Krank schreiben obwohl man arbeitsfähig ist?
Ich habe irgendwie garkeine Lust zu arbeiten, das liegt auch sicherlich am Wetter. Meine Nase läuft ich fühle mich schon die ganzen letzten Wochen nicht wirklich fit, etwas benebelt, ich bin am dauerfrieren obwohl ich schon längst wieder im warmen sitze. Ich bin nicht wirklich krank, ich kann schon noch arbeiten und so allerdings nicht 100% geben. Auch habe ich in letzter Zeit öfters mal bauchschmerzen und gelenkschmerzen, ich habe das gefühl ich brauche mal eine "auszeit" nicht lange, 1-2 Tage. Ist das ein Grund für eine krankschreibung oder wäre das nicht fair und ich sollte besser arbeiten gehen da ich ja nicht bettlegerisch bin?
8 Antworten
Ich frage mich gerade, was passieren würde, wenn alle Leute, die am Montagmorgen keine Lust zum Arbeiten haben, diese Ideen mit dem "Krankmachen" in die Tat umsetzen würden. Es ist nicht fair dem Arbeitgeber gegenüber, der schließlich viel Geld für Deine Arbeit bezahlt und es ist auch nicht fair den Arbeitskollegen gegenüber, die Deine Arbeit dann mitmachen müssen. Die haben bestimmt auch keine Lust dazu, haben dann aber keine andere Wahl.
Du brauchst eine Auszeit, dann nutze die Tage, an denen Du nicht arbeitest, denn Du kannst mir nicht erzählen, dass Du 7 Tage die Woche arbeiten gehst, ohne irgendwann mal frei zu haben.
Ich finde ehrlich gesagt manchmal richtig gut, dass die Arbeitgeber inzwischen auch bei Krankheit kündigen können. Früher war das nicht möglich und so waren dem Arbeitgeber die Hände gebunden, wenn ständig ein Angestellter einen auf "krank" machte. Inzwischen aber sind die Arbeitsplätze alles andere als sicher und da sollte man sich wirklich gut überlegen, ob man wegen "chronischer Unlust" zu Hause bleibt oder seinen Hintern erhebt.
Was ich Dir jetzt raten würde. Sprich Deinen Chef an. Sage ihm, dass es Dir momentan nicht so gut geht und Du eine kleine Auszeit gebrauchen könntest, um hinterher wieder zu 100% bei der Arbeit fit zu sein. Ist es ein guter Chef, dann gönnt er Dir diese Auszeit in Form von Urlaub. Ist er ein super toller Chef, dann gönnt er Dir sogar zwei freie Tage außerhalb von Urlaubstagen (soll es auch geben, wenn man seine Arbeit immer sehr zur Zufriedenheit des Arbeitgebers macht).
Einfach so Krankschreiben lassen, obwohl man eigentlich gar nicht krank ist, finde ich alles andere als gut.
Trotzdem wünsche ich Dir gute Besserung!
Man wird ja nicht sofort gekündigt, nur weil man mal für ein paar Tage krank ist. Da muss schon ein größerer Arbeitsausfall vorliegen, um eine solche Kündigung rechtfertigen zu können.
Wenn jemand chronisch krank ist, ist es für denjenigen natürlich schlimm, wenn er gekündigt wird, aber sieh das mal von der Seite des Arbeitgebers. Er zahlt viel Geld für nichts, kann mitunter deshalb sogar in große finanzielle Schwierigkeiten geraten, was die Kündigung weiterer Mitarbeiter zur Folge hätte. Ist es da fair, wenn er für einen Arbeitnehmer zahlt, welcher schon seit langer Zeit nicht seinen Job macht?
Man wird nicht sofort gekündigt, wenn man mal krank ist, sondern wirklich erst, wenn sich das oft wiederholt oder es eben absehbar ist, dass der Angestellte seine Arbeit nicht mehr so ausführen kann, wie es vertraglich vereinbart wurde. Es gibt keine Kündigungen, nur weil ein Angestellter auf einmal wegen einer schweren Erkältung zu Hause bleibt.
Man muss immer alles von beiden Seiten betrachten, um den Sinn einer Maßnahme wirklich beurteilen zu können. Das ist genauso, wie Du Dich jetzt nicht gut fühlst und eigentlich gerne zu Hause bleiben würdest, andere Leute aber darunter leiden würden, wenn Du jetzt nicht Deiner Arbeit nachkommst. Es gibt immer zwei Seiten und man sollte sich beide Seiten gut angucken, bevor man ein Urteil fällt.
Gute Besserung
Du sagst man muss beide Seiten betrachten doch betrachtest du nicht die Seite des chronisch kranken. Soll er sich einen strick nehmen und sich umbringen weil ihm keiner eine Chance geben will? Weil keiner ein "verlustgeschäft" machen will, weil der Mensch nicht so produktiv ist wie andere Menschen? Wo ist denn da das mitgefühl, ein Mensch der krank ist leidet sowieso und liegt am boden und dann tritt man noch nach indem man sagt: "Du musst das aus seiten der arbeitgeber betrachten du bist zu teuer und ich kann dich mit deiner krankheit nicht gebrauchen" im endeffekt kann ihn niemand gebrauchen. Das kann es auch nicht sein.
