Kann man nach Menthol süchtig werden?
Denn nach Nasenspray kann man ja auch süchtig werden und Menthol gibt einem ja auch das Gefühl "Ich kann damit besser atmen als ohne".
Gemeint sind jetzt natürlich nicht Menthol-Zigaretten, das ist eine andere Geschichte. Ich rede von mentholhaltigen Kaugummis wie Airwaves.
5 Antworten
Menthol ist ja auch als Zusatzstoff in Zigaretten versehen. Neuerdings soll es einen Verdacht auf eine suchterzeugende Wirkung geben. Sie wird dann aber nur psychisch sein, sprich, man meint, dass man ohne Menthol vllt. das Gefühl hat, schlechter zu atmen o.ä.
Abschwellendes Nasenspray ist aber viel gravierender. Diese Sprays enthalten Xylometazolin, welches den Sympathikus stimuliert. Innerhalb kurzer Zeit führt dieser Stoff zu einer Toleranz und Entwicklung einer (lokalen) körperlichen Abhängigkeit. Der Unterschied zu Menthol: man hat nicht nur das Gefühl, schlechter Luft zu kriegen, sondern man kriegt WIRKLICH schlechter Luft. Denn wenn das Nasenspray abgesetzt wird, schwellen die Schleimhäute so stark an, dass Atmen durch die Nase absolut unmöglich wird. Da das wiederum gravierend die Lebensqualität einschränkt, entwickelt sich auch so etwas wie eine psychische Abhängigkeit, da die Erleichterung durch das Nasenspray (wie die Kippe nach der harten Schicht) genau was macht? Genau, das Belohnungszentrum stimuliert.
Also Vorsicht bei Nasenspray, aber Airwaves kannste kauen, bis dir die Zähne ausfallen, selbst wenn Menthol wirklich süchtig machen sollte, es wäre ja wohl nicht schlimm, von etwas süchtig zu sein, was gut riecht und nicht schädlich ist. ;-)
Sehr gerne, danke für die Auszeichnung! :-)
Zuerst dachte ich nur, ich bilde es mir ein, dass ich mentholsüchtig bin. Aber nachdem ich hier im Internet die Bestätigung gefunden hatte, dass es das wirklich gibt, war ich baff erstaunt. Ich bin seit ca. 3 Jahren süchtig nach Eukalyptusbonbons (die von Lidl). Es gab eine Zeit, wo ich die Dinger wegen Halsschmerzen gelutscht habe und da konnte ich die dann nicht mehr ausstehen. Eingestiegen in die Sucht bin ich mit Ricola Schweizer Kräuterzucker. Aber da die so irrsinnig teuer sind, habe ich nach Alternativen gesucht und erst die gefüllten Kräuterbonbons von Penny und dann die harten Eukalyptuslutschbonbons von Penny gekaut. Aber die waren auch nicht die billigsten und so bin ich bei Lidl gelandet. Ja, ich kaue die Bonbons und es gab Zeiten, da hätte ich den GANZEN Tag die Dinger kauen können. Da ich eigentlich abnehmen will, sind die Bonbons gänzlich ungeeignet und ich war gepestet, dass ich süchtig bin. Ich war bei einer Suchtberatung. Ernsthaft! Ich wusste nicht, was ich tun sollte und ich wusste: Es muss eine Lösung geben. Die ist - eigentlich - auch ganz einfach: Die nette Frau bei der Beratung sagte nämlich einen wichtigen Satz: "Es findet alles im Kopf statt." Das wurde hier auch - quasi - so schon gesagt: Es ist nur eine psychische Abhängigkeit. Aber man muss wissen, wie man diesen Satz, dass es im Kopf stattfindet, umsetzt. Für mich bedeutete es: Lass die Bonbons weg. Das war natürlich erstmal ein Schock: Meine GELIEBTEN Bonbons! Aber: Warum liebe ich die eigentlich? Wann nehme ich welche, wann verlangt mein Körper danach? Ich beobachtete mich. Und ich fand 4 Antworten, warum ich die Bonbons in mich reinschaufle: Ich esse sie nur zu Hause - fast nie draußen. Ich verbinde also mein Zuhause mit dem Erlebnis. Gut, ausziehen will ich deswegen nicht, also kann ich daran kaum etwas ändern. 