Gibt es überhaupt eine Zeitspanne, in der ein Schlag in den Bauch ein Ungeborenes nicht tötet/verletzt?

3 Antworten

Durch einen brutalen Schlag oder durch einen schweren Unfall kann man in jedem Stadium der Schwangerschaft das ungeborene Kind töten. Sollte dieser schreckliche Fall eintreten, wird man natürlich operiert und das tote Kind wird entfernt - die Mutter würde sonst an einer Blutvergiftung sterben. Im allgemeinen ist ein ungeborenes Kind, da es von Fruchtwasser umgeben ist, sehr gut geschützt. Als ich hochschwanger war, bin ich im Dunkeln auf einem fehlerhaften Kopfsteinpflaster schwer gestürzt. Ich selbst musste monatelang zur Physiotherapie, meinem Kind war nichts passiert, es wurden noch nicht mal Wehen durch diesen schweren Sturz ausgelöst (war sicherheitshalber eine Nacht im Krankenhaus). Meine eigene Mutter ist mit mir - als sie schwanger war - hochkant über einen Fahrradlenker gestürzt - hatte keinerlei Folgen. Fazit: Es kann durch unglückliche Umstände immer was passieren, muss aber nicht. lg Lilo


isebise50  18.11.2015, 20:02

wird man natürlich operiert und das tote Kind wird entfernt - die Mutter würde sonst an einer Blutvergiftung sterben.

Wie meinst du das?

Bei einem im Mutterleib verstorbenen Kind erfolgt bis zur 12. SSW eine Ausschabung der Gebärmutter. Nach der 12. SSW wird eine Geburt eingeleitet, der eine Ausschabung folgt.

Normalerweise ist es bei einem toten Kind aus medizinischer Sicht möglich, den natürlichen Beginn der Wehen abzuwarten. Das kann mehrere Tage, je nach Reifegrad der Schwangerschaft selten auch einmal zwei Wochen oder länger dauern. Solange die Kontrolluntersuchungen unauffällig bleiben, bedeutet das Abwarten keine gesundheitliche Gefährdung für die Mutter. Vom verstorbenen Kind geht keine Gefahr für die Schwangere aus. Die verbreitete Sorge vor „Leichengift“ ist unbegründet. So lange die Fruchthülle intakt ist, sind Kind und Fruchtwasser keimfrei.

Auch die septische Fehlgeburt ist glücklicherweise so selten geworden, dass keine Zahlen mehr existieren. Dabei handelt es sich um die schwerste Form der Fehlgeburt, bei der eine Blutvergiftung und schweres Fieber der Mutter auftreten.

Das ungeborene Kind ist fast so sicher ist wie in Abrahams Schoss. Immerhin ist es umgeben von reichlich Fruchtwasser, der Bauchmuskulatur der Mutter und auch die Beckenknochen können einiges abfangen. Die Fruchtblase schirmt das ungeborene Kind vor der Außenwelt ab und dient zudem als Dämpfer und Schutz vor Verletzungen, auch wenn sie keine völlige Unempfindlichkeit der schwangeren Frau gewährleisten kann und Vorsicht nach wie vor geboten ist. Nach einem Vorfall (Sturz, Schlag, Stoß...) sollte die Schwangere immer besserer zum Frauenarzt oder ins Krankenhaus fahren, einfach um sicher zu gehen, dass dem Baby auch wirklich nichts passiert ist. Dort wird sie womöglich 24h lang in der Klinik überwacht um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist und ob sich nicht womöglich die Plazenta vorzeitig löst. Denn das ist die Hauptgefahr für das Baby. Dann ist bei einem lebenden Kind ein sofortiger Not-Kaiserschnitt angezeigt. Bei bereits in der Gebärmutter verstorbenem Kind und mütterlicher Beschwerdefreiheit wird eine vaginale Entbindung eingeleitet. Bei Beeinträchtigung der Mutter (Blutung bzw. wenn das Leben der Mutter akut gefährdet ist) wird auch bei totem Kind der Kaiserschnitt durchgeführt.