Inwieweit kann Tiefgründigkeit gefährlich sein?
Also ich höre immer mal wieder, wie geschätzt tiefgründige Menschen eigentlich sind. Tiefgründigkeit ist schlicht eine sehr gute Eigenschaft. Andere Menschen hingegen belächeln diese Fähigkeit und finden sie gar unsinnig.
Doch ich frage mich, so wunderbar oder unsinnig diese Eigenschaft auch sein mag, ob sie nicht auch ihre allzu dürsteren Schattenseiten hat? Ob sie einen Menschen nicht auch ins Chaos stürzen kann? Oder man sich dadurch vielleicht sogar Wissen aneignet, welches man nie haben wollte und man es am liebsten wieder vergisst? Oder ob Verrücktheit und Tiefgründigkeit beieinander liegen, weil man vielleicht den Sinn für die einfachen Dinge verliert? Auf der anderen Seit kann diese Eigenschaft auch wieder in positiver Hinsicht mit Einfachheit zu tun haben.
Ich kann nicht genau einschätzen, wie tief man sich irgendwo hinein denken kann und inwieweit die Realität dabei verloren geht. Oder eben wie weit man sich mit der Realität beschäftigt und dabei vielleicht seinen Humor ablegt. Daher ergeben sich mir diese beiden Fragen:
Kann Tiefgründigkeit gefährlich sein? Und wenn ja, wie gefährlich kann sie sein?
35 Antworten
Tiefgründigkeit birgt die Gefahr, dass man sich selbst in der Tiefe verliert. Dass man sich so weit in einen Abgrund hinunterwagt, bis man oben gar kein Tageslicht mehr erkennt und die Orientierung verliert.
Ich bin der Ansicht, dass Tiefgründigkeit das Leben bereichert. Darüber sollte man aber nicht vergessen, dass Oberflächlichkeit mehr ist als die Geisteshaltung von platinblondierten Chantals mit Hund in der Handtasche. Es ist ein notwendiger Schutzmechanismus um sich in der großen Welt und dem komplizierten Leben zurechtzufinden.
Oberflächlichkeit und Tiefgründigkeit schließen sich nicht aus. Im Idealfall ergänzen sie sich. Es gibt zu viel zu tun und zu wenig Zeit um alles tiefgehend zu ergründen. Also muss man an einigen Stellen vorläufig an oberflächlichen Urteilen und Ansichten festhalten, damit man den Überblick nicht verliert, wenn man Anderes versucht in der Tiefe zu ergründen. Daran ist nichts falsch, solange man seine eigene Oberflächlichkeit realisiert und in der Lage ist, sie im Zweifel zu hinterfragen und nicht dogmatisch an ihr festhält.
Die Gefahr der Tiefgründigkeit liegt genau an der Schnittstelle zur Oberflächlichkeit. Wenn man gleichzeitig alles in Frage stellt und Leitplanken verloren gehen, dann ist es möglich die Orientierung zu verlieren und aus seinen Gedankenkarussells nicht mehr hinauszufinden. Man braucht manchmal einfach ein paar Wegweißer um weiterzugehen, selbst wenn man im Nachhinein feststellen muss, dass sie in die falsche Richtung gezeigt haben. :)
Schließe mich dem an. Ich kann mich mit romas Antwort absolut identifizieren. Toller Beitrag!
Danke für dein Lob. Mir gefällt es, dass du auf die Antworten wirklich eingehst, was hier ja selten genug ist. Und dann auch noch so schwere Gegenfragen stellst. ;)
Ich muss zugeben, dass die Wegweiser ein wunder Punkt von mir sind. Wahrscheinlich können andere Menschen mit mehr Erfahrung und Sicherheit im Leben besser beantworten, wie man Wegweiser für sich findet.
Jeder Mensch bekommt durch seine Sozalisation bestimmte Wegweiser im Gesamtpaket mitgeliefert. Als Kind weiß man, dass man ein paar Jahre in die Schule geht, sich verliebt und später heiratet, Feuerwehrmann oder Busfahrer wird und immer nett zu anderen Menschen ist. Man weiß wo es lang geht und diesen sicheren Plan braucht man auch, wo es doch so viel zu verstehen und entdecken gibt, man mit so viel Neuen und Unbekannten konfrontiert wird.
Irgendwann beginnt man dann, nicht nur die Welt sondern auch sich selbst zu entdecken, existenzielle Fragen zu stellen und in die Unsicherheit einzutreten, als die sich der eigene weitere Lebensweg entpuppt. Bei manchen wird das ganze Gerüst erschüttert. Andere behalten wichtige Stützpfeiler.
