Ist es tödlich Wasser intravenös zu injezieren?
Hallo!
Meine Frage ist: Ist/kann es tödlich sein normales Leitungswasser intravenös zu applizieren?
Ich habe mal gehört wenn man Wasser oder Luft injeziert stirbt man innerhalb von Sekunden und wollte wissen ob das stimmt.
6 Antworten
Wenn schon Wasser, dann Kochsalzlösung. Sie wird zum Volumen auffüllen genutzt, bei einem Blutverlust. Luft ist auf jeden Fall tödlich. Es kommt zu einer Embolie- und aus ist es mit Dir.
Wenn diese Menge unschädlich wäre, dann würden Kochsalzlösungen unnötig sein und jeder Arzt könnte einfach den Wasserhahn aufdrehen und eine Spritze aufziehen. Es geht um die Reinheit und einer Flüssigkeit, die dem Blut am nächsten ist. Leitungswasser kommt deshalb auf keinen Fall in Frage. Es ist zu schwer, zu verkalkt und in einer Hinsicht zwar rein, aber nicht in medizinischer Hinsicht. Ob der Tod sofort eintritt kann ich Dir nicht sagen. Aber schon der Umstand, dass kein Leitungswasser in der Medizin angewandt wird, lässt die Vermutung zu.
Wasser aus der Leitung wäre weder zu schwer (was immer Du damit gemeint haben könntest) noch würde eine geringe Menge (etwa weniger als 100 ml) innerhalb kurzer Zeit zu einem wesentlichen Schade führen. Allerdings gibt es halt auch im Leitungswasser meist ein paar Keime (Weniger als sich die meisten wohl hier vorstellen), die durchaus zu einer Infektion führen könnten. Daß da noch etwas Kalk etc. drin ist, ist bei kleinen Mengen auch eher kein Problem.
Also innerhalb von Sekunden ist eh Quatsch, das dauert schon länger. Luft ist gefährlicher, aber da kommt es auch auf die Menge an. Geringe Luiftinjektionen können zwar schmerzhaft sein, aber die bringen einen nicht gleich um. Bei Wasser liegt es daran, wie verschmutzt es ist. Ist es sauber und abgekocht passiert gar nichts, ist es verunreinigt, dann kann das auch unangenehme Folgen haben.
Um noch meinen Senf hinzuzufügen:
Bei beiden kommt es, wie so oft, auf die Menge an. Leitungswasser enthält - wie schon gesagt wurde - einen geringen, aber doch gefährlichen Anteil an Keimen.
Hinzu kommt, dass ja auch der Wasserhahn nicht steril ist und hier noch Streptokokken, Staphylokokken usw. eingeschleppt werden können. Dies führt fast unweigerlich zu einer Infektion, im schlimmsten Falle zu einer Sepsis (Blutvergiftung).
Hinzu kommt, dass Leitungswasser keinen physiologischen Mineralgehalt aufweist und so der Elektrolythaushalt empfindlich (da geht es schon um Miligramm) gestört werden kann. Außerdem können größere Mengen Leitungswasser hämolytisch wirken, das heißt, der osmotische Druck des Wassers ist ein anderer als der des Blutes und die Blutzellen platzen schlicht und einfach.
Luft kann der Körper in Kleinmengen verkraften, allerdings besteht stets die Gefahr einer Luftembolie. Die Luftblase wird über das venöse System in die rechte Herzkammer gedrückt und es bildet sich durch die Bewegung des Herzmuskels Schaum, der die Funktion des Herzens einschränkt.
Auf der Uni sagte man uns immer, dass Dosen ab 20ml Luft tödlich sein können. Ausprobieren würde ich es aber nicht ;)
Luft auf jeden fall. Das sieht man doch auch in den ganzen Filmen, die Ärzte füllen die spritzen und drücken dann so lange bis flüssigkeit raus spritzt, denn wenn man selbst nur ein bisschen luft in die Adern bekommt, stirbt man.
Ja, den Sch...ß sieht man in 'den ganzen Filmen' und offenbar kommt ein Großteil dessen, was so für Bildung und Wissen gehahlten wird, mittlerweile aus der Glotze ...
Also: Man entleert Luftblasen aus Spritzen, damit nicht unnötig große Volumen injiziert (eingespritzt) werden (z.b. bei Spritzen in den Muskel, unter die Haut etc., tut sonst mehr weh) bzw. die Injektion weniger Nebenwirkungen (Schmerzen) macht, wenn direkt in die Vene appliziert. Einige wenige ml Luft in eine periphere Vene (also das übliche an der Hand, am Unterarm etc.) sind keineswegs lebensbedrohlich, wenn nicht gravierende weitere Störungen (besondere Verhältnisse im Herzen, vll. Klappendefekte o.ä.) vorhanden sind. Ein wesentliches Problem ist, daß -bei größerer Luftmenge(!)- im Herzen Schaum entstehen kann, was zu einem unzureichenden oder gar fehlenden Bluttransport führen kann.
Es kommt auf die Menge an
Stimmt! Daran dachte ich nicht bei meiner schnellen Antwort! So ab 180 Litern könnte es Probleme geben. Eventuell auch vorher. Ungern, aber einen DH!
Wenn es keine Kochsalzlösung ist und nur ein paar ml (so 2-10ml) ist es ungefährlich?