Du glaubst gar nicht, wie sehr ich die Seite des chronisch Kranken betrachte, denn ich wurde im Alter von nur 27 Jahren (das war vor 16 Jahren) in die Erwerbsunfähigkeitsrente (heute Erwerbsminderungsrente) verfrachtet, weil sich mein Leben von jetzt auf gleich um 180° gedreht hat. Alles nur, weil ein Arzt während einer lächerlichen Tennisarmoperation einen Fehler gemacht hat. Natürlich wollte ich das nicht und hätte gerne noch ein paar Jährchen mehr gearbeitet. Mir war aber auch klar, dass ich für einen Arbeitgeber nicht mehr tragbar war, weil ich nicht mal ansatzweise in der Lage war, die Arbeit zu erbringen, für die ich bezahlt worden wäre.
In Deutschland werden chronisch Kranke nicht sitzen gelassen. Ganz im Gegenteil. Klar bekomme ich nicht mehr so viel Geld, als würde ich arbeiten, aber ein Hungerlohn ist es auch nicht. Glaube mir ... ich habe volles Mitgefühl mit chronisch Kranken, aber wenn diese richtig beraten werden, geht es ihnen nicht schlecht ... zumindest finanziell nicht.
Ich werde niemals nachtreten und Arbeitgeber tun dies auch nicht. Es ist in Deutschland möglich, nur teilweise zu arbeiten und für den Rest Rente zu bekommen. In Deutschland wird niemand hängen gelassen, nur weil er krank ist. Das ist absoluter Humbug.
Für was, glaubst du, sind Ärzte (insbes. Hausärzte) da?
Entweder bist du durch Erkrankung arbeitsunfähig und der Arzt attestiert dir das oder du hast deinen Teil der arbeitsvertraglichen Pflichten zu erfüllen.
Stell dir vor, der AG hätte für ein paar Tage einfach "keinen Bock", dich zu bezahlen - wie findest du diesen Gedanken?
Ich persönlich mache nicht krank und finde es auch unfair. Außer einmal, als ich bei einen Betrieb jeden Tag gemobbt wurde, es eh schon klar war, dass ich gekündigt werde (war vereinbart), hätte ich die letzten 2 Tage krank gemacht, weil ich es nicht mehr aushalten konnte.
Leicht verkältet sind wir alle in Moment.
Was macht das für dich einen unterschied ob du zu Hause mit einer Wärmflasche und Decke und Heißen Tee rumsitzt und nichts tust, oder mit den Hilfsmitteln auf arbeit?
lg
Was für Hilfsmittel denn? Ich habe garkeine hilfsmittel... soll ich speed nehmen damit ich wieder richtig wach und fit bin oder was meinst du?
Die ich aufgezählt habe.
Außerdem was fällt dir ein mich so an zu machen?
Ich investiere meine Zeit um dir eine Antwort zu geben, wenn du sie nicht annehmen kannst ist das dein Problem.
Vielleicht solltest du nicht nur wegen der Erkältung mal einen Arzt aufsuchen.
Ich habe dich nicht angemacht, ich frage mich nur von welchen Hilfsmitteln du sprichst. Mit wärmflasche kann ich nicht auf der arbeit rum spazieren und heißer tee hilft nun wirklich auch nicht.
Vom spazieren gehen habe ich nicht gesagt/ geschrieben.
Es gibt Ärzte, die verteilen gelbe Scheine aus viel geringeren Gründen als "allgemeinem Unwohlsein". Allerdings ist das den Kollegen gegenüber ziemlich unfair, die haben nämlich auch keine Lust zu arbeiten, fühlen sich aber verpflichtet, damit die Firma läuft.
Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich finde es nicht in Ordnung das Arbeitgeber arbeitnehmer bei krankheitsausfall kündigen. Das ist unmenschlich und unsozial, wo kommen wir denn hin wenn Menschen die chronisch oder öfters krank sind einfach gekündigt werden? Es sollte auch solchen Menschen erlaubt sein einer arbeit nachgehen zu dürfen.
Allerdings hast du vermutlich recht, wirklich fair wäre es wahrscheinlich nicht. Ich habe es nur im ersten moment nicht als besonders schlimm angesehen mal 1-2 tage aufgrund körperlicher beschwerden zuhause zu bleiben. Aber so wie du das formuliert hast leuchtet es mir ein, ich werde hingehen und mich dann versuchen die tage besser auszuruhen oder eben mal für nächste Woche Urlaub zu nehmen falls es denn geht. Sollte ich wirklich eine krankheit ausbrühten werde ich es spätestens morgen oder übermorgen merken und habe tatsächlich einen grund zum arzt zu gehen,