Konsiliarbericht beim Hausarzt / Antrag auf Psychotherapie?
Braucht es beim Konsiliarbericht eine extra Untersuchung oder reicht es wenn mein Hausarzt einfach das Formular bekommt? Ich bin nämlich nicht sonderlich gut darin mit Menschen zu reden und will deswegen so wejig dazu sagen wie möglich. Dementsprechend wäre dann auch die Frage ob ich dafür einen Termin brauche oder nicht. Dann hab ich noch einen "Antrag des Versicherten auf Psychotherapie". Da bin ich ein wenig überfordert. Was muss ich davon ausfüllen, unterschreiben, etc.? Und muss ich den dann einfach meiner Psychotherapeutin wieder mitbringen oder wie läuft? Hoffe jemand kann mir helfen. :)
3 Antworten
Hallo Fluoxetin,
ein Konsilium (lat. consilium = Rat) ist eine Besprechung mehrerer Ärzte zur Klärung eines Krankheitsfalles. Dein Hausarzt sollte ein Allgemeinmediziner/ Internist sein, der die physiologischen (körperlichen) Untersuchungen vornimmt. Er soll abklären, ob organische Veränderungen vorliegen wie zum Beispiel: Diabetes Mellitus ( Zuckerkrankheit), Leber- und Nierenfunktion, Hormonhaushalt, Herzbeschwerden u.s.w. Vorhandene Arzt- und Krankenhausberichte solltest du deinem Hausarzt vorlegen. Nach eingehender Untersuchung wird dein Hausarzt das Formular ausfüllen und an die Zuständigkeit der Krankenkasse weiterleiten mit der Option auf Kostenübernahme einer Psychotherapie. Die Krankenkasse wird die Sachlage überprüfen und deinen Hausarzt über die Kostenübernahme informieren. Der widerum gibt dir dann bescheid. Ich wünsche dir alles Gute und gute Besserung! LG
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Der Arzt darf nichts an die Krankenkasse weiterleiten (Schweigepflicht); der Therapeut erhält die Formulare und sendet den geschwärzten Durchschlag an die Kasse. Auch der Bescheid geht direkt an den Therapeuten. Der Hausarzt hat damit nichts weiter zu tun !
Das mit dem Konsiliarbericht wird von den Ärzten unterschiedlich gehandhabt. Grundsätzlich sollte aber eine aktuelle Untersuchung insbes. hinsichtlich möglicher körperlicher Ursachen für die vom Therapeuten angegebene psychische Symptomatik erfolgen und dokumentiert werden.
Ich mach das bei mir immer so, dass der Patient den Antrag (PTV1) nur unterschreibt, den Rest fülle ich für ihn aus.
Mit der Unterschrift beantragst du eine Psychotherapie, du solltest also noch mal nachfragen, was du da eigentlich beantragt, da du ja gegenüber der Kasse dann auch Mitwirkungspflichten eingehst. Also ruhig noch mal vom Therapeuten erläutern lassen, was das konkret bedeutet, welche Therapie in welcher Frequenz mit wei vielen Stunden er für dich beantragen will usw.
Der Hausarzt soll wenigstens einen Satz schreiben bzgl. körperlicher Erkrankungen, die einer PT im Wege stehen könnten oder für das psychische Problem eigentlich verantwortlich sind und daher vorrangig behandelt werden müsste. Das ausgefüllte Formular muss an den beantragenden Therapeuten zurückgegeben werden. Das für die Kasse vorgesehene Ex. ist geschwärzt.
Der Hausarzt kann so viel Kreuze machen wie er will; das interessiert für den Erstantrag überhaupt nicht, da nur der Nachweis erbracht werden muss, dass der Patient überhaupt beim Hausarzt war - es sei denn, er kreuzt an, dass aufgrund eines somatischen Befunds eine Kontraindikation für die PT bestehen würde. Dann sollte man das aber mal von einem anderen Arzt überprüfen lassen.
Hallo Harald, wenn der Arzt ein Kreuz macht bzgl. psychiatrische Behandlung ist erforderlich. Kann man das ignorieren oder ist es Bedingung und Pflicht zu einem Arzt zu gehen, bevor eine Therapie durchgeführt werden kann?