Kinderwunsch als dreifach amputierte!?
Hi, ich bin die Angela (26), seit 3 Jahren verheiratet. Mein Mann und ich hatten damals die Hoffnung eine Familie mit mindestens 3 Kindern zu gründen und früher oder später den elterlichen Bauerbetrieb zu übernehmen. Vor zwei Jahren kam dann unsere Familienplanung ins Stocken, resp. die Hoffnung je Kinder zu haben zerschlugen sich von einer Sekunde auf die andere. Bei einem Arbeitsunfall auf dem Bauernhof erlitt ich schwerste Verletzungen an beiden Armen und eine offene Wunde am linken Bein. In der Folge wurde der linke Arm bis zur Schulter amputiert, rechts habe ich einen Stumpf bis kurz unterhalb des Ellbogens. Die Wunde am linken Bein wollte nicht heilen und so mussten die Ärzte 6 Wochen nach dem Unfall wegen einer Bakteriellen Infektion das Bein im Oberschenkel abnehmen. Eine kleine Unaufmerksamkeit meinerseits hat das Leben, nicht nur das meine, nein auch das Leben vieler anderer lieben Menschen verändert sich mit einem Schlag. Besonders mein Mann litt am Anfang sehr beim Anblick meines entstellten Körpers. Unsere Liebe musste eine sehr harte Zeit überstehen mit vielen Hochs und Tiefs. Mittlerweile haben sich alle beteiligten mehr oder weniger damit abgefunden, dass die zukünftige Bäuerin keine Arme und nur noch ein Bein hat. Auch mein Mann kommt nun mit meinen Stümpfen klar. Ist mir jeden Morgen beim anschliessen der Prothesen an die Stümpfe und beim Anziehen der Kleider behilflich. Danach bin ich recht selbständig und versuche mich auf dem Hof nützlich zu machen. Wie schon gesagt läuft es in unsere Ehe wieder sehr gut. Auch sexuell machen wir Fortschritte. Bei gemeinsamen Gesprächen kommen wir halt immer wieder auf das Thema Kinder zu sprechen. Na ja, der Wunsch nach Kinder wird vor allem von Seite meines Mannes immer grösser! Er meint, dass ich das schon schaffen werde! «Du hast auch ohne deine Arme schon so viele Dinge geschafft, die selbst ich nicht für möglich hielt», sagt er jeweils zu mir! Und da sind ja noch die unzähligen Freunde, Eltern, Geschwister usw. die uns unterstützen werden! Mein Herz sagt natürlich ja, aber mein Verstand hat noch Zweifel angemeldet. Wie soll ich mit meinen Armprothesen ein oder vielleicht sogar mehrere Kinder Managern? Natürlich habe ich schon dinge geschafft die ich für unmöglich hielt! Das stimmt mich ja auch ein wenig zuversichtlich! Wenn man nur noch zwei Hacken als Hände hat wird man automatisch erfinderisch, das könnt ihr mir glauben. Also körperlich würde ich das vielleicht schon irgendwie hinkriegen! Aber wie ist das für das Kind, wenn es mit einer körperlich behinderten Mutter aufwachsen muss? Ich werde viele Dinge nicht tun können die andere Mütter mit ihren Kinder tun. Nun die Frage an Euch: «Darf ich als dreifach amputierte Frau meinen Kinderwunsch vor das wohl eines Kindes stellen? Was meint Ihr dazu? Darf/soll eine Frau ohne Arme und nur einem gesunden Bein ein Kind bekommen?
8 Antworten
In den späten 50er bzw. beginnenden 60er Jahren gab es viele Menschen, die mit extremen Missbildungen geboren wurden (Contergan). Ich habe in einer Reportage über diesen Skandal eine contergangeschädigte Frau gesehen, die nur zwei Armstummel hatte und sich liebevoll um ihr Kind gekümmert hat.
Warum solltest Du das nicht können, wenn es Dein Wunsch ist? Du hast Hilfsmittel, die es vor fünfzig Jahren noch nicht gab, Du bekommst Hilfe und Du hast Ansprüche auf Leistungen der Krankenkasse.
Das Einzige, was vielleicht gut wäre, wenn der Abstand zwischen den Kindern nicht zu gering wäre. Das Ältere sollte schon laufen können, damit Du nur das Kleinere zu tragen/schieben hättest.
Du schaffst das!
Wenn deine Ehe so ist wie du es beschreibst auf jeden Fall, was ihr Zwei alles geschafft habt, Hut ab, da ist ein Kind doch eine Bereicherung. Das Kind wächst mit dir auf, du bist dann seine Mama, egal wie du aussiehst oder wieviele Gliedmaßen du hast.
Wenn erst eins da ist, schaust du ob ihr noch mehr Kinder wollt.
Alles Gute 👍👍👍
Hallo :) als Mutter wirst du alles für deine Kinder geben - da bin ich mir sicher. Wenn du sagst, dass du auf eine hilfsbereite Familie zurückgreifen kannst, dürfte das die Situation erleichtern. Im Internet habe ich folgenden Artikel gefunden: http://www.stern.de/tv/lebensmut-trotz-amputation--wie-sich-diese-mutter-ohne-haende-und-fuesse-durchs-leben-kaempft-7416492.html
Ich wünsche dir viel Kraft und Ausdauer - du packst das :)
Zuerst Hut ab vor deiner Kraft und der Kraft deines Mannes!
Ein ganz klein wenig kann ich deinen Weg nachvollziehen, ich war in deinem Alter, abe es waren nur ein paar Finger, Daumen und ein versteifter Fuss.
Meine ganz persönliche Meinung, drei Jahrzehnte und zwei Kinder später (ich bin ein Mann), du kannst es schaffen!
Wenn deine Familie zu dir steht und du dir die Hilfe auf den Hof holst welche dir zusteht wirst du deinem Kind(ern) eine gute Mutter werden. Für deine Kinder ist deine Behinderung Normalität, sie kennen ihre Mutter nicht anders und lieben dich wie jedes Kind seine Mutter liebt. Die Kraft welche sie brauchen gegenüber der Welt draussen kannst du inen mitgeben und das macht sie nicht schwächer.
Fangt mal mit einem Kind an und schaut wohin der Strom des Lebens euch treibt!
Ein Spruch half mir manchmal im Leben:
Narben sind Überschriften im Buch des Lebens und manche Menschen haben mehr zu schreiben
Euch viel Glück
falls du englich kannst ist eine antwort auf deine frage ganz klar "wendy welt-narro". eine ohne arme und beine geborene heute erwachsene frau die dennoch "voll im leben steht".
hat kinder ist in 2. ehe verheiratet, ist gläubig.
ob der glaube oder das selbstbewusstsein, oder beides oder sonst was dir hilft, am ende gibt es nur gewinner.
deine kinder sehen die welt von anfang an mit anderen augen.
hier noch ein link: http://wendylivelovelaugh.com/index.html
llg leon
Hallo leon :)
Vielen Dank für deinen Hinweis. Leider kann ich nicht englisch! Ich kann dir aber bestätigen, dass es eine grosse Portion Selbstbewusstsein und der glaube das es irgendwie weiter geht braucht damit man einen solchen Schicksalsschlag annehmen kann. Was aber auch sehr wichtig ist, sind Freunde die einem das Gefühl geben nach wie vor gebraucht zu werden.