Lateral Release - Erfahrungen?
Hallo Leute,
hatte in den letzten Monaten regelmäßig Gerätetraining (KGG) bei einer Physiotherapeutin, Diagnose Chondropathie Patella (Ursache lt. Arzt und erstem Kernspin-Bild: Kniescheibe liegt nicht richtig drückt auf das Gelenk und beschädigt deshalb den Knorpel, ein Schaden 2. Grades ist bereits erkennbar) nach den vielen Einheiten KGG hatte ich nun wieder einen Termin beim Arzt am Donnerstag. Meine Physiotherapeutin hatte bereits ein Gespräch mit meinem Arzt und hat das gleiche gesagt wie ich gefühlt habe - die ganze KGG hat nichts gebracht. Nun meinte mein Arzt, dass er bei einem bestimmten Radiologen einen erneuten Kernspin möchte, ich mir aber ernsthaft überlegen sollte das Problem operativ zu beseitigen. In diesem Zusammenhang sprach er von einem Lateral Release, hat aber dazu nur erklärt das dadurch die Kniescheibe an die richtige Stelle rutschen würde. Im Internet habe ich mir dann mehr dazu durchgelesen. Glücklicherweise habe ich gleich Freitag einen Termin fürn Kernspin bekommen. Der Arzt dort sagte dann aber merkwürdigerweise, dass nichts auf den Bildern festgestellt werden kann.
Zunächsteinmal die Frage, wie kann ein Knorpelschaden 2. Grades verschwinden, auf dem 1. Bild vorhanden sein aber nicht auf dem 2.?
Zum anderen welche Erfahrungen habt ihr mit dem LR gemacht, positiv wie negativ? Würdet ihr mir dazu raten? Wie lange wart ihr danach auf Krücken unterwegs? Wann habt ihr danach wieder Sport gemacht? Wann wart ihr schmerzfrei? Wie lange wart ihr im Krankenhaus? Hattet ihr danach ne Schiene oder Orthese oder so oder konntet ihr das Knie frei bewegen nach der OP? Hattet ihr danach Physio?
Das ganze verursacht bisschen Chaos in meinem Kopf und seid dem zweiten Kernspin weis ich nicht mehr was ich tun soll.
Hoffe auf Antworten!
1 Antwort
1) Ein Knorpelschaden verschwindet nicht einfach so, genau so wenig wie eine Fehlstellung der Kniescheibe (wenn die Physio tatäschlich nichts gebracht hat. Ansonsten ist ein Zug nach innen selbstverständlich durchaus möglich).
2) Das musst du selbst (natürlich zusammen mit dem behandelnden Arzt) entscheiden. Wenn du jetzt Beschwerden hast und dein Arzt den Eingriff gerechtfertigt findet - wieso nicht. Der Eingriff ist nicht allzu gross, passenderweise gleich mit einer Arthroskopie verbunden (das heisst man kann sich wenn nötig auch um den Knorpel kümmern) und kann sehr viel bringen.
3) Üblicherweise braucht man ungefähr eine Woche bis zur beschwerdefreien Vollbelastung und mehr oder weniger normalem Bewegungsumfang, dabei mindestens 6 Wochen eine Schiene mit Patellaführung (z.B. P3 von Bauerfeind). Die kriegt man meistens nicht direkt nach der OP übers Knie, am Anfang gibt's also vielleicht noch eine richtige Orthese. Bewegung ist aber bis zur Schmerzgrenze von Anfang an erlaubt. Man kann den Eingriff vollambuland durchführen lassen, ansonsten gibt's eine oder zwei Nächte im KH.
4) Physio definitiv, nochmal sehr intensiv und ziemlich lang. Nach den ersten vielleicht zwei Serien normaler Physio kann man auf selbstständiges Training wechseln. Muskeln auftrainieren (unser Kollege Vastus medialis freut sich bestimmt), Balance und so weiter. Sport sollte nach 12 Wochen wieder problemlos möglich sein, sofern das denn mit dem Muskelaufbau auch richtig klappt.
2) Schon, aber irgendwas ist ja, sonst hättest du keine Beschwerden. Eine normale Kniearthro ist kein besonders grosser Eingriff, es wäre auch durchaus vertretbar, nur zur Diagnosestellung reinzuschauen ohne irgendwas dabei zu machen.
4) Zu den Kosten kann ich dir nichts sagen, in der Schweiz ist das anders geregelt. Zwei Serien à 9 Sitzungen wären schon nicht schlecht, wenn bei euch MTT (Medizinische Trainings-Therapie) angeboten wird, tun's auch 9 Termine Physio und dann MTT (das kostet die Kassen deutlich weniger und ist bei "fortgeschrittenen" Patienten ohnehin besser). Aber selbst wenn du dafür nochmal zahlen musst, 50 Euro für ein stabiles Knie sind ja nicht wirklich viel, oder? Du zahlst fürs Fitnessstudio mit Geräten fürs Training garantiert mehr.
50 Euro für ein stabiles Knie wären nicht viel, nein, da hast du recht, aber 50 Euro für KEINE Besserung schon! Fitnessstudio würde mich bei mir ums Eck 20 Euro im Monat kosten, könnte dort aber für 20 Euro öfter hin als 12 mal für 50.
Danke für die Super ausführliche Antwort!
1) Ja mich macht es etwas stutzig, dass zwei Radiologen innerhalb von 3 Monaten zwei verschiedene Kernspin-Ergebnisse haben, man auf dem aktuellen Bild aber im Vergleich zum 1. nichts sieht, die Schmerzen aber schlimmer geworden sind.
2) Mein Arzt hat das mit der OP angesprochen vor dem erneuten Kernspin, ich weis noch nicht, was er nun sagen wird nachdem die Bilder ja nichts zeigen, wäre also ein Eingriff, der wenn wirklich nichts ist umsonst wäre also völlig ins blaue.
4) Was heißt intensiv und lange? Weil es ja auch eine Kostenfrage ist. Ich zahle derzeit für die KGG pro Rezept 25 Euro, was innerhalb von zwei Monaten 50 euro waren, schon ein Kostenpunkt, der sich Ende des Monats auf dem Konto bemerkbar macht.