Kann mir jemand diese Beurteilung übersetzen :)?
Es zeigen sich T2w hyperintense supratentorielle Marklagerläsionen frontal beidseits ohne Bluthirnschrankenstörung, diese eher altersuntypisch und a.e. im Sinne einer Mikroangiopathie, DD postenzündliche Veränderungen, DD chronisch-entzündliche Genese. Ansonsten altersentsprechend unauffälliger Neurocraniumbefund. Weitere Abklärung und MRT-Kontrolle in Abhängigkeit vom klinischen Verlauf empfohlen.
2 Antworten
Bereich Neurologie
- DD - differentialdiagnostisch (als auch auftretend bei ...)
- eher altersuntypisch = v.a. pathologische nicht normale Veränderung
- bi-frontal - beidseitig vorne
- Liquor - Hirnwasser
- white matter lesion = WML = Marklagerläsion/ Läsion weiße Hirnsubstanz
- zerebrale Mikroangiopathie:
Zerebrale Mikroangiopathien umfassen Erkrankungen der kleinen und kleinsten zerebralen Gefäße, die zu morphologischen Veränderungen der Glia und zu Myelinuntergang durch inkomplette Infarkte in Form von WML oder lakunäre Infarkten sowie bei bestimmten Ätiologien auch zu Blutungen führen. Jellinger (1996) hat 3 Formen unterschieden
Eindeutige Interpretation ist schwierig da auch eine normale Veränderung stattfindet (40 - 70 Jahre) vorwiegend bei ischämischen Insulten und Demenz.
T2-hyperintense Läsionen kommen durch vermehrte Wassereinlagerung zustande, also durch Ödem in akut entzündlichen Läsionen oder in Narben. Tritt auch auf bei Demenz oder Schizophrenie/ Psychosen auf wobei hier die Beurteilung einer evtl. Raumforderung des Liquor fehlt (?).
Psychologische Werte: Patienten der Gruppe mit bifrontalen WML (BIF) zeigen kein "Mißtrauen", und wenig "Insuffizienzgefühle", "Inkohärenz/Zerfahrenheit" hingegen ist häufig.
Denkstörungen und affektive Störungen könnten als Symptome aufgefallen sein, wenn diese Diagnose gestellt wurde.
- Q: https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/opus4-wuerzburg/frontdoor/deliver/index/docId/6665/file/Stoeber_Marklagerlaesionen_Patienten.pdf
- Q: https://ediss.uni-goettingen.de/bitstream/handle/11858/00-1735-0000-0023-9926-8/Dissertation%20mit%20Pr%FCfungstag.pdf?sequence=1
- https://link.springer.com/article/10.1007/s00115-003-1488-3
- https://www.springermedizin.de/marklagerlaesionen-als-risikofaktor-fuer-schlaganfaelle-und-deme/8061112
Welches Alter hast denn in etwa?
Schau mal nach dem hier?
Ich bin 26. bedeutet denn dieser Befund das ich ne Migräne habe im großen und ganzen ?
kann man nicht genau sagen, dewegen will der ja nochmal ein MRT machen um dann ggf. veränderungen zu sehen oder eben besser nicht...
Zu CADASIL heißt es in der Diagnostik:
Da der Gendefekt bei CADASIL jetzt identifiziert ist, wird eine direkte DNA-Diagnostik schon bald verfügbar sein ( 12). Ob die Mutationsanalyse langfristig eine klinische Relevanz erlangen wird, ist derzeit noch nicht abzusehen. Vorläufig kann die Diagnose auch durch eine Familienuntersuchung (indirekte DNA-Diagnostik, Nachweis einer Kopplung mit DNA-Markern auf Chromosom 19p13) gestützt werden. Die Aussagekraft einer solchen Untersuchung hängt von der Anzahl der betroffenen und verfügbaren Familienmitglieder ab. Neueren Arbeiten zufolge läßt sich die Diagnose durch eine Hautstanze mit ultrastruktureller Untersuchung der kleinen Arterien sichern ( 2, 18). Da es sich bei CADASIL um eine generalisierte Arteriopathie handelt, können die oben beschriebenen osmiophilen Ablagerungen auch in den kleinen Gefäßen der Haut nachgewiesen werden...ETC.PP
ERGO könnte man bei der Anamnese fragen ob in der Familie solche Symptome oder Diagnosen gestellt wurden. Dann wäre das alles genetisch...
Eine DNA Analyse kann man machen, von der ganzen Familie. WAs aufwendig wäre..
Die MRT Analyse zeigt nur eine Tendenz dass dein Verdacht auf Migräne durch eine Veränderung durch WML entstanden sein könnte
CADASIL:
CADASIL ist eine genetische Erkrankung, die zu familiär gehäuften Schlaganfällen im mittleren Lebensalter führen kann.
Ist das mal in der Familie vorgekommen? Und ähnliche Fragestellungen...
Es zeigen sich T2w hyperintense supratentorielle Marklagerläsionen frontal beidseits ohne Bluthirnschrankenstörung
T2 ist eine Wichtung für die gemessene Sequenz. Diese sehen heller (hyperintens) auf den Bildern aus. Sie liegen im Großhirn im Marklager (weiße Substanz) frontal (im vorderen Bereich) auf beiden Seiten ohne Zeichen, dass die Blut-Hirn-Schranke gestört ist.
diese eher altersuntypisch und a.e. im Sinne einer Mikroangiopathie, DD postenzündliche Veränderungen, DD chronisch-entzündliche Genese.
Die Läsionen sind nicht typisch für dein Alter und können aufgrund einer Mikroangiopathie (Blutflussstörung in den kleinsten Gefäßen) entstanden sein oder durch eine vorherige Entzündung bzw. eines chronischen entzündlichen Prozess.
Ansonsten altersentsprechend unauffälliger Neurocraniumbefund. Weitere Abklärung und MRT-Kontrolle in Abhängigkeit vom klinischen Verlauf empfohlen.
Rest ist unauffällig. Aufgrund dieser Läsionen, welche nicht normal sind für dein Alter sollte man das weiter abklären und ggf. nochmal im MRT kontrollieren bei Bedarf.
Als der Neurologe sich das anschaute sagte er nur es würde sich um Migräne handeln. Ich fühlte mich nicht gut aufgeklärt und schnell abgewimmelt. Ich weiß mit den Unterlagen und dem Befund nichts anzufangen. Weiß nicht zu wem ich nun als Nächstes hin soll.