Helfen Nikotinpflaster Rauchern lange Flüge zu überstehen?
meine freundin ist hardcore raucherin. jetzt plane ich eine reise nach südamerika, aber sie sagt, sie könne nicht dorthin fliegen, weil sie es nicht länger als eine stunde ohne zigarette aushalten könnte. ich habe ihr jetzt vorgeschlagen, während des fluges nikotinpflaster zu benutzen, aber sie zweifelt daran, dass dies ihr helfen kann. wie sind eure erfahrungen? helfen Nikotinpflaster starken rauchern lange flüge zu überstehen?
9 Antworten
Ich weiß ja nicht wieviel Schachteln man als Hardcore-Raucher vernichtet... Ich rauche täglich eine Schachtel, beim Weggehen kann sich der Konsum bei mir verdoppeln. Trotzdem habe ich es ohne Mühe geschafft, bis nach Mexiko zu fliegen. Sie soll die Nikotinpflaster mal testen, aber ich bin überzeugt, dass es auch ohne geht! Gute Lektüre, schlafen und die Vorfreude auf den Urlaub, da hab ich die Zigaretten nicht vermisst... Ich habe ehrlich gesagt auch vor dem Flug nicht darüber nachgedacht, da ist mir mein Urlaub dann doch wichtiger als der Nikotinstengel. Und wer sich wegen dem Rauchen einen Traumurlaub verkneift, ist selber Schuld! Deine Freundin sollte mal ernsthaft darüber nachdenken...
Nachtrag: Sowohl Nikotin-Pflaster als auch Kaugummis können überdosiert werden! Habe zwei Kollegen, die sich damit das Rauchen abgewöhnen wollten und dann vor lauter Pflaster wurde ihnen schwindlig und übel! Sollte sie es also während dem Flug machen wollen, dann unbedingt vorher testen.
Ich war selbst Hardcore-Raucher (60 - 80 Stück pro Tag). Als wir dann nach Singapur geflogen sind (12 Std.), hat mir meine Tochter solche Pflaster zugesteckt. Aber ich habe sie nicht gebraucht. Erst nach dem Frühstück, kurz vor Singapur, habe ich das erste mal gesagt: Jetzt könnte ich eine Zigarette rauchen, das war's.
Ich rauche selbst eine ganze Menge (1-2 Schachteln), bin aber auch reisebegeistert und sitze deshalb etwa 2x im Jahr im Flugzeug. Meistens sind es Fernreisen mit 8-12 Stunden Flugzeit. Vor meinem ersten langen Flug hatte ich die gleichen Bedenken wie deine Freundin. Und ich hatte - ähnlich wie viele meiner Vorredner - dann aber überhaupt kein Problem :) Ich bin nicht sehr leidensfähig und kann mich im Flugzeug auch nicht entspannen (Flugangst!), seltsamerweise fehlen mir die Zigaretten aber nicht. Hätte ich nie geglaubt, bevor ich es erlebt habe.
Trotzdem: Das geht vielleicht nicht jedem so. Und wenn deine Freundin Bedenken hat, wird sie jetzt nicht beruhigt sein. Ich weiß von einigen anderen Rauchern, dass sie statt eines Nikotinpflasters lieber Nikotinkaugummis mitnehmen, wenn sie längere Zeit nicht rauchen dürfen. Die Dinger geben das Nikotin schneller ab, während ein Pflaster den Wirkstoff kontinuierlich in kleinen Mengen abgibt. Das Kaugummi ist deshalb wohl eine bessere "Zigaretten-Simulation". Selbst ausprobiert habe ich es allerdings noch nicht.
Oh je, diese Frage mußte natürlich mal wieder den moralisch fuchtelnden Zeigefinger der GF-Nichtraucher provozieren. Liebe Nichtraucher: da braucht man gar nicht erschüttert zu sein oder sich mal wieder in der eigenen nikotinfreien Unfehlbarkeit zu sonnen. Ein Raucher empfindet nun einmal so, basta!
Mir ging es vor vier Jahren ähnlich, wie deiner Freundin und ich war kurz davor, eine Reise nach Kalifornien abzusagen. 12 Stunden auf meine Zigarette verzichten zu müssen, war eine blanke Horrorvorstellung für mich. Hätte ich gewußt, daß der Zeitraum letztendlich inklusive Einreiseprozedur 16 Stunden betrug, hätte ich es vielleicht sogar getan.
So, nun der überraschende Teil, ganz ohne Nikotinpflaster: als hätte sich mit Betreten des Flugzeuges ein Schalter umgelegt, verspürte ich während des gesamten Fluges nicht ein einziges Mal einen Hieper. Noch nicht einmal in den klassischen Situationen, wie nach dem Essen, dem Kaffee etc. Das Flugzeug ist nun einmal komplett rauchfreie Zone - also ein ebenso entschiedenes "Basta" wie das oben.
Falls denn bei deiner Freundin das Rauchen Argument kein vorgeschobenes ist: vielleicht ist es im Vorfeld wichtig, sich intensiv mit der Situation des Nichtrauchen-Dürfens auseinanderzusetzen. Das tut sie ja bereits, insofern sind ihre Befürchtungen ein wichtiger Beitrag zur mentalen Vorbereitung (bei mir hat offenbar bereits das vollkommen ausgereicht). Lasse sie Situationen sammeln, in denen sie nicht raucht (Schlafen z.B.). Bis zur Reise soll sie sich außerdem einen Zeitpunkt am Tag suchen, an dem sie zuerst 5, dann 10, dann 15 Minuten bewußt nicht raucht (Methode "steter Tropfen höhlt den Stein"). Schenke ihr vielleicht als Reiselektüre noch das Buch "Endlich Nichtraucher" von Allen Carr; es motiviert zumindest kurzfristig (Flugdauer) zum Nichtrauchen.
Das ist ja extrem!
Ich bin auch Raucherin und trotzdem fliege ich in den Urlaub!
Bei meinem Urlaub im Mai folgende Situation: 2 Stunden warten auf den Flieger in der Nichtraucherzone - Flugzeit im Nichtraucherflugzeug 5 Stunden - am Zielort wieder nur Nichtraucherzonen. Letztendlich fast 10 Stunden ohne Nikotin!!!
Und ganz ehrlich??? Schlimm war es nur nach einer Stunde. Nach den etwa 10 Stunden, als ich dann endlich eine Zigarette rauchen durfte, habe ich nach dem 2ten Zug das Ding wieder ausgemacht. Aber die Gewohnheit...