2.: Ich liebe die Art und Weise, wie der Bonbon im Mund beim Zerkauen splittert. Das kann ich zwar auch mit anderen Bonbons erleben, aber ich WILL den Geschmack von Menthol haben! Warum? 3. Weil die mich erfrischen. Bei mir hat es nichts mit besser-Atmen zu tun, sondern ich mag den frischen Geschmack im Mund. Aber ich bin vorher auch ohne ausgekommen! Und 4. und das ist das wichtigste: Die Gewohnheit! Leute, es ist unglaublich, wie sich unser Körper an etwas gewöhnt, ohne dass wir es bewusst mitkriegen! Zuerst waren es nur ein paar leckere Bonbons (und Kindheitserinnerungen an damals) von Ricola. Und dann waren es mehrere Bonbons in Stresssituationen. Und dann brauchte ich schon einen (oder 3) nach dem Aufstehen. Und tagsüber immer wieder. Nicht nur einen. Ich habe sie zum Schluss nicht mehr gezählt. Ich ging wie ferngesteuert zur Schublade. Ist ja nur ein kleiner Bonbon ... Aber ich fühle mich danach besser. Bis ich die Dinger aß, ohne sie wirklich wahr zu nehmen. Mein Körper wusste feste Uhrzeiten, wann ich normalerweise an die Schublade gehe. Es war schrecklich. Nach der Beratung habe ich mir einfach gesagt: Die Vernunft MUSS siegen und ich nehme jetzt KEINEN Bonbon!! Es war echt schwer. Aber ich habe durchgehalten. Und ich war froh, dass mein Körper nur immer kurz das Signal gegeben hatte "ich muss jetzt einen haben". Dadurch verringerte sich das Verlangen! Ich bin noch nicht "clean" - ich bin immer noch süchtig. Aber ich erlaube mir nur noch ein paar Bonbons nach dem Mittagessen und nach dem Abendessen. Und das klappt jetzt! So wie Pralinen oder ein Stück Torte - das isst man ja auch nicht ständig. Es ist eben was gaanz besonderes - die Bonbons nach den Essen. Probiert es aus, Leute: Es klappt! Seit mental stark mit Euch selbst und Ihr werdet belohnt! Keiner muss hoffnungslos süchtig bleiben.
Darf ich fragen, wie es heutzutage bei dir damit aussieht?
Ja - darfst Du. Sehr gern sogar! Diese Frage und meine Antwort sind "schuld" daran, dass ich seit meiner Antwort hier bei GF nicht nur sehr aktiv bin, sondern Experte für so manches. Das war seinerzeit nicht meine Absicht gewesen, aber ich bin dankbar dafür. Und ich weiß jetzt - so bescheuert das klingt - dass ich nur deswegen süchtig werden sollte, um hier anderen helfen zu können. Ich war wirklich jahrelang süchtig gewesen. Ich habe eben noch einmal meinen Text gelesen und ich habe ihn zu früh geschrieben. Es gab dann einen Tag kurz nach diesem Text, wo ich wirklich absolut keinen Bock mehr hatte! In der Nacht war es dann so weit: Am nächsten Tag war ich geheilt. Ich esse keine Eukalyptusbonbons mehr und ich mag sie jetzt genauso wenig wie ich sie vor meiner Sucht gemocht habe. Ricolas esse ich nicht mehr - denn ich weiß nicht, ob sie mich rückfällig machen könnten. Ich bin nicht mehr süchtig. Und dafür bin ich natürlich auch dankbar.
Das Süchtig werden bei Nasensprays ist keine Sucht im üblichen Sinn, es geht um die Gewöhnung der Nasenschleimhaut an die "Hilfe" durch das Spray.
Menthol als solches macht nicht süchtig. Sonst könnte man ja auch von Fishermen's, Senf oder Meerrettich süchtig werden, weil die auch die Nase frei machen.
Nein. Menthol reizt nur die Sinneszellen ähnlich wie Kälte, deswegen meinst Du, besser atmen zu können. Der Effekt ist aber gleich Null
Naja, körperlich jedenfalls nicht. Psychisch aber schon. Wenn du denkst, du brauchst es immer..
Einverstanden, psychisch kann man von allem Abhängig werden
so meinte ich es auch
Danke für die hilfreichste (und ausführlichste) Antwort! :)