Ich habe seit 2 wochen Seroquel abgesetzt wie lange dauert das bis ich Entzugserscheinungen hab?
Hallo. Ich nehme seit 4 Jahren Seroquel (um die 200mg) und ich habe das halt vor zwei Wochen abgesetzt , nicht um mir zu schaden sondern um mir zu helfen . Ich habe das nicht mit dem Arzt abgesprochen weil er das nicht für ne gute Idee gehalten hat. Durch das Seroquel hatte ich nur Schwindel gehabt und kam morgens nicht aus dem Bett, wodurch sich im letzten Schuljahr meine Noten auch verschlechtert haben . Am Anfang wo ich das abgesetzt hab , konnte ich nicht gut schlafen, aber jetzt geht's wieder . Ich merke auch psychisch keinen unterschied. Mir geht's sogar besser. Die Frage ist bleibt das so oder ändert sich das noch weil es ja erst zwei Wochen sind ?
7 Antworten
Das Problem ist, daß die Nebenwirkungen als erstes kommen bei Einnahme und als erstes verschwinden beim Absetzen. Die eigentliche Wirkung (und der Wirkungsverlust) setzen erst später ein - daher wäre ich sehr vorsichtig mit der Aussage, daß würde so bleiben.
Ich (selbst Arzt) hatte mal eine Patientin, die 2 Monate(!) nach eigenhändigem Absetzen ihrer Medikation einen schizophrenischen Schub hatte, sprich eine akute Psychose.
Wenn Du es absetzen willst, mach es nicht ohne Arzt. und wenn es Dein bisheriger nicht ändern will, geh zu einem anderen. Sehen das alle gleich, kann noch eines in Frage kommen, auch wenn das doof ist: sie haben vielleicht Recht. Das kann niemand aus der Ferne beurteilen.
Das Absetzen war keine gute Idee - Dir wurde das in einer recht hohen Dosis verschrieben und kaum grundlos - bei Deinen Symptomen hättest Du besser mit dem Doc über eine geringere Dosis verhandeln sollen
Bei diesem Neuroleptika dauert es eine Weile, bis es wie beabsichtigt wirkt - das gleiche gilt auch umgekehrt: sobald die Stoffe abgebaut sind, wird Dich der alte Hammer bzw. die alten Probleme wieder voll treffen
Es hängt von Einzelfall ab, ob die Wirkstoffe nach ein paar Tagen oder einigen Wochen abgebaut sind - solltest Dich einfach gut beobachten
Hi Herzchen,
das ist für eine Laiin unmöglich zu beantworten. Ich hab einen guten Freund der psychotisch war und von ähnlichen Dingen erzählte. Er wollte auch ein Antipschotika absetzen, aber der Arzt war 3 Jahre lang dagegen. Ich bin bei allen Psychiatern sehr kritisch, aber das ist für Dich kein guter Rat. Du solltest einen a n d e r e n Arzt finden!! Das ist ganz wichtig um im Gespräch über Deine Beschwerden zu bleiben. Lass Dir nie von einem Arzt vorschreiben wie es Dir geht, sondern sag ihm wie es DIR GEHT. einem Arzt MUSS man alles sagen können, eben wie es Dir geht, DAMIT ER DIR helfen kann. Ich bin nicht der richtige Ratgeber. Bin viel zu emotional bei dem Thema. Deine Beschreibungen klingen ja als ob es Dir besser geht. Das freut mich. Du packst das.
Alle Gute
Klara
Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber möglicherweise ist das eine ganz gefährliche Gratwanderung.
Wenn ein Patient mit Neigung zu Psychosen die antipsychotischen Medikamente absetzt, dann läuft er Gefahr (wieder) in eine Psychose zu geraten. Gerade ein junger, unerfahrener Patient hat überhaupt keine Chance das rechtzeitig zu erkennen. Der schlittert da völlig unvorbereitet rein und stürzt dann schlimmstenfalls völlig ab.
In einem schweren Fall kann das zu erheblichen Nachwirkungen führen:
Erstmal ist der Patient überhaupt nicht krankheitseinsichtig und daher nicht mehr zu behandeln, bis er entweder gefährlich oder suizidal wird. Dann ist er tief in der Psychose und muss wochenlang stationär und zu Beginn gegen seinen Willen wieder da rausgeholt werden. In dieser Zeit ist der Job weg, die Wohnung in Gefahr und in seiner Beziehung kann er von vorn anfangen, wenn noch was zu retten ist.
Vielleicht ist es jetzt aber auch schon zu spät... Ich habe in der Psychiatrie zu häufig genau die hier geschilderte Geschichte gehört. Von Patienten, die ihre Medikation abgesetzt hatten und einige Monate später ganz tief und unumkehrbar in der Sch**ße saßen.
Weil Psychiater genau das kennen und zigmal erlebt haben, sind sie sehr zurückhaltend, bei bestimmten Krankheitsbildern die Medikation umzustellen. Natürlich hat das ganze Zeug erhebliche Nebenwirkungen und ich hätte auch keinen Bock, das zu schlucken. Aber die Alternative ist manchmal ein sehr gefährliches Wagnis mit unbekanntem Ausgang.
So wie Du das ganze beschreibst, denke ich, zumindest was das Medikament anbelangt, dass es so bleibt.
Aber wie lange es so bleibt, hängt dann auch noch mit dir selber, was oder wer dein Leben kreuzt zusammen, wie du damit umgehst.
Entzugserscheinungen kommen nach meiner Erfahrung sofort, und nicht erst ein paar Monate danach.
Hallo nehme selber niedrigpotente Neuroleptika und fakt ist das Neuroleptika gar nicht abhängig machen deshalb verschreiben das die Ärzte am liebsten an 2 Stelle stehen die Antidepressiva die kaum abhängig machen.An 3 Stelle die Benzodiazepine die erheblich abhängig machen diese werden wenn nur noch auf Privatrezept verschrieben.
Der Arzt wollte es nicht mal reduzieren. Wie lange dauert das denn bis die Stoffe abgebaut sind ?