Wegweiser können je nach Persönlichkeit und Lebenslage fast alles sein. Familie, Beruf, Freunde, Bildung, Religion, individuelle Lebensziele usw. Leichter sind die Wegweiser, die man von Umfeld, Familie und Gesellschaft einfach mitbekommt. Schwierig sind die, die man sich selbst erkämpfen muss. Man findet sie, wenn man in der Tiefe und Haltlosigkeit der eigenen Zweifel nicht nur noch fällt, sondern auf einen Grund stößt. Etwas, das man für sich selbst als wahr und richtig betrachtet. Wenn alles gut geht, dann heißt Tiefgründigkeit nicht nur in die Unedlichkeit fragen, sondern auch eigene Antworten finden. In denen man ein bisschen Sicherheit findet, einen Wegweiser eben.
Nur sind solche Wegweiser sehr hart erarbeitet und ich weiß nicht wie lange es dauert bis man sie findet, oder ob man sie denn überhaupt findet. Deshalb ist es meiner Ansicht nach wichtig Ziele, Vorstellungen und Wegweiser von Außen zu übernehmen. Die Zweifel an ihnen zurückzuschrauben und möglichst viel Vertrauen in sie zu legen. Es mag zwar inkonsequent sein, sich von etwas leiten zu lassen, dass ebenso gut in die falsche Richtung zeigen könnte. Aber wie soll man sich ohne irgendeinen Halt und jegliche Sicherheit in die Abgründe hineinwagen, in denen man nur nicht fallen darf? :)
Kein Problem ;-)
Deine Erfahrungen reichen mir vollkommen aus, weil du anscheinend einen ziemlich großen Schatz davon hast. Deswegen bin ich damit voll und ganz zufrieden.
Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, dass es nicht so einfach ist, Wegweiser von außen zu übernehmen. Ich muss mich da schon ziemlich mit meiner Oberflächlichkeit arrangieren, um über ihre eventuelle Falschheit hinweg sehen zu zu können. Aber ich glaube, ich habe da schon ein paar gute Wegweiser. Sowohl innerhalb als auch außerhalb von mir. Ich habe mich halt nur noch nicht wirklich getraut, mich danach tatsächlich zu richten. Mit Allgemeinen außerhalb von mir kann ich mich auch ganz gut arrangieren, wenn ich sie nicht hinterfrage.
Nun gut. Ich denke dein Rat wird mir weiter helfen, denn an sich ist er auch schon ein guter Wegweiser, der mir Richtungen aufzeigt, die ich vorher nicht gesehen habe. Nochmals vielen Dank :-)
Ich sage ja auch oft und mitunter sehr gerne, dass ich mich erst einmal in meinen "Gedankenpalast" zurückziehe. In diesem finde ich dann oft Antworten auf schier unlösbare Fragen und Probleme. Hier stehen Kommoden mit hunderten von Schubfächern-einige davon bleiben zu und ruhen unangetastet. Einige Schubladen helfen klarer zu sehen. Die Gefahr ist, sich im Gedankenpalast zu verlieren, weil ein Ende der Räumlichkeit nicht greifbar ist. Wenn man sich dann in Diverses reinsteigert hat man sich verlaufen. Ich mag Tiefgründigkeit aber nur da, wo es für mich notwendig erscheint. Dann schaut man oft mit einem Blick-der Welt entrückt. Zuviel Denken ist nicht förderlich, man kann auch vieles um sich herum zerdenken. Ein goldenes Mittelmaß finden, wäre hier angebracht.
Das Mittelmaß gilt wohl bei vielen Dingen im Leben.
Danke für deine Antwort.
Ich finde die Frage sehr gut und auch passend!
Ich will nicht von mir behauptet ,dass ich wirklich tiefgründig bin - aber ab und an gibt es so Tage an denen ich mich in die Gedanken stürze,dabei Purzelbäume schlage und tatsächlich den Sinn für die Einfachheit verliere.
So hatte ich gestern einen äußerst blöden Abend - habe über Enttäuschungen ,deren Vorhersehbarkeit ,deren Unverständnis usw. nachgedacht.
Ob und wie man eine Enttäuschung erwarten kann? Sich darauf vorbereitet?Ob es Sinn macht ,da man es ohnehin nicht verhindern kann? Abstand nimmt ,owbohl noch gar nichts passiert ist? Obwohl es eigentlich keinen Grund dafür gibt ,weil man die Enttäuschung - geschweige denn dessen Form - gar nicht wissen kann.
