Körperliche Veränderungen bei multipler Persönlichkeitsstörung je nach Persönlichkeit?
Hey,
Ich muss ein Referat über DIS (Dissoziativer Identitätsstörung) machen und hab jetzt schon öfter gelesen, dass sich der Wechsel in eine andere Persönlichkeit manchmal extrem auf den Körper auswirkt.
Eine Persönlichkeit ist blind, die andere nicht aber dafür taub, die dritte hat Allergien, die anderen nicht. Auch Asthma, Augenfarbe, Schuhgröße oder Blutwerte können anders sein.
Aber wie ist sowas möglich? Täuscht das Gehirn das nur alles vor? Aber wie kann man zu kleine Schuhe vortäuschen?
Danke schonmal :)
5 Antworten
Ich würde dir empfehlen, die Informationen lieber von einen spezialisierten Therapeuten oder vielleicht von Betroffenen zu holen.
Was ich hier so lese, da gehen mir teilweise die Nackenhaare hoch.
Besonders diese physiologischen Phänomene sind was für Fernseh-Krimis, haben mit der Realität aber wenig zu tun. Im Kern geht es bei DIS um schreckliche Kindheitstraumata. Der Wechsel der Persönlichkeiten ist im MRT nachweisbar, deswegen ist es nicht zulässig, davon zu sprechen, der Erkrankte würde sich die Persönlichkeiten lediglich "einbilden." Problematisch im Alltag sind vor allem die Erinnerungslücken und das auffällige Verhalten beim Rückfall in Kinderpersönlichkeiten, was aber oft nur in geschützter Umgebung passiert.
Die Betroffenen haben große Probleme, passende Therapeuten zu finden, da selbt unter Therapeuten DIS nicht immer wirklich anerkannt ist bzw. kein Behandlungswissen dazu besteht.
Das Ziel einer Therapie sollte die Bewältigung des Alltags und das Glück des Betroffenen sein. Er entscheidet, ob die Persönlichkeiten wieder verschmolzen werden, was für viele tatsächlich erreichbar wäre. Viele wollen das aber gar nicht.
Danke für die hilfreichste Antwort. Die Punkte sind mir egal, aber es freut mich, wenn ich dir helfen konnte.
Die genannten körperlichen Veränderungen sind vor allem Extrem-Beispiele und nicht das Übliche. Sie werden wegen ihrer 'Medienwirksamkeit' gerne in den Vordergrund gestellt und zweifelsohne auch übertrieben dargestellt.
Sogenannte 'Konversionssymptome' gibt es auch bei anderen psychoneurotischen Störungen.
Der Körper reagiert auf psychosozialen Stress. Da gibt es neuronale und hormonelle Möglichkeiten. Denkbar ist z.B. eine Veränderung der Fußgröße durch Wassereinlagerungen. Und manche der berichteten Veränderungen dürften auch auf eine verzerrte Selbstwahrnehmung zurückgehen.
Einige Zeit später:
Schade. Über ein 'Danke' hätte ich mich gefreut. Eigentlich doch übliche Höflichkeit, wenn sich jemand die Zeit genommen hat, auf eine gestellte Frage vernünftig zu antworten.
Deine Beschreibungen sind schon ein bisschen zu extrem.
Die Schuhgröße und die Augenfarbe bleiben immer gleich.
Je nach Persönlichkeit kann die Augenfarbe sich aber schon ein bisschen verändern. Es ist jetzt nicht so, dass schwarze Augen plötzlich hellblau werden, aber die Augen verändern sich schon ein bisschen.
Es kann sein, dass bei einer multiplen Persönlichkeitsstörung 5-10 Persönlichkeiten vorkommen. Einige Persönlichkeiten bleiben über Jahre hinweg unbemerkt, deshalb ist eine Genesung sehr schwierig.
Beispiel: Eine Person hat 10 Persönlichkeiten, aber nur 7 davon übernehmen regelmäßig die Kontrolle. Die Person geht über 5 Jahre hinweg in Behandlung und wird augenscheinlich gesund. Danach sind aber noch 3 Persönlichkeiten übrig und keiner hat sie entdeckt. Das liegt daran, dass einige Persönlichkeiten über viele Jahre hinweg nie zum Vorschein kommen.
Hey, das mit den Sachen die du aufgezählt hast stimmt teilweise. Die Augenfarbe, sowie Schuhgröße usw können sich nicht ändern.
Sinne hingegen können wirklich von Persönlichkeit zu Persönlichkeit unterschiedlich sein. Diese Dinge werden von der Krankheit eingestellt und somit bildet man sich diese ein.
So kann es wirklich sein, dass man denkt man sei blind, hätte Allergien usw..
Genau so funktioniert es ja auch mit den Persönlichkeiten selbst. Man bildet sich ein, dass man 8 Jahre alt ist. Im nächsten moment ist man 50.
Blind? Das glaube ich nicht.
Ich weiß nicht, ob das für die DIS Betroffenen gut ist, wenn solche Extreme dargestellt werden, die in diesem Fall m.E. in keinem einzigen Fall in der Praxis aufgetreten sind.
Deine Worte sind, glaub ich, wohl an den Fragesteller gerichtet?
Ach so, letztlich ja.
Woher hast du denn die Infos zu dieser funktionellen Blindheit? Ich denke nicht, dass das zwangsläufig etwas mit DIS zu tun hat.
Es gibt tatsächlich die Möglichkeit einer funktionellen Blindheit.
D.h. es liegt keine organische Störung vor, dennoch gibt es kein 'Bilderleben'. Wahrnehmung ist ein komplexer Vorgang von Reizaufnahme und Reizverarbeitung im Gehirn.