Hufeisen bei Arthrosepferd abnehmen?
Hallo! Meine 26 jährige Stute hat in allen Beinen sowie der Hüfte Arthrose. Sie war ihr Leben lang voll beschlagen, seit etwa 10 Jahren an den Vorderbeinen mit Polster, Platte und Rundeisen. Warum genau sie diesen Beschlag hat, kann ich nicht sagen. Ich habe sie so weiter beschlagen lassen, als ich sie vor zwei Jahren gekauft habe. Der Schmied meinte nur: "Ohne den speziellen Beschlag lahmt sie". Durch unseren Umzug in einen Aktivstall mussten wir ihr vor 11 Monaten die Eisen an den Hinterbeinen abnehmen lassen und es funktioniert recht gut. Sie hat zwar ein 3/4 Jahr gebraucht damit alles ganz "stabil" ist und sie gut laufen kann, aber mittlerweile sind wir sehr zufrieden mit der Lösung. Mein Schmied beschlägt leider nicht mehr und nächste Woche kommt jemand neues. Momentan überlege ich sie komplett Barhuf laufen zu lassen und auch vorne die Eisen komplett abnehmen zu lassen. Hat da jemand Erfahrungen mit, nachdem ein Pferd sehr lange beschlage war? Ist es generell "einfacher" vorne auf Barhuf umzustellen oder hinten? Ich möchte nur das sie schmerzfrei laufen kann, ob Barhuf oder Eisen ist mir erstmal egal, jedoch würde ich mich freuen, wenn es auch Barhuf klappen würde. Die Arthrose hinten macht ihr oftmals zu schaffen, ich will ihr nicht zusätzlich noch vorne Schmerzen bereiten.
1 Antwort
Alle Arthrosepferde sollten umgehend die Eisen abgenommen werden.
Natürlich haben sie dann erst mal etwas mehr Schmerzen, weil ganz einfach die natürliche Huffunktion wieder anlaufen muß und dazu die Beine endlich wieder Gefühl bekommen. (Unter Beschlag haben die Pferde quasi immer pelzige Beine und spüren nicht mehr so viel).
Es dauert bei einem guten Hufbearbeiter rd. 5 bis 6 Monate, dann ist die natürliche Huffunktion wieder hergestellt.
Alle älteren Arthrosepferde die ich in meinem Leben gesehen habe, haben von der Eisenabnahme stark profitiert. Ein Pferd das immer noch Eisen drauf hat (leider) hat mitlerweile stark verkrüppelte Fesselgelenke und ist auch stark schmerzhaft (was der Besitzerin scheinbar nicht auffällt). Sie lässt das Rentnerpferd (das nicht mehr geritten wird) alle 8 Wochen neu beschlagen und jedes mal wird es schlimmer.
Ein Pferd kann immer wieder zurück zur natürlichen Form gebracht werden und sollte es auch.
Zurück zur Natur und dein Pferd wird wieder gesund bzw. geht es ihm weit besser.
Eine gute Versorgung mit Traumeel, Teufelskralle, Ingwer (immer) u.evt. Schmerzmitteln für die ersten 2 bis 4 Wochen würde ich in Betracht ziehen. Danach sollte die ständige Bewegung alleine ausreichen um die Gelenke warm und geschmeidig zu halten.
Das wichtigste für einen Arthrosepatient ist die Bewegung.
Top Antwort, ich habe nichts zu ergänzen!