)

LG

Unabhängig davon, dass du dich sehr oft wiederholst... Wenn man Kaninchen das Wasser verweigert und es an dessen Folgen stirbt (eigentlich müsste da sogar noch mehr vorgefallen), dann ist das schon grenzwertig gesagt Tierquälerei... Ob Absicht oder nicht... Dass du darunter leidest ist normal und hat mit Kaninchen nichts zutun. Das geht jedem so, der seinen besten Buddy verliert. Zeit heilt Wunden. Bei manchen braucht es länger, denn ein Verlust ist für niemand etwas schönes. Am besten du lernst aus deinen Fehlern und machst es beim nächsten Mal besser. Das du trauerst glaube ich dir. Zeigt zumindest, dass es dir leid tut und noch ein gewissen hast.

Waldmeister1234 
Beitragsersteller
 27.10.2021, 00:00

So oft wiederhole ich mich nun auch nicht. Ich konnte es auch nicht wissen, dass der Vater, der immer die Versorgung übernommen hat, diese dann plötzlich einstellt. Bei meinen anderen Kaninchen habe ich auch sehr lange getrauert, obwohl kein großer Fehler vorlag. Sie wachsen eben einem doch sehr ans Herz.

Obscurial  27.10.2021, 00:08
@Waldmeister1234

Das mag sein und da widerspreche ich dir auch nicht. Auch das es dir leid tut kann ich nachvollziehen. Aber am Ende des Tages kann dir keiner diese Last abnehmen. Du kannst nur Lehre draus ziehen und es in Zukunft besser machen. Natürlich ist dein Kaninchen zu ersetzen. Du solltest erstmal Zeit vergehen lassen.

Meine Kaninchen sind nun ca 4 Jahre tot, und ich denke mindestens 2-3 mal die Woche an sie...

Wenn du damit nicht zurecht kommst, solltest du dir bitte unbedingt ärtzliche Hilfe holen

Waldmeister1234 
Beitragsersteller
 27.10.2021, 12:25

Danke für die Antwort. Dies war nett. Aber meine Frage bezog sich eher darauf, ob es anderen auch so geht, dass das Kaninchen an einem Tag topfit zu scheinen mag und am nächsten Tag im Gehege liegt, man praktisch nichts mehr machen kann und auch kein Tierarzt mehr helfen kann. Bei Kaninchen geht dies leider überaus schnell.

Nathi4424  27.10.2021, 12:30
@Waldmeister1234

Achso... ja, das geht leider wirklich sehr schnell :,( Sie verstecken ihre leiden leider sehr gut, in der Natur mag das von Vorteil sein, aber in der Haltung ist das ein großer Nachteil.