Ist es übertrieben, sich wegen eines Venenstrippings eine Vollnarkose geben zu lassen?
Wie es ausschaut werde ich mich Mitte November einem Venenstripping (Krampfaderentfernung) unterziehen.
In einem Vorgespräch wurde mir gesagt, ich könnte mich selber entscheiden, ob ich eine lokale Betäubung oder eine Vollnarkose wähle.
Ich bin eigentlich kein überaus ängstlicher Typ, was solche Dinge angeht allerdings schon. So wurde mir angeraten es allen Beteiligten (einschließlich mir selbst) einfacher zu machen und die Vollnarkose zu wählen.
Ist es allgemein eher übertrieben, sich für so einen in der Regel ja weniger langen Eingriff eine Vollnarkose geben zu lassen?
6 Antworten
ob ich eine lokale Betäubung oder eine Vollnarkose wähle.
Eine lokale Betäubung kann ich mir für ein umfassendes Venenstripping beim besten Willen nicht vorstellen. Du meinst sicherlich eine regionale Betäubung.
Eine Spinalanästhesie wäre ein solches Verfahren. Da bist du dann während der OP wach, spürst aber etwa ab Bauchnabel abwärts nichts.
Eine Spinalanästhesie ist in der Vorbereitung aufwändiger, hat allerdings kaum Nebenwirkungen auf den gesamten Körper und ist daher (statistisch) das sicherere Verfahren.
Allerdings ist eine geplante Vollnarkose heute so sicher, dass auch hier nahezu nie etwas schief geht.
Ok, krass. Hab ich noch nie gehört.
Das kann natürlich daran liegen, dass ich Venenstripping nur aus der Klinik kenne. Aber im ambulanten Setting ist das Interesse des niedergelassenen Chirurgen natürlich größer, keinen Anästhesisten zu benötigen.
Ich würde es in Lokalanästhesie definitiv auch nicht machen lassen. Regionalanästhesie wäre für mich eine Option, wenn ich dem Anästhesisten zutraue, dass er anständig piekst und mich nicht totporkelt. 😂
Ja, danke die meinte ich.
Das war auch so mein Gedanke, warum ich mich für letzteres entscheiden würde.
Du musst in den Beiträgen auch zwischen den Zeilen lesen. Dem Personal ist eine (Voll) Narkose natürlich lieber. Sie haben dann weniger Arbeit mit dir, können auch ein paar Späße machen (falls du adipös bist usw.) und brauchen nicht so sachte mit dir umgehen. Zeit ist Geld. Du bekommst das ja alles nicht mit.
Bei einer Spinalanästhesie benötigt man mehr Zeit für dich. Einmal bei der Vorbereitung (die Nadel muss genau sitzen, Sterilität usw.). Zum anderen muss man mit dir kommunizieren, man kann keine Privatgespräche führen oder Späße machen (bessere Konzentration) und man muss vorsichtiger mit dir umgehen sowie deine Intimsphäre berücksichtigen bzw. besser achten.
Nun zum Gesundheitlichen Aspekt. Natürlich sagen Anästhesisten, eine Narkose ist heutzutage kein Problem mehr, weil damit viel Geld verdient wird. Es gibt ein sehr dickes Buch über Narkosefehler und deren Folgen. Auch heute sterben noch Patienten an einer Narkose. Übrigens den Begriff Vollnarkose, Teilnarkose. kleine Narkose usw. gibt es in der Medizin gar nicht. Entweder ist es eine Narkose auch Allgemeinanästhesie genannt oder es ist keine.
Wie eine Allgemeinanästhesie verläuft, hängt von ganz vielen Dingen ab. Alter des Patienten, Vorerkrankungen, Allgemeiner Gesundheitszustand (adipös usw.), Erfahrung des Anästhesisten usw. Ein junger unerfahrener Anästhesist kann noch nicht alle Komplikationen beherrschen. Eine Narkose ist eine starke Vergiftung des Körpers. Um das gut weg zustecken, muss man so Gesund wie möglich sein. Besonders Lunge, Leber, Nieren und Gehirn leiden unter einer Narkose. Falls du sehr jung bist und evtl. noch studieren möchtest, würde ich dir dringend von einer Narkose abraten. Aber sehr junge Menschen haben eigentlich noch keine Varizen.
Natürlich ist eine Spinalanästhesie auch Gift für den Körper und nicht ungefährlich, aber etwas schonender.
Du solltest eine (Voll) Narkose nur dann wählen, wenn du absolut ängstlich bist und den Eingriff bei vollem Bewusstsein nicht aushalten kannst. Da ich leider einen Narkose-schaden erlitten habe, würde ich immer eine Narkose vermeiden wenn es möglich ist. Obwohl meine Anästhesistin in Duisburg Fahrn eine Oberärztin war, hat sie doch einige Fehler gemacht. Also auch das ist kein Sicherheitsfaktor. Weil sie Oberärztin war, habe ich ihr vertraut. Leider! LG
Das kommt auf den Umfang der OP an, also wie stark deine Krampfadern sind. Wenn es richtig gemacht wird, dann hast du sowohl an den Beinen, als auch im Intimbereich Schnitte und eine Vollnarkose ist da nicht unüblich.
Ne Vollnarkose. Ich mach das meistens bei Sachen bei denen ich die Wahl habe so. Außerdem kriegst du dann ein paar Tage frei ;)
Das kannst Du entscheiden, wie Du es möchtest und es für Dich als richtig empfindest.
Ich für mich würde die Vollnarkose wählen und mein Mann hat im letzten Jahr auch ein Venenstripping in Vollnarkose machen lassen. Da ist nichts übertrieben.
Viel schlimmer wäre es, wenn Du Dich für eine Regionalanästhesie entscheidest, dann aber in Panik gerätst. Dem kann man am besten ausweichen, wenn man es gar nicht erst so weit kommen lässt und die Vollnarkose wählt.
Andererseits ist da natürlich das Narkoserisiko, welches bei einer Vollnarkose deutlich höher als bei einer Teilnarkose ist, aber auch da hat sich in den letzten Jahren so viel getan, dass das Risiko einer Vollnarkose durchaus überschaubar ist.
Du siehst ... wie ich entscheiden würde, aber wie Du es machst, musst auch ganz alleine Du entscheiden.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und viel Spaß beim Tragen der Kompressionsstrümpfe ;-)
Na ja, zum Glück ist es ja nicht mehr so heiß wie in den letzten Wochen.
Mein Mann hat die Dinger tatsächlich total vermisst, als er sie endlich ablegen durfte. Gerade im Winter halten sie schön warm.
Doch, durchaus kann man eine Lokalanästhesie zum Venenstripping machen, dann wird halt an mehreren (vielen) Stellen die Umgebung der zu entfernenden Vene infiltriert (je nach Größe des geplanten Eingriffs).
Ein mir bekannter Chirurg bietet das an (kann er selbst machen, braucht dann nicht noch einen Anästhesisten zu koordinieren).
Ähnlich wie du würde ich das aber für mich nicht nutzen wollen. Ich habe bei solchen eher überschaubaren Eingriffen gute Erfahrungen mit ner (relativ) kurzen Narkose gemacht.
Und ICH möchte nicht an den OP-Gesprächen beteiligt sein... Wenn der Kollege grad ein Problem sieht, möchte ich das lieber hinterher - wenns gelöst ist - hören, nicht währenddessen.