Das führte dann zu Angst - Denken ,wozu der Mensch in eine solche (unsinnige Angst) Situation kommt, da das ja eben immer passieren kann usw. Ein Hinweis vorsichtiger zu sein... (?)
Irgendwie bin ich in einer solchen Situation ,ohne einen Grund dafür zu haben - oder gar eine Lösung ,obwohl ich noch nicht einmal weiß ,ob eine solche überhaupt nötig ist. Ob es diese gibt?
Ich hab mir da wirklich den Kopf drüber zerbrochen und am Ende auch so ziemlich alles versucht um diesen frei zu bekommen - aber eine Lösung ,oder Entscheidung habe ich nicht gefunden.Und der Einfachheit wegen ,glaube ich, dass es die für mich auch gar nicht gibt.
Letztendlich ging es mir dabei auch nicht gut ,so findet die vermeindliche Tiefgündigkeit bei mir keinen Zuspruch. Meistens wohl schon - wenn man darauf eine Lösung weiß. Es ist wohl besser über den Horizont zu denken ,aber wenn es kein Ziel hat?
Wozu macht man sich Gedanken über Menschen ,die sowieso anders denken - vielleicht sogar ganz einfach? Zu einfach ,dass ein tiefgründiger Mensch da gar nicht durchblickt.
Hach ,ja... Ich denke man kann sich überall hineinstürzen ,aber übertreiben ist nie schön - vorallem wenn man nicht weiß ,wie man da wieder rauskommt und sich vollkommen verstrickt.
... so bin ich mit meinem meist mäßigen Denken zufrieden und muss auch nicht immer alles verstehen :o)
Genie und Wahnsinn liegen nah beieinander!!! ;-)) Mittelmaß ist oft gesünder!
Ich glaube, du/man kannst/ kann mit deinem/seinem mittelmäßigem Denken auch ganz zufrieden sein. Beherrschen tue ich diese Denkart auch. Es wäre nur schön, wenn ich noch weitaus öfter an ihr teil haben könnte. Zudem heißt es ja meist nicht umsonst, die Mischung macht`s. Letztendlich finde ich schön, dass du das Mittelmaß für dich entdeckt hast. Du bist also ein Vorbild für mich ;-)
Vielen dank für deine Antwort Dover.
Ah nein ,welch Ehre :o)
So wie ich dann manchmal am verzweifeln bin ,glaube ich aber ,mein Mittelmaß leider selbst noch nicht ganz entdeckt zu haben ... da freue ich mich einfach über objektive Meinungen und versuche zum "normalen" Denken zurückzukehren.
Jedenfalls - Gern geschehen,JackySmith.
Zunächst mal:
Genau betrachtet ist deine Frage unnötig, denn egal wie die Antworten ausfallen mögen, wird sich keiner seiner Natur (auf Dauer) erwehren können. Ein tiefgründiger Mensch ist ein tiefgründiger Mensch und kann da auch nicht aus seiner Haut. Und ein Mensch, der einfacher gestrickt ist, wird nen Teufel tun und plötzlich in Denkorgien verfallen.
Selbst nachdem dies nun geklärt ist, gibt es keine pauschale Antwort darauf.
Jeder „schreibt“ sein eigenes Buch. Beim einen mag im 24. Kapitel stehen: „Nach drei durchdachten Tagen und Nächten dem Wahnsinn verfallen…“ und beim nächsten in Kapitel 98. „Die Tiefe seines Geistes erhob ihn über sein kleines „ich“…
Was durchaus auf tiefgründige Menschen zutrifft:
Sie erschüttern immer wieder ihr eigenes Weltbild, da sie sich auf Gedankengänge einlassen, die für andere nicht mal denkbar sind.
Ich kann mich erinnern, dass ich vor einigen Jahren das Buch von Rudi Berner „Auf ein Wort“ gelesen habe und dieses mich dermaßen erschütterte, dass ich wochenlang wie ferngesteuert war.
Tatsächlich möchte ich aber keine meiner „Erschütterungen“ missen! Sie mögen im jeweiligen Moment durchaus schmerzhaft gewesen sein, gleichzeitig aber führten sie mich immer wieder über mich selbst hinaus und erweiterten meinen Geist.
Auch ich hatte nicht die Wahl ;-)
Ich bin, wie ich bin. Ich konnte den Begegnungen, ob in Form von Büchern und Texten, oder in Form von Menschen gar nicht ausweichen… und meinen eigenen Gedanken nun schon gar nicht.
