Ist eine O.P. am Kiefer sinnvoll bei einem Kreuzbiss
Ich hatte als Kind eine feste Klammer, und nach Abschluss der Therapie gerade Zähne. Einige Jahre danach hat sich mein Oberkiefer wieder stark verschmälert, was einen einseitigen Kreuzbiss und eine Zwangsführung des Kiefers zur Folge hat. Durch die Schonhaltung die ich dadurch einnehmen muss leide ich immer wieder an Schmerzen in der Kiefermuskulatur und mein Kiefergelenk zeigt erste Verschleißspuren.
Nach einer Untersuchung in einer Zahnklinik, stehe ich nun vor der Entscheidung: OP, Ja oder Nein?
Die OP würde sich über mehrere Etappen erstrecken und die Therapie über mehrere Jahre. Außerdem würde ich wieder eine feste Klammer tragen müssen. Da ich mit Menschen arbeite, wäre eine sichtbare Klammer aber keine gute Option für mich und eine Unsichtbare, sogenannte Incognito-Klammer würde mich tausende Euros kosten.
Die andere Wahl ist alles zu lassen wie es ist und eventuell in einigen Jahren unter dem Kieferverschleiß zu leiden.
4 Antworten
Ich würde dir auch raten, dir eine zweite Meinung einzuholen. Einfach, um noch mal von jemand anderem etwas zu hören. Du kannst dir OP auch noch in 10 Jahren machen lassen, aber wahrscheinlich würdest du das eher noch weniger wollen. Zumal der Verschleiß im KG nicht reversibel ist.
Die OP ist auch mit einer Zahnspange, die auf der Innenseite der Zähne sitzt, durchführbar. Nur ist die Mundhygiene nach einem Eingriff dann natürlich recht schwer durchzuführen.
Ich hatte schon viele erwachsene Patienten, die eine Zahnspange trugen. Soweit ich weiß, hat sich bisher keiner daran gestört. Viele bereuten es aber, sich mit über 40 noch dieser OP unterziehen zu müssen. Sie litten aber zu sehr unter ihrer Kieferfehlstellung und den damit einhergehenden Kiefergelenksproblemen.
Du musst wissen, dass es keine Umkehr mehr gibt, sobald du dich für eine OP entschieden hast. Ist die 1. gelaufen, muss auch die zweite folgen. Wichtig ist, dass du das von einem routinierten Chirurgen durchführen lässt, einem, der das regelmäßig macht.
Hast du auch eine Prognathie od. Progenie? Dann auf alle Fälle. Ansonsten kommt es um die Differenz zum Normalgefüge an. Wieviel Fehlstellung in mm hast du? Bei mehr als 3 - 4 mm auf alle Fälle OP:
Nein ich habe nur eine leichten Überbiss von 2mm Und die Fehlstellung beträgt auch 2mm.
Hol dir auf jeden Fall eine zweite Meinung ein. Vielleicht kriegt man auch ohne grosse Eingriffe ein befriedigendes Resultat hin.
Beide Optionen sind natürlich nicht wirklich toll - ich hätte aber lieber jetzt den ganzen Ärger und dafür später weniger Probleme als in 20 Jahren ein zerschlissenes Kiefergelenk.
Incognito eignet sich vermutlich ohenhin nicht wirklich, wenn man gross operieren will. Damit kann man nicht splinten und Zähneputzen ist nach einem Eingriff auch "aussenrum" schon schwierig genug. Eine sichtbare Zahnspange ist aber ein viel kleineres Problem, als du glaubst. Die Leute stören sich überhaupt nicht daran (und sonst stört sie das eben. Macht doch nichts)
Eine Operation sollte immer der Letzte Ausweg sein.
Ich empfehle das du hier mal ein bischen reinschaust.
http://www.zahnfilm.de/biss-knirschen-und-funktion16
Vor allem die Beiträge ^^Biss der Woche^^ sind interessant für dich.
Grüße