Die Frage ist unnötig und trotzdem steht sie da. Trotz allem habe ich sie gestellt. Vielleicht musste ich sie stellen und hatte keine Wahl, sie einfach nicht zu stellen? So würde sich für mich ergeben, dass sie in ihrer Unnötigkeit doch nötig war, weil sie ein Teil von mir ist. Ein Teil meiner tiefgründigen Art, selbst die Tiefgründigkeit zu hinterfragen. Wie du siehst, konnte ich auch bei dieser Frage einmal mehr nicht aus meiner Haut. Die Frage verdient also ihre Berechtigung.
Also du hast schon recht. Auch wenn ich sie manchmal schon bereue will ich sie andererseits in keinem Fall vermissen. Sie gehören eben zu mir und darüber bin ich denn doch wieder froh in gewisser Hinsicht.
:-))))
Siehst du?!
Genau das meine ich! Du denkst, fühlst, schreibst, sprichst, handelst... genau so, wie du es eben tust!
Weder stellt sich die Frage, ob es nötig oder unnötig, sinnvoll oder unsinnig, harmlos oder gefährlich ist.
Du bist ein tiefgründiger Mensch. Punkt! winkewinke
Danke dir! :-)
@angel84....dh....
huhu jacky :-) tiefgründigkeit ist gut. allerdings wenn man dazu neigt sich zu sehr reinzusteigern dann kommt es oft vor dass man mehr daraus macht als es ist, man nichts anderes mehr sieht. darin liegt dann die gefahr. aber meistens kommt es doch von allein, dass man sich wieder etwas anderen widmet. wenn man nicht gerade depressiv ist.
meiner erfahrung nach haben menschen die tiefgründig sind einen anderen humor, ich möchte meinen, sogar einen intelligenteren humor. wenn man sich mit dingen beschäftigt und sich tiefgründig mit der materie auseinandersetzt, lernt man und entwickelt sich weiter. diese entwicklung ist keinesfalls als schlecht einzustufen. stellt man mal zwei menschen nebeneinander, der eine recht oberflächlich und der andere tiefrgündiger natur, so muss ich sagen, dass der tiefgründigere mensch ein wesentlich angenehmer gesprächspartner ist als der oberflächliche.
nunja man könnt auch dahin gehen dass der oberflächliche sich nicht mit den sorgen der welt belastet. sein eigenes umfeld und das wars. ist vielleicht auch erfüllend, für mich wäre es das aber nicht.ich guck gern weiter als nur bis zum tellerrand;-)
Huhu smoky :-) Vielen lieben Dank, dass du für mich über den Tellerrand geschaut hast und mich immer mal wieder mit deinen Antworten bereicherst^^
Also könnte man praktisch auch sagen, dass Tiefgründigkeit in gewisser Weise auch blind machen kann, je mehr man sich in etwas versteift.
Ja, du hast recht. sie haben einen anderen Humor. Ob er intelligenter ist, kann ich allerdings nicht sagen, weil ich nicht weiß, ob und wie weit Tiefgründigkeit und Intelligenz zusammen gehören. Eine Unterhaltung ist mit einem tiefgründigen Menschen aber wirklich meist angenehmer.
Vielleicht wäre es ja eine Variante, bestimmte Dinge des Lebens oberflächlich und die ganzen anderen eben tiefgründig zu betrachten. Es heißt ja meist, die Mischung macht es. Und vermutlich ist das gar nicht so verkehrt. Ist nur halt die Frage, wo man sich ein dickes Fell anlegt und wo man besonders sensibel mit den Geschehnissen des Lebens umgeht.
huhu :-) tiefgründigkeit macht in gewisser hinsicht blind. wenn es ins extreme verfällt und du andere dinge nicht mehr wirklich wahrnimmst. ja das mittelmaß ist richtig aber oftmals unerreichbar. wie das mittelmaß ist, musst du selbst herausfinden und dahingehend steuern. aber man ist so wie man ist, wenn man sich selbst ändern möchte, dann geht es sehr lang und nicht von gleich auf morgen.
du hast schwächen aber auch stärken die diese schwächen irgendwie ausgleichen. vielleicht betrachtet man sich selbst als viel schlechter als man wirklich ist. vielleicht ist es, dass man nie zufrieden ist aber im grunde genommen ist man eigentlich voll ok so wie man ist. wenn man sich ständig ändert, ständig versucht besser zu sein, was kommt dann am ende raus? ist es das was man will?
ich glaub wenn man sich seiner stärken bewusst ist, diese auch nutzt, dann kann man sich auch ein paar dinge erlauben die schwach sind :-)
was am besten ist? wenn du dir da ein dickes fell zulegst wo du zb verletzlich bist. oder wenn du dich bei gewissen dingen so verfährst, dass du oft andere sachen kaum wahrnimmst.
mir ist aufgefallen, dass wenn ein intelligenter mensch einen witz macht, ihn auch in den meisten fällen nur intelligente leute verstehen und darüber lachen können. so kommt es auch dass einige komiker einen recht kleinen kreis von fans haben.
Ein Mittelmaß scheint wohl fast wie Perfektion zu sein, denn diese ist unerreichbar. Aber der "Mitte" wir man sich vermutlich eher annähern können.
Also ich denke, viele betrachten sich schlechter als sie eigentlich sind. Ich definitiv mit eingeschlossen. Aber es ist in dieser Gesellschaft auch schwierig zu sagen: "Ich bin gut so wie ich bin." Vielleicht kommt mir das auch nur so vor. Du sagst ja selbst, wenn man sich seinen Stärken bewusst ist, kann man sich auch mal Schwächen leisten und legt sich aber genau da auch ein dickere Fell an, weil andere es ja oftmals anders sehen als man selbst. Nur muss man sich dafür erst mal seiner Stärken bewusst sein und manche davon werden bei uns auch als Schwächen angesehen. Das macht es etwas schwieriger, sie zu identifizieren.
Wie werden, wenn ich mich nicht täusche, immer darauf getrimmt, uns zu verbessern. Manchmal ist es auch ein eigener Reiz. Doch frage ich mich, wo da der wahre Wert (bzw. Nichtwert -> http://www.gutefrage.net/frage/leben-wir-in-einer-gesellschaft-in-der-leistung-direkt-mit-dem-wert-eines-menschen-verbunden-wird#answer23631146) des Menschen liegt und ob es eher um die Person oder um dessen Veränderung geht. Und wenn sich jemand immer nur verändert, ist er denn trotzdem noch er selber und erreicht er damit, was er will?
Gut, ich werde mal gucken, an welchen Stellen sich das dicke Fell bei mir so macht. Ich muss halt nur ein wenig aufpassen, dass ich dabei nicht abstumpfe.
Das kann sehr gut sein. Vielleicht gibt es ja die Tiefgründigkeit, die mit der Intelligenz Hand in Hand geht und die, die einfach nur vorhanden ist ohne kognitiv höhere Leistungen.
Du sagst ja selbst, wenn man sich seinen Stärken bewusst ist, kann man sich auch mal Schwächen leisten und legt sich aber genau da auch ein dickere Fell an, weil andere es ja oftmals anders sehen als man selbst.
solange du deine stärken und schwächen von dem abhängig machst wie andere es sehen, solange wirst du dir solche fragen stellen . ich denk genau da liegt das problem. wenn du die ansprüche anderer zu sehr versuchst zu erfüllen umso unerfüllter macht es dich.
Ich versuche sie nicht zu erfüllen. Vor zwei Jahren habe ich das noch versucht und merkte, dass es sich nicht richtig anfühlt. Nun möchte ich sie nicht mehr erfüllen, merke aber schon, dass ich damit auf Widerstand stoße. Und es fühlt sich zwar richtiger an, macht aber auch nicht unbedingt erfüllter.
Aber ich denke schon, dass du recht damit hast, dass das Grundproblem darin liegt, dass ich meinen Blick zu sehr nach draußen richte.
ist auch nur meine eigene meinung dazu. vieles von deinen antworten zeilt irgendwie darauf ab. denk dran du bist ein individualist ;-) die sind nun mal nicht die masse.
Ja, hast ja recht. Danke nochmals :-)
Dann können die falschen Wegweise wohl auch einmal die richtigen sein, sofern sie aus einem Wirrwarr von Gedanken heraus zu kommen. Das zeigt zumindest, dass das "Negative" auch etwas "Positives" hat. Aber wie kommt man denn zu diesen Wegweisern? Oder kommen die ganz von alleine zu einem?
Ich denke , dass Oberflächlichkeit tatsächlich ein Schutzmechanismus ist, denn ansonsten geht, wie du sagst, die Orientierung verloren und man weiß nicht mehr, wie die Welt im Licht aussehen könnte. Vermutlich ein gefährlicher Zustand für sich selbst... Eine ewig düstere Nacht ist sicher nichts, worin man sich wohl fühlt und wo man seinen Verstand und sein Herz wach halten kann.
Also liegt es letztendlich wieder daran, eine Mischung zu finden aus Oberflächlichkeit und Tiefgründigkeit, um sich selbst einen Gefallen zu tun.
Vielen Dank für deine Antwort roma2701. Ich fand sie hilfreich und habe mich wirklich sehr darüber